Weitere Abbildung
349
Otto Freundlich
Komposition, 1936.
Gouache
Schätzung:
€ 20.000 Ergebnis:
€ 26.250 (inkl. Käuferaufgeld)
Komposition. 1936.
Gouache.
Rechts unten monogrammiert. Verso signiert, datiert und bezeichnet "Paris". Auf Velin. 32,5 x 24,2 cm (12,7 x 9,5 in), blattgroß.
Mit einer Fotoexpertise von Edda Maillet, Association Les Amis de Jeanne et Otto Freundlich, Paris, vom 15. Januar 2001. Das Werk ist in den Nachtrag zum Werkverzeichnis aufgenommen.
PROVENIENZ: Jeanne Kosnik-Kloss.
Galerie La Roue, Paris.
Privatsammlung Brüssel.
Privatsammlung Saint-Cloud.
Otto Freundlich ist einer der frühesten Vertreter der abstrakten Kunst. Freundlich studiert zunächst in München und Berlin Zahnmedizin und Kunstgeschichte, bevor er den Entschluss fasst, bildender Künstler zu werden. 1907/08 studiert er in Berlin. 1908 unternimmt er eine erste Reise nach Paris und findet Anschluss an die avantgardistischen Künstlerkreise auf dem Montmartre. Nach Deutschland zurückgekehrt, versucht Freundlich mit geringem Erfolg in München eine Malschule zu eröffnen. 1910-14 hält er sich zumeist in Paris auf. Er beteiligt sich an den Ausstellungen der "Neuen Sezession" in Berlin, der Kölner "Sonderbund"-Ausstellung 1912 und am "Ersten Deutschen Herbstsalon" 1913. Von 1914 bis 1924 lebt er zumeist in Köln und Berlin. Im September 1918 erscheint in der expressionistischen Zeitschrift "Die Aktion" ein Sonderheft mit den Arbeiten Freundlichs. Wenig später wird er Mitglied der in Berlin gegründeten "November-Gruppe", 1919 organisiert er zusammen mit Johannes Theodor Baargeld und Max Ernst die erste Kölner Dada-Ausstellung. Als er 1925 nach Paris zurückkehrt, wird Freundlich Mitglied der Künstlervereinigung "Abstraction-Création", die er jedoch 1934 wieder verlässt.
In seinen Arbeiten huldigt Otto Freundlich dem Prinzip der Fläche, eine auch irgendwie gestaltete Perspektive gibt es für ihn nicht. Seine Zweidimensionalität basiert auf Farbflächen, die in ihrer gegenseitigen Abgrenzung eine strukturierte Komposition bilden, der die Aura des Dynamisch-Mystischen anhaftet. Allein die Farbe bestimmt in unserer Komposition die Struktur der Bildfläche, gibt ihr Bedeutung und Aussagekraft. Die reinen Farbflächen bedingen einander und sind selbst in ihrer Abgrenzung zueinander formgebend. Und doch ist bei aller Formenstrenge auch ein lyrisch-musikalisches Element zu erkennen, das der Komposition eine heitere Note verleiht.
Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 beginnt das letzte und schreckliche Kapitel im Leben Freundlichs. Zuerst werden Freundlichs enge Kontakte zu den deutschen Kunstkreisen zerstört. Seine Werke werden aus deutschen Museen entfernt, die Plastik "Der neue Mensch" auf dem Titelblatt der Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Nach Kriegsausbruch beginnt eine Odyssee durch verschiedene französische Internierungslager. In einem kleinen Pyrenäendorf wird Freundlich Anfang 1943 denunziert. Der Tag seiner Ankunft im Konzentrationslager Majdanek ist auch sein Todestag. [DB].
Gouache.
Rechts unten monogrammiert. Verso signiert, datiert und bezeichnet "Paris". Auf Velin. 32,5 x 24,2 cm (12,7 x 9,5 in), blattgroß.
Mit einer Fotoexpertise von Edda Maillet, Association Les Amis de Jeanne et Otto Freundlich, Paris, vom 15. Januar 2001. Das Werk ist in den Nachtrag zum Werkverzeichnis aufgenommen.
PROVENIENZ: Jeanne Kosnik-Kloss.
Galerie La Roue, Paris.
Privatsammlung Brüssel.
Privatsammlung Saint-Cloud.
Otto Freundlich ist einer der frühesten Vertreter der abstrakten Kunst. Freundlich studiert zunächst in München und Berlin Zahnmedizin und Kunstgeschichte, bevor er den Entschluss fasst, bildender Künstler zu werden. 1907/08 studiert er in Berlin. 1908 unternimmt er eine erste Reise nach Paris und findet Anschluss an die avantgardistischen Künstlerkreise auf dem Montmartre. Nach Deutschland zurückgekehrt, versucht Freundlich mit geringem Erfolg in München eine Malschule zu eröffnen. 1910-14 hält er sich zumeist in Paris auf. Er beteiligt sich an den Ausstellungen der "Neuen Sezession" in Berlin, der Kölner "Sonderbund"-Ausstellung 1912 und am "Ersten Deutschen Herbstsalon" 1913. Von 1914 bis 1924 lebt er zumeist in Köln und Berlin. Im September 1918 erscheint in der expressionistischen Zeitschrift "Die Aktion" ein Sonderheft mit den Arbeiten Freundlichs. Wenig später wird er Mitglied der in Berlin gegründeten "November-Gruppe", 1919 organisiert er zusammen mit Johannes Theodor Baargeld und Max Ernst die erste Kölner Dada-Ausstellung. Als er 1925 nach Paris zurückkehrt, wird Freundlich Mitglied der Künstlervereinigung "Abstraction-Création", die er jedoch 1934 wieder verlässt.
In seinen Arbeiten huldigt Otto Freundlich dem Prinzip der Fläche, eine auch irgendwie gestaltete Perspektive gibt es für ihn nicht. Seine Zweidimensionalität basiert auf Farbflächen, die in ihrer gegenseitigen Abgrenzung eine strukturierte Komposition bilden, der die Aura des Dynamisch-Mystischen anhaftet. Allein die Farbe bestimmt in unserer Komposition die Struktur der Bildfläche, gibt ihr Bedeutung und Aussagekraft. Die reinen Farbflächen bedingen einander und sind selbst in ihrer Abgrenzung zueinander formgebend. Und doch ist bei aller Formenstrenge auch ein lyrisch-musikalisches Element zu erkennen, das der Komposition eine heitere Note verleiht.
Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 beginnt das letzte und schreckliche Kapitel im Leben Freundlichs. Zuerst werden Freundlichs enge Kontakte zu den deutschen Kunstkreisen zerstört. Seine Werke werden aus deutschen Museen entfernt, die Plastik "Der neue Mensch" auf dem Titelblatt der Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Nach Kriegsausbruch beginnt eine Odyssee durch verschiedene französische Internierungslager. In einem kleinen Pyrenäendorf wird Freundlich Anfang 1943 denunziert. Der Tag seiner Ankunft im Konzentrationslager Majdanek ist auch sein Todestag. [DB].
349
Otto Freundlich
Komposition, 1936.
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