Rückseite
Weitere Abbildung
370
Ernst Ludwig Kirchner
Badende unter Baum. Ovale Brosche, 1912.
Silber
Schätzung:
€ 6.000 Ergebnis:
€ 15.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Badende unter Baum. Ovale Brosche. 1912.
Silber, getrieben (mind. 800er, geprüft).
Henze WVZ 1912/14. 7,7 x 9,8 cm (3 x 3,8 in), im Oval.
Auf der Rückseite mit wohl später ergänztem Steg zu einer Gürtelschließe montiert. [CB].
LITERATUR: Ausst.Kat. Halle 2003, Nur für ihre Frauen. Schmuck von Karl Schmidt-Rottluff, Emil Nolde, Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner, herausgegeben von Katja Schneider, Stiftung Moritzburg, Halle 2003 (s/w-Abb. S. 105).
„Die Verbindung von Leben und Kunst spielte im Schaffen der 'Brücke'-Maler eine wichtige Rolle. Plastiken, geschnitzte Möbel, und Gebrauchsobjekte, dekorative Wandmalereien, bedruckte oder bestickte Stoffe für Vorhänge und Decken waren fester Bestandteil ihrer Lebenswelt. In ihnen wurden Motive aus Gemälden und Graphik verarbeitet, manchmal auch vorweggenommen, und umgekehrt erschienen sie als Staffagen in Portraits, Aktdarstellungen oder Stillleben. In diese Welt gehörte auch der Schmuck, den die 'Brücke'-Künstler anfertigten. Er zierte zuerst ihre Frauen, später dann auch die Frauen ihrer Freunde und Sammler. Keiner der Künstler, die sich in der 'Brücke' zusammengeschlossen hatten, konnte auf professionelle Kenntnisse des Goldschmiedens zurückgreifen. […] Doch ging es diesen Künstlern keineswegs darum, die richtigen Herstellungsmethoden anzuwenden und sich ihren konventionellen Grenzen auszuliefern. […] [Sie] waren Maler und keine Kunsthandwerker, sie interessierten sich für alle handwerklichen und graphischen Techniken, und dazu gehörte auch die Bearbeitung von Metall. Das schloss Schmuck mit ein. […] Für Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner [..] war das Blech der Schmuckstücke in erster Linie Bildträger für ihre bevorzugten Motive: Jagdszenen, Aktdarstellungen, Badende und Tänzerinnen, die ebenso in ihrer Graphik und Malerei zu finden sind, erscheinen auf den silbernen Broschen, Anhängern und Armbändern. Des Weiteren war es das plastische Gestalten, das sie reizte. In das weiche Metall trieben sie mit Punzen von der Rückseite her die Figuren als Flachrelief hoch und arbeiteten von der Vorderseite lediglich die Konturen sparsam nach. So entstanden kleine, frei komponierte Kunstwerke, die als Schmuck getragen werden konnten. […] Kirchner berichtet, dass es das Ungenügen an der Ästhetik der käuflichen, meist industriell gefertigten Gebrauchsgegenstände war, das ihn dazu bewog, Möbel, Schalen, Wandbespannungen, Tischdecken und eben auch Schmuck zu entwerfen. Dies darf wohl auch für die anderen 'Brücke'-Künstler in Anspruch genommen werden. Die Anfertigung von Schmuck war für diese Künstler vielleicht ein Nebenprodukt, doch war sie deshalb noch lange nicht nebensächlich, sondern durchaus ein integrativer Bestandteil ihrer Kunst und ihres Lebens.“ (Katja Schneider, in: Ausst.Kat. Halle 2003, S. 11ff.).
Aufrufzeit: ca. 17.19 h +/- 20 Min.
Silber, getrieben (mind. 800er, geprüft).
Henze WVZ 1912/14. 7,7 x 9,8 cm (3 x 3,8 in), im Oval.
Auf der Rückseite mit wohl später ergänztem Steg zu einer Gürtelschließe montiert. [CB].
LITERATUR: Ausst.Kat. Halle 2003, Nur für ihre Frauen. Schmuck von Karl Schmidt-Rottluff, Emil Nolde, Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner, herausgegeben von Katja Schneider, Stiftung Moritzburg, Halle 2003 (s/w-Abb. S. 105).
„Die Verbindung von Leben und Kunst spielte im Schaffen der 'Brücke'-Maler eine wichtige Rolle. Plastiken, geschnitzte Möbel, und Gebrauchsobjekte, dekorative Wandmalereien, bedruckte oder bestickte Stoffe für Vorhänge und Decken waren fester Bestandteil ihrer Lebenswelt. In ihnen wurden Motive aus Gemälden und Graphik verarbeitet, manchmal auch vorweggenommen, und umgekehrt erschienen sie als Staffagen in Portraits, Aktdarstellungen oder Stillleben. In diese Welt gehörte auch der Schmuck, den die 'Brücke'-Künstler anfertigten. Er zierte zuerst ihre Frauen, später dann auch die Frauen ihrer Freunde und Sammler. Keiner der Künstler, die sich in der 'Brücke' zusammengeschlossen hatten, konnte auf professionelle Kenntnisse des Goldschmiedens zurückgreifen. […] Doch ging es diesen Künstlern keineswegs darum, die richtigen Herstellungsmethoden anzuwenden und sich ihren konventionellen Grenzen auszuliefern. […] [Sie] waren Maler und keine Kunsthandwerker, sie interessierten sich für alle handwerklichen und graphischen Techniken, und dazu gehörte auch die Bearbeitung von Metall. Das schloss Schmuck mit ein. […] Für Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner [..] war das Blech der Schmuckstücke in erster Linie Bildträger für ihre bevorzugten Motive: Jagdszenen, Aktdarstellungen, Badende und Tänzerinnen, die ebenso in ihrer Graphik und Malerei zu finden sind, erscheinen auf den silbernen Broschen, Anhängern und Armbändern. Des Weiteren war es das plastische Gestalten, das sie reizte. In das weiche Metall trieben sie mit Punzen von der Rückseite her die Figuren als Flachrelief hoch und arbeiteten von der Vorderseite lediglich die Konturen sparsam nach. So entstanden kleine, frei komponierte Kunstwerke, die als Schmuck getragen werden konnten. […] Kirchner berichtet, dass es das Ungenügen an der Ästhetik der käuflichen, meist industriell gefertigten Gebrauchsgegenstände war, das ihn dazu bewog, Möbel, Schalen, Wandbespannungen, Tischdecken und eben auch Schmuck zu entwerfen. Dies darf wohl auch für die anderen 'Brücke'-Künstler in Anspruch genommen werden. Die Anfertigung von Schmuck war für diese Künstler vielleicht ein Nebenprodukt, doch war sie deshalb noch lange nicht nebensächlich, sondern durchaus ein integrativer Bestandteil ihrer Kunst und ihres Lebens.“ (Katja Schneider, in: Ausst.Kat. Halle 2003, S. 11ff.).
Aufrufzeit: ca. 17.19 h +/- 20 Min.
370
Ernst Ludwig Kirchner
Badende unter Baum. Ovale Brosche, 1912.
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€ 15.000 (inkl. Käuferaufgeld)
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