273
Gerhard Richter
Souvenir, 1994.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 60.000 Ergebnis:
€ 64.660 (inkl. Käuferaufgeld)
Souvenir. 1994-95.
Öl auf Leinwand, nicht auf Keilrahmen montiert.
Butin 84. Auf einem an der Rahmenrückwand befestigten Etikett signiert und nummeriert. Verso mit einem Richtungspfeil. Aus einer Serie von 64 Unikaten. 21,2 x 21,2 cm (8,3 x 8,3 in).
Die vorliegende Arbeit war Teil eines Ölgemäldes von 1994 (ehem. WV-Nr. 813/1), welches in 64 Teile zerschnitten und einzeln verkauft wurde. Herausgegeben von der Anthony d'Offay Gallery, London 1995 (auf der Rahmenrückwand mit Galerieetikett). Ohne den Original-Rahmen.
Nach seinem Studium der Malerei in Dresden von 1951 bis 1956 und den drei anschließenden Jahren als Meisterschüler der Akademie reist Gerhard Richter in die Bundesrepublik aus. Aus dieser Zeit stammt ein umfangreiches Frühwerk, das lange Zeit als verschollen galt und von dem auch nur einige wenige Werke erhalten geblieben sind. Von 1961 bis 1963 studiert Richter bei Karl Otto Götz an der Düsseldorfer Kunstakademie. Hier beginnt die Freundschaft mit Sigmar Polke, Blinky Palermo und Konrad Lueg - dem späteren Galeristen Konrad Fischer -, mit dem er 1963 die "Demonstration für den Kapitalistischen Realismus" als deutsche Variante der Pop-Art veranstaltet. 1962 beginnt er zunächst, beeinflusst von Giacometti und Dubuffet, mit gegenständlichen Bildern, die auf Fotovorlagen beruhen. Dies geschieht aus einer veränderten Ansicht über Kunst, die nach Richter "nichts mit Malerei zu tun hat, nichts mit Komposition, nichts mit Farbe". Erste Einzelausstellungen finden 1964 in den Galerien Heiner Friedrich in München und Alfred Schmela in Düsseldorf statt. 1967 wird Richter als Gastdozent an die Hochschule für Bildende Künste nach Hamburg berufen, 1971 übernimmt er eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf, die er bis 1996 innehat. Weitere Gastprofessuren werden dem Maler 1978 am College of Art in Halifax, Kanada, und 1988 an der Städelschule Frankfurt angeboten. In den gegen Ende der sechziger Jahre entstehenden Alpen- und Städtebildern erscheint die fotografische Struktur in pastos aufgetragenen Farbflecken. Mit den Serien der Farbfelder von 1971 bis 1974, in denen der Künstler die vier Grundfarben facettiert und zufällig kombiniert, sowie den monochromen Grau-Bildern aus der Zeit von 1972 bis 1975 thematisiert Richter bestimmende Komponenten der Malerei. Ab 1976 entstehen abstrakte Bilder mit farbigen Schlieren, jedoch greift Richter immer wieder auf Gegenständliches zurück, wie überhaupt der Wechsel der Darstellungsmittel und der Stilbruch bei ihm zum Prinzip werden. 1997 wird der "Atlas", eine systematische Sammlung fotografischer Vorlagen und malerischer Skizzen, auf der Documenta X in Kassel ausgestellt.
Richter legt bei seinen Arbeiten den Akzent auf den Entstehungsprozess und weniger auf das Ergebnis: "Leben ist nicht das Gesagte, sondern das Sagen, nicht das Bild, sondern das Bilden" - dies belegt das vorliegende Werk sehr gut. Es entsteht durch das Zerschneiden des Bildes "813-1". Das verworfene Bild zerschneidet er in 64 Stücke, die damit zu neuen Werken seiner sog. geplanten Spontaneität werden. "Akzeptieren, daß ich nichts planen kann. Jede Überlegung, die ich zum Bau eines Bildes anstelle, ist falsch, und wenn die Ausführung gelingt, dann nur deshalb, weil ich sie teilweise zerstöre oder weil sie trotzdem funktioniert [.]. Der einzige Trost ist, daß ich mir sagen kann, daß ich die Bilder trotzdem gemacht habe, auch wenn sie in Eigengesetzlichkeiten gegen meinen Willen mit mir machen, was sie wollen, und irgendwie entstehen [.]" (Richter, zit. nach Zweite, S. 81f.).
Gerhard Richter zählt heute zu den international erfolgreichsten und bekanntesten Künstlern der Gegenwart, dessen Werke auf zahlreichen großen Ausstellungen ein breites Publikum finden. [KH/EH].
Öl auf Leinwand, nicht auf Keilrahmen montiert.
Butin 84. Auf einem an der Rahmenrückwand befestigten Etikett signiert und nummeriert. Verso mit einem Richtungspfeil. Aus einer Serie von 64 Unikaten. 21,2 x 21,2 cm (8,3 x 8,3 in).
Die vorliegende Arbeit war Teil eines Ölgemäldes von 1994 (ehem. WV-Nr. 813/1), welches in 64 Teile zerschnitten und einzeln verkauft wurde. Herausgegeben von der Anthony d'Offay Gallery, London 1995 (auf der Rahmenrückwand mit Galerieetikett). Ohne den Original-Rahmen.
Nach seinem Studium der Malerei in Dresden von 1951 bis 1956 und den drei anschließenden Jahren als Meisterschüler der Akademie reist Gerhard Richter in die Bundesrepublik aus. Aus dieser Zeit stammt ein umfangreiches Frühwerk, das lange Zeit als verschollen galt und von dem auch nur einige wenige Werke erhalten geblieben sind. Von 1961 bis 1963 studiert Richter bei Karl Otto Götz an der Düsseldorfer Kunstakademie. Hier beginnt die Freundschaft mit Sigmar Polke, Blinky Palermo und Konrad Lueg - dem späteren Galeristen Konrad Fischer -, mit dem er 1963 die "Demonstration für den Kapitalistischen Realismus" als deutsche Variante der Pop-Art veranstaltet. 1962 beginnt er zunächst, beeinflusst von Giacometti und Dubuffet, mit gegenständlichen Bildern, die auf Fotovorlagen beruhen. Dies geschieht aus einer veränderten Ansicht über Kunst, die nach Richter "nichts mit Malerei zu tun hat, nichts mit Komposition, nichts mit Farbe". Erste Einzelausstellungen finden 1964 in den Galerien Heiner Friedrich in München und Alfred Schmela in Düsseldorf statt. 1967 wird Richter als Gastdozent an die Hochschule für Bildende Künste nach Hamburg berufen, 1971 übernimmt er eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf, die er bis 1996 innehat. Weitere Gastprofessuren werden dem Maler 1978 am College of Art in Halifax, Kanada, und 1988 an der Städelschule Frankfurt angeboten. In den gegen Ende der sechziger Jahre entstehenden Alpen- und Städtebildern erscheint die fotografische Struktur in pastos aufgetragenen Farbflecken. Mit den Serien der Farbfelder von 1971 bis 1974, in denen der Künstler die vier Grundfarben facettiert und zufällig kombiniert, sowie den monochromen Grau-Bildern aus der Zeit von 1972 bis 1975 thematisiert Richter bestimmende Komponenten der Malerei. Ab 1976 entstehen abstrakte Bilder mit farbigen Schlieren, jedoch greift Richter immer wieder auf Gegenständliches zurück, wie überhaupt der Wechsel der Darstellungsmittel und der Stilbruch bei ihm zum Prinzip werden. 1997 wird der "Atlas", eine systematische Sammlung fotografischer Vorlagen und malerischer Skizzen, auf der Documenta X in Kassel ausgestellt.
Richter legt bei seinen Arbeiten den Akzent auf den Entstehungsprozess und weniger auf das Ergebnis: "Leben ist nicht das Gesagte, sondern das Sagen, nicht das Bild, sondern das Bilden" - dies belegt das vorliegende Werk sehr gut. Es entsteht durch das Zerschneiden des Bildes "813-1". Das verworfene Bild zerschneidet er in 64 Stücke, die damit zu neuen Werken seiner sog. geplanten Spontaneität werden. "Akzeptieren, daß ich nichts planen kann. Jede Überlegung, die ich zum Bau eines Bildes anstelle, ist falsch, und wenn die Ausführung gelingt, dann nur deshalb, weil ich sie teilweise zerstöre oder weil sie trotzdem funktioniert [.]. Der einzige Trost ist, daß ich mir sagen kann, daß ich die Bilder trotzdem gemacht habe, auch wenn sie in Eigengesetzlichkeiten gegen meinen Willen mit mir machen, was sie wollen, und irgendwie entstehen [.]" (Richter, zit. nach Zweite, S. 81f.).
Gerhard Richter zählt heute zu den international erfolgreichsten und bekanntesten Künstlern der Gegenwart, dessen Werke auf zahlreichen großen Ausstellungen ein breites Publikum finden. [KH/EH].
273
Gerhard Richter
Souvenir, 1994.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 60.000 Ergebnis:
€ 64.660 (inkl. Käuferaufgeld)
Ihre Lieblingskünstler im Blick!
- Neue Angebote sofort per E-Mail erhalten
- Exklusive Informationen zu kommenden Auktionen und Veranstaltungen
- Kostenlos und unverbindlich