Auktion: 407 / Post War/ Zeitgenössische Kunst am 08.06.2013 in München Lot 317

 

317
David Schnell
Kollision in der Baumschule, 2003.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 50.000
Ergebnis:
€ 101.260

(inkl. Käuferaufgeld)
Kollision in der Baumschule. 2003.
Acryl auf Leinwand.
Verso signiert und datiert. 185 x 286 cm (72,8 x 112,5 in).

Wir danken der Galerie Eigen + Art, Leipzig, für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Ehemals Privatsammlung Kalifornien.

AUSSTELLUNG: Sandroni Rey Gallery, Venedig.
Haunch of Venison, New York.

LITERATUR: David Schnell. Parasol Unit Foundation for Contemporary Art. Hatje-Cantz Verlag, Ostfildern 2006, mit Abb.

David Schnell gehört zu den Hauptvertretern der "Neuen Leipziger Schule", die als herausragendes künstlerisches Phänomen innerhalb der zeitgenössischen gegenständlichen Malerei gilt. Künstler, die der "Neuen Leipziger Schule" zuzurechnen sind, absolvierten ihre akademische Ausbildung an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Dort wurden sie von den Protagonisten der ersten und zweiten Generation der "Leipziger Schule" wie etwa Werner Tübke, Sighard Gille, Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer oder Arno Rink unterrichtet. David Schnell, 1971 in Bergisch Gladbach geboren, studiert von 1995 bis 2000 an der HGB in Leipzig. Daran anschließend vervollkommnet er ebendort, gefördert mit einem Sächsischen Landesstipendium, seine künstlerische Ausbildung als Meisterschüler von Arno Rink. 2002 gehört David Schnell zusammen mit Künstlern wie Tilo Baumgärtel, Christoph Ruckhäberle, Martin Kobe, Jörg Lozek und Matthias Weischer zu den Gründungsmitgliedern der Produzentengalerie "LIGA". In Berlin ansässig, leistet "LIGA" bis zur Schließung im Jahr 2004 einen bedeutenden Beitrag zur Positionierung der Malerei der "Neuen Leipziger Schule" und bietet den Künstlern darüber hinaus ein vielbeachtetes Podium für die Präsentation ihrer Werke - David Schnells Bilder sind dort unter anderem 2002 in der Einzelausstellung "Wandertag" zu sehen.

Das Hauptinteresse David Schnells liegt auf der Landschaftsmalerei, einer Gattung, die innerhalb der Kunstgeschichte ihren eigenständigen Rang neben dem Porträt, dem Historienbild, dem Stillleben und dem Genre einnimmt. David Schnells Bildwelten zeigen Wälder, Wiesen, Lichtungen oder Felder, die als übergeordnete Raumkulissen fungieren. In den Bildern entstehen dabei Szenerien, die ihre besondere Wirkung im Gegenspiel von Natürlichkeit und Künstlichkeit entwickeln. Das Landschaftserlebnis wird dabei nicht von einer reinen Naturerfahrung geleitet - vielmehr wird der Blick des Betrachters häufig durch surreal anmutende Einbauten wie in der Luft schwebende Holzlatten oder scheinbar funktionslos in den Boden gesteckte hochaufragende Balken irritiert. Darüber hinaus konstruiert David Schnell Sehwelten, die durch ihre oftmals zentralperspektivische Anlage und ihre sichtbaren Kompositionslinien den Blick des Betrachters einfangen und lenken.

Daneben zeigen international renommierte Museen und Sammlungen in Einzel- und Gruppenausstellungen Werke des Künstlers, so etwa das Museum der bildenden Künste Leipzig (2002 und 2003), die Kunsthalle Mannheim (2006), die Sammlung Essl in Klosterneuburg bei Wien (2006), das Museo de Arte de Ponce in Puerto Rico (2007) und das Gemeentemuseum Den Haag (2010). [KH].




317
David Schnell
Kollision in der Baumschule, 2003.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 50.000
Ergebnis:
€ 101.260

(inkl. Käuferaufgeld)