20
Hans Purrmann
Blütenstrauß in blauer Vase, 1925.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 39.040 (inkl. Käuferaufgeld)
Blütenstrauß in blauer Vase. Um 1925er Jahre.
Öl auf Leinwand.
Lenz/ Billeter N-1925/01. Rechts unten signiert. Auf dem Keilrahmen mit den Resten eines Aufklebers "Gustav Knauer, Berlin", dort mit einer gestempelten Nr. ".3671". 99,8 x 73 cm (39,2 x 28,7 in).
Mit einer schriftlichen Bestätigung vom Hans Purrmann Archiv, München, vom 30.04.2013. Die Arbeit ist dort unter der Archiv-Nr. 672 verzeichnet.
PROVENIENZ: Dr. Lucas Lichtenhan, Leiter der Kunsthalle Basel.
Privatsammlung Schweiz (von oben Genannten 1942 erworben).
Neben einer Lehre als Stubenmaler im väterlichen Geschäft studiert Hans Purrmann während der Wintermonate 1895-97 an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe und lernt dort den Maler Rudolf Levy kennen. Zum Wintersemester 1897 nimmt Purrmann das Studium an der Akademie der bildenden Künste in München auf, zunächst in der Zeichenklasse Gabriel von Hackls, dann in der Malklasse Franz von Stucks. 1905 zieht es Purrmann nach Paris, wo er Henri Matisse kennenlernt und sich im Kreis der deutschen Maler im Café du Dôme aufhält. Auf Anregung von Purrmann und Sarah Stein wird 1908 die "Académie Matisse" eröffnet, zu deren ersten Schülern Friedrich Ahlers-Hestermann, Franz Nölken und Mathilde Vollmoeller, Purrmanns spätere Frau, gehören. Im selben Jahr reist Purrmann mit Matisse nach Deutschland, 1909/10 sollen zwei weitere Aufenthalte folgen. Der Kriegsausbruch überrascht ihn im württembergischen Beilstein, wo er zunächst zwei Jahre bleibt, während sein Pariser Besitz beschlagnahmt wird. Purrmann beginnt, sich in größerem Umfang bis in die 1920er Jahre mit Druckgrafik zu beschäftigen. 1916 übersiedelt er nach Berlin, wo er regelmäßig an den Ausstellungen der Freien Sezession teilnimmt. In dieser Zeit beginnt seine Freundschaft mit Karl Scheffler und die Mitarbeit an dessen Zeitschrift "Kunst und Künstler". 1918 findet in den Räumen der Berliner Kunsthandlung Paul Cassirer die erste große Einzelausstellung Purrmanns statt. Auf Vorschlag von Liebermann und Slevogt wird Purrmann 1919 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Die Akademie bietet ihm eine Professur an, die er aber ablehnt. In den 1920er Jahren folgen zahlreiche Studienreisen nach Italien, wo er u.a. Werke Alter Meister kopiert.
Vor einem monochromen Hintergrund legt Purrmann dieses Blumenstillleben an und gibt so dem Betrachter die Möglichkeit, das filigrane Gebilde der Zierquittenzweige und deren Blüten ganz auf sich wirken zu lassen. Lediglich der Tischdecke, deren Motiv sich noch in weiteren Ölgemälden findet (vgl. Lenz/Billeter 1921/12, 1921/13, 1926/15 und 1928/22), gibt der Künstler einen zusätzlichen, gewissen Schwerpunkt. "Es ist bezeichnend für Purrmann, dass er zahlreiche Blumensträuße gemalt hat. Gibt es einen Maler, von dem so viele erhalten sind? [..] Die entfalteten Blüten, ihre vielfältige Art, ihre unterschiedliche Form und Farbe sind ganz unmittelbarer Ausdruck des sich in Fülle und Schönheit darstellenden Lebens. Indem Hans Purrmann sich diesen Sträußen im Leben wie in der Kunst gewidmet hat, hat er sich jeweils kleine Feste bereitet. Sie durchziehen sein ganzes Schaffen und bilden neben den anderen Gattungen einen wichtigen Bereich." (zit.: Christian Lenz aus: Hans Purrmann. Die Gemälde I 1895 - 1934. Hirmer Verlag, München 2004, S. 41 und 42).
1935 zieht Purrmann nach Italien und übernimmt die Verwaltung der Deutschen Künstlerstiftung Villa Romana in Florenz. In Deutschland gilt er als "entarteter Künstler", seine Arbeiten werden aus öffentlichen Museen entfernt und er erhält Ausstellungsverbot. Dieser Sachverhalt erschwert seine Position in Florenz. 1943 wird seine Berliner Wohnung zerstört und Purrmann flieht nach dem Sturz Mussolinis in die Schweiz. Das Kriegsende erlebt Purrmann in Montagnola, wo er den Schriftsteller Hermann Hesse kennenlernt. 1946 nimmt der Künstler seine publizistische Tätigkeit wieder auf. Die folgenden Lebensjahre sind geprägt von einer umfangreichen Ausstellungstätigkeit und zahlreichen Ehrungen. Zu seinem 80. Geburtstag findet im Kunstverein Hannover eine große Einzelausstellung statt, 2006 zeigt die Kunsthalle Tübingen die Retrospektive "Hans Purrmann - Im Kräftespiel der Farben". [DB].
Öl auf Leinwand.
Lenz/ Billeter N-1925/01. Rechts unten signiert. Auf dem Keilrahmen mit den Resten eines Aufklebers "Gustav Knauer, Berlin", dort mit einer gestempelten Nr. ".3671". 99,8 x 73 cm (39,2 x 28,7 in).
Mit einer schriftlichen Bestätigung vom Hans Purrmann Archiv, München, vom 30.04.2013. Die Arbeit ist dort unter der Archiv-Nr. 672 verzeichnet.
PROVENIENZ: Dr. Lucas Lichtenhan, Leiter der Kunsthalle Basel.
Privatsammlung Schweiz (von oben Genannten 1942 erworben).
Neben einer Lehre als Stubenmaler im väterlichen Geschäft studiert Hans Purrmann während der Wintermonate 1895-97 an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe und lernt dort den Maler Rudolf Levy kennen. Zum Wintersemester 1897 nimmt Purrmann das Studium an der Akademie der bildenden Künste in München auf, zunächst in der Zeichenklasse Gabriel von Hackls, dann in der Malklasse Franz von Stucks. 1905 zieht es Purrmann nach Paris, wo er Henri Matisse kennenlernt und sich im Kreis der deutschen Maler im Café du Dôme aufhält. Auf Anregung von Purrmann und Sarah Stein wird 1908 die "Académie Matisse" eröffnet, zu deren ersten Schülern Friedrich Ahlers-Hestermann, Franz Nölken und Mathilde Vollmoeller, Purrmanns spätere Frau, gehören. Im selben Jahr reist Purrmann mit Matisse nach Deutschland, 1909/10 sollen zwei weitere Aufenthalte folgen. Der Kriegsausbruch überrascht ihn im württembergischen Beilstein, wo er zunächst zwei Jahre bleibt, während sein Pariser Besitz beschlagnahmt wird. Purrmann beginnt, sich in größerem Umfang bis in die 1920er Jahre mit Druckgrafik zu beschäftigen. 1916 übersiedelt er nach Berlin, wo er regelmäßig an den Ausstellungen der Freien Sezession teilnimmt. In dieser Zeit beginnt seine Freundschaft mit Karl Scheffler und die Mitarbeit an dessen Zeitschrift "Kunst und Künstler". 1918 findet in den Räumen der Berliner Kunsthandlung Paul Cassirer die erste große Einzelausstellung Purrmanns statt. Auf Vorschlag von Liebermann und Slevogt wird Purrmann 1919 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Die Akademie bietet ihm eine Professur an, die er aber ablehnt. In den 1920er Jahren folgen zahlreiche Studienreisen nach Italien, wo er u.a. Werke Alter Meister kopiert.
Vor einem monochromen Hintergrund legt Purrmann dieses Blumenstillleben an und gibt so dem Betrachter die Möglichkeit, das filigrane Gebilde der Zierquittenzweige und deren Blüten ganz auf sich wirken zu lassen. Lediglich der Tischdecke, deren Motiv sich noch in weiteren Ölgemälden findet (vgl. Lenz/Billeter 1921/12, 1921/13, 1926/15 und 1928/22), gibt der Künstler einen zusätzlichen, gewissen Schwerpunkt. "Es ist bezeichnend für Purrmann, dass er zahlreiche Blumensträuße gemalt hat. Gibt es einen Maler, von dem so viele erhalten sind? [..] Die entfalteten Blüten, ihre vielfältige Art, ihre unterschiedliche Form und Farbe sind ganz unmittelbarer Ausdruck des sich in Fülle und Schönheit darstellenden Lebens. Indem Hans Purrmann sich diesen Sträußen im Leben wie in der Kunst gewidmet hat, hat er sich jeweils kleine Feste bereitet. Sie durchziehen sein ganzes Schaffen und bilden neben den anderen Gattungen einen wichtigen Bereich." (zit.: Christian Lenz aus: Hans Purrmann. Die Gemälde I 1895 - 1934. Hirmer Verlag, München 2004, S. 41 und 42).
1935 zieht Purrmann nach Italien und übernimmt die Verwaltung der Deutschen Künstlerstiftung Villa Romana in Florenz. In Deutschland gilt er als "entarteter Künstler", seine Arbeiten werden aus öffentlichen Museen entfernt und er erhält Ausstellungsverbot. Dieser Sachverhalt erschwert seine Position in Florenz. 1943 wird seine Berliner Wohnung zerstört und Purrmann flieht nach dem Sturz Mussolinis in die Schweiz. Das Kriegsende erlebt Purrmann in Montagnola, wo er den Schriftsteller Hermann Hesse kennenlernt. 1946 nimmt der Künstler seine publizistische Tätigkeit wieder auf. Die folgenden Lebensjahre sind geprägt von einer umfangreichen Ausstellungstätigkeit und zahlreichen Ehrungen. Zu seinem 80. Geburtstag findet im Kunstverein Hannover eine große Einzelausstellung statt, 2006 zeigt die Kunsthalle Tübingen die Retrospektive "Hans Purrmann - Im Kräftespiel der Farben". [DB].
20
Hans Purrmann
Blütenstrauß in blauer Vase, 1925.
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