Auktion: 403 / Moderne Kunst am 19.04.2013 in München Lot 247

 

247
Rudolf Schlichter
Zwei Gespielinnen, 1922.
Kreide
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 5.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Zwei Gespielinnen. Um 1922/25.
Schwarze Kreide.
Rechts unten signiert. Auf chamoisfarbenem Velin. 63,2 x 42,2 cm (24,8 x 16,6 in), Blattgröße.

Wir danken Frau Dr. Sigrid Lange, Bonn, für die freundliche wissenschaftliche Beratung.

Die hier angebotene erstaunlich freie und dynamische Komposition, die kühn mit der partiellen Überlagerung der Darstellungsebenen insbesondere im Bereich der Arme der beiden Dargestellten spielt, ist in ihrer erotischen Aufladung typisch für das Œuvre dieser Schaffensphase Rudolf Schlichters. Es gibt mehrere Variationen dieses Themas: Unter anderem sind eine Lithografie aus dem Jahr 1922 sowie ein heute verschollenes Gemälde bekannt. Das erotische Moment der aufreizend gespreizten Beine der auf dem Rücken liegenden Gestalt wird unterstrichen durch die hohen Knöpfstiefel, die für Rudolf Schlichter ein Fetischobjekt waren und die häufig im Werk auftauchen. Auffällig ist hier ferner die städtische Kleidung der Protagonistinnen, die im Gegensatz zu deutlich früher entstandenen erotisch konnotierten Werken Schlichters steht. [KP].




247
Rudolf Schlichter
Zwei Gespielinnen, 1922.
Kreide
Schätzung:
€ 3.000
Ergebnis:
€ 5.000

(inkl. Käuferaufgeld)