260.10
Willi Baumeister
Interieur mit Figuren, 1912.
Tuschfeder
Schätzung:
€ 8.000 Ergebnis:
€ 11.250 (inkl. Käuferaufgeld)
Interieur mit Figuren. 1912/13.
Tuschfeder- und Tuschpinselzeichnung.
Ponert 20. Auf feinem, chamoisfarbenem Zeichenpapier. 20 x 16,7 cm (7,8 x 6,5 in), blattgroß.
Wir danken Frau Felicitas Baumeister, Archiv Baumeister Stuttgart, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Reinhold Kündig, Schweiz.
Privatsammlung.
Während seiner Lehre als Dekorationsmaler besucht Willi Baumeister zunächst Abendkurse an der Kunstakademie in Stuttgart. Von 1909-1912 gehört er zur Kompositionsklasse Adolf Hölzels und hat erste Kontakte zu dem späteren Bauhausmaler Oskar Schlemmer, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden wird.
Von den frühen Arbeiten des zeichnerischen Œuvres von Willi Baumeister aus den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sind nur wenige erhalten. Dies ist nicht dem Zufall geschuldet, sondern liegt in der klaren Absicht Baumeisters. Die erhaltenen Zeichnungen wurden wohl eher im Hinblick auf eine Dokumentation von Zeitstil und künstlerischer Entwicklung ausgewählt, während die weniger exponierten oder gänzlich andersartigen Arbeiten der Vernichtung preisgegeben wurden. In der hier angebotenen Tuschfederzeichnung, welche am Beginn einer ausgeprägten zeichnerischen Entwicklung steht, verzichtet Baumeister auf klare Umrisse zur Begrenzung der Form, da eigentlich der ''Positiv-Negativ-Effekt'' sowie die reich facettierte Strich-Struktur ausreichen, um eine Räumlichkeit der dargestellten Szene zu erreichen. (Dietmar J. Ponert, Willi Baumeister, Werkverzeichnis der Zeichnungen, Gouachen und Collagen, Staatsgalerie Stuttgart (Hg.), Köln 1988, S. 7-28.)
1919/20 entstehen die ersten "Mauerbilder", Bildtafeln, die durch Beimischung von Sand und Kitt mauerähnlich reliefiert und mit kubistischem Formengut gestaltet werden. Diese Bilder bringen Baumeister den internationalen künstlerischen Durchbruch. 1930 schließt sich Baumeister dem "Cercle Carré" an, 1931 wird er Mitglied der Künstlergruppe "Abstraction-Création". Im Dritten Reich als "entartet" verfemt, kann Baumeister als Künstler kaum in der Öffentlichkeit in Erscheinung treten. Er widmet sich daher prähistorischen und orientalischen Studien, die den wesentlichen Motivfundus seiner "Eidos"-Bilder und "Ideogramme" bilden. Baumeister zählt durch sein umfassendes Œuvre und seine grundlegenden kunsttheoretischen Schriften zu den wichtigsten deutschen Künstlern der Moderne. [KP/ASp].
Tuschfeder- und Tuschpinselzeichnung.
Ponert 20. Auf feinem, chamoisfarbenem Zeichenpapier. 20 x 16,7 cm (7,8 x 6,5 in), blattgroß.
Wir danken Frau Felicitas Baumeister, Archiv Baumeister Stuttgart, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Reinhold Kündig, Schweiz.
Privatsammlung.
Während seiner Lehre als Dekorationsmaler besucht Willi Baumeister zunächst Abendkurse an der Kunstakademie in Stuttgart. Von 1909-1912 gehört er zur Kompositionsklasse Adolf Hölzels und hat erste Kontakte zu dem späteren Bauhausmaler Oskar Schlemmer, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden wird.
Von den frühen Arbeiten des zeichnerischen Œuvres von Willi Baumeister aus den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sind nur wenige erhalten. Dies ist nicht dem Zufall geschuldet, sondern liegt in der klaren Absicht Baumeisters. Die erhaltenen Zeichnungen wurden wohl eher im Hinblick auf eine Dokumentation von Zeitstil und künstlerischer Entwicklung ausgewählt, während die weniger exponierten oder gänzlich andersartigen Arbeiten der Vernichtung preisgegeben wurden. In der hier angebotenen Tuschfederzeichnung, welche am Beginn einer ausgeprägten zeichnerischen Entwicklung steht, verzichtet Baumeister auf klare Umrisse zur Begrenzung der Form, da eigentlich der ''Positiv-Negativ-Effekt'' sowie die reich facettierte Strich-Struktur ausreichen, um eine Räumlichkeit der dargestellten Szene zu erreichen. (Dietmar J. Ponert, Willi Baumeister, Werkverzeichnis der Zeichnungen, Gouachen und Collagen, Staatsgalerie Stuttgart (Hg.), Köln 1988, S. 7-28.)
1919/20 entstehen die ersten "Mauerbilder", Bildtafeln, die durch Beimischung von Sand und Kitt mauerähnlich reliefiert und mit kubistischem Formengut gestaltet werden. Diese Bilder bringen Baumeister den internationalen künstlerischen Durchbruch. 1930 schließt sich Baumeister dem "Cercle Carré" an, 1931 wird er Mitglied der Künstlergruppe "Abstraction-Création". Im Dritten Reich als "entartet" verfemt, kann Baumeister als Künstler kaum in der Öffentlichkeit in Erscheinung treten. Er widmet sich daher prähistorischen und orientalischen Studien, die den wesentlichen Motivfundus seiner "Eidos"-Bilder und "Ideogramme" bilden. Baumeister zählt durch sein umfassendes Œuvre und seine grundlegenden kunsttheoretischen Schriften zu den wichtigsten deutschen Künstlern der Moderne. [KP/ASp].
260.10
Willi Baumeister
Interieur mit Figuren, 1912.
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