Rückseite
355
Stephan Balkenhol
Mann I, 2003.
Holzrelief
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 43.920 (inkl. Käuferaufgeld)
Mann I. 2003.
Holzrelief. Wawaholz, teils farbig gefasst.
140 x 99,2 cm (55,1 x 39 in).
Die vorliegende Arbeit bildet gemeinsam mit dem ebenfalls in dieser Auktion angebotenen Relief "Frau II" (2003) eine lose Folge.
AUSSTELLUNG: Barbara Gladstone Gallery, New York (verso mit Galerieetikett).
Archetypische Verhaltensmuster menschlicher Existenz und Empfindung beschwören die bildhauerischen Skulpturen des 1957 im hessischen Fritzlar geborenen Künstlers Stephan Balkenhol. Er studiert von 1976 bis 1982 an der Hamburger Hochschule für bildende Künste in der Bildhauerklasse des streng minimalistisch arbeitenden Künstlers Ulrich Rückriem. Nach zwei Stipendien erhält Balkenhol 1988-1989 einen Lehrauftrag an der Hamburger Kunsthochschule. Im Anschluss lehrt er bis 1991 an der Frankfurter Städelschule. Seit 1992 ist die Staatliche Kunstakademie in Karlsruhe sein Wirkungsort. Die Suche der deutschen Künstler seit den 1980er Jahren nach neuen Formulierungsmöglichkeiten und Sinngebungen alltäglichen Materials manifestiert sich deutlich auch im Werk von Balkenhol. Seit etwa 1982 bestimmen die unmittelbar aus dem Holzblock herausgeschlagene menschliche Figur und der Kopf sein Schaffen.
Nicht nur bei seinen berühmten Skulpturen, sondern auch bei seinen flachen Silhouettenreliefs ist die für Balkenhol typische Bearbeitungsart zu finden. Mit traditionellen Mitteln wie Hohleisen, Schnitzmesser und Klöpfel werden die Köpfe der Reliefs nach knappen Skizzen aus dem Holz geschlagen und geschnitten. "Die Ideen kommen immer beim Machen." notiert Balkenhol in einer Zeichnung (zit. nach: Dirk Teuber, Skulptur und Werkidee bei Stephan Balkenhol, in: Stephan Balkenhol, Ausst.Kat. Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, 28.10.-3.12.1989, Baden-Baden 1989, S. 10). Immer wieder kommt bei Arbeiten von Balkenhol die Frage auf, wer der Porträtierte wohl ist oder was er fühlt. Der Künstler antwortet darauf: "Ich wollte die Figuren bis jetzt vom Charakter, vom Ausdruck her immer so offen wie möglich halten und sie nicht durch einen expressiven Ausdruck festlegen. Ich wollte einen Ausdruck von dem man sich alle anderen Gemütsverfassungen denken konnte, von dem ausgehend praktisch alles möglich ist.“ (zit. nach: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Ausgabe 32, Heft 27, 4. Quartal 1995, S. 3). Somit hat der Betrachter auch bei diesem Relief freien Gedankenspielraum, ob es sich bei dem Abgebildeten um Balkenhol selbst handelt.
In einer großen Einzelausstellung in den Deichtorhallen Hamburg von November 2008 bis Februar 2009 wurden Arbeiten ab 1982 gezeigt. Neben Skulpturen wurden auch plastische Bilder, Fotografien und Zeichnungen präsentiert. Stephan Balkenhol ist in Karlsruhe, Meisenthal und Berlin tätig. [KH/AS].
Holzrelief. Wawaholz, teils farbig gefasst.
140 x 99,2 cm (55,1 x 39 in).
Die vorliegende Arbeit bildet gemeinsam mit dem ebenfalls in dieser Auktion angebotenen Relief "Frau II" (2003) eine lose Folge.
AUSSTELLUNG: Barbara Gladstone Gallery, New York (verso mit Galerieetikett).
Archetypische Verhaltensmuster menschlicher Existenz und Empfindung beschwören die bildhauerischen Skulpturen des 1957 im hessischen Fritzlar geborenen Künstlers Stephan Balkenhol. Er studiert von 1976 bis 1982 an der Hamburger Hochschule für bildende Künste in der Bildhauerklasse des streng minimalistisch arbeitenden Künstlers Ulrich Rückriem. Nach zwei Stipendien erhält Balkenhol 1988-1989 einen Lehrauftrag an der Hamburger Kunsthochschule. Im Anschluss lehrt er bis 1991 an der Frankfurter Städelschule. Seit 1992 ist die Staatliche Kunstakademie in Karlsruhe sein Wirkungsort. Die Suche der deutschen Künstler seit den 1980er Jahren nach neuen Formulierungsmöglichkeiten und Sinngebungen alltäglichen Materials manifestiert sich deutlich auch im Werk von Balkenhol. Seit etwa 1982 bestimmen die unmittelbar aus dem Holzblock herausgeschlagene menschliche Figur und der Kopf sein Schaffen.
Nicht nur bei seinen berühmten Skulpturen, sondern auch bei seinen flachen Silhouettenreliefs ist die für Balkenhol typische Bearbeitungsart zu finden. Mit traditionellen Mitteln wie Hohleisen, Schnitzmesser und Klöpfel werden die Köpfe der Reliefs nach knappen Skizzen aus dem Holz geschlagen und geschnitten. "Die Ideen kommen immer beim Machen." notiert Balkenhol in einer Zeichnung (zit. nach: Dirk Teuber, Skulptur und Werkidee bei Stephan Balkenhol, in: Stephan Balkenhol, Ausst.Kat. Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, 28.10.-3.12.1989, Baden-Baden 1989, S. 10). Immer wieder kommt bei Arbeiten von Balkenhol die Frage auf, wer der Porträtierte wohl ist oder was er fühlt. Der Künstler antwortet darauf: "Ich wollte die Figuren bis jetzt vom Charakter, vom Ausdruck her immer so offen wie möglich halten und sie nicht durch einen expressiven Ausdruck festlegen. Ich wollte einen Ausdruck von dem man sich alle anderen Gemütsverfassungen denken konnte, von dem ausgehend praktisch alles möglich ist.“ (zit. nach: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Ausgabe 32, Heft 27, 4. Quartal 1995, S. 3). Somit hat der Betrachter auch bei diesem Relief freien Gedankenspielraum, ob es sich bei dem Abgebildeten um Balkenhol selbst handelt.
In einer großen Einzelausstellung in den Deichtorhallen Hamburg von November 2008 bis Februar 2009 wurden Arbeiten ab 1982 gezeigt. Neben Skulpturen wurden auch plastische Bilder, Fotografien und Zeichnungen präsentiert. Stephan Balkenhol ist in Karlsruhe, Meisenthal und Berlin tätig. [KH/AS].
355
Stephan Balkenhol
Mann I, 2003.
Holzrelief
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 43.920 (inkl. Käuferaufgeld)
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