256
Günther Uecker
Spirale, 1965.
Schätzung:
€ 180.000 Ergebnis:
€ 390.400 (inkl. Käuferaufgeld)
Spirale. 1965.
Nägel und Farbe auf Leinwand auf Holz.
Verso zweifach signiert und datiert. Gewidmet, bezeichnet und mit dem Richtungspfeil. 60,2 x 60,2 x 6 cm (23,7 x 23,7 x 2,3 in).
Wir danken Herrn und Frau Prof. Günther Uecker, Düsseldorf, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (direkt im Atelier des Künstlers erworben).
Günther Uecker wird am 13. März 1930 in Wendorf, Mecklenburg, geboren. Seine künstlerische Ausbildung beginnt Uecker 1949 in Wismar, ehe er an die Kunstschule Berlin-Weißensee geht und sich schließlich 1955 an der Kunstakademie Düsseldorf einschreibt, wo er bei Otto Pankok studiert und später selbst eine Professur innehat. Günther Uecker kommt mit der Gruppe "ZERO", den Künstlern Heinz Mack und Otto Piene, in Berührung, die für einen Neuanfang der Kunst gegen das deutsche Informel plädieren. Er beschäftigt sich mit Lichtmedien, erforscht optische Phänomene, Strukturreihungen und Schwingungsbereiche, die den Betrachter aktiv miteinbeziehen und diesen den visuellen Prozess durch motorische oder manuelle Eingriffs- und Veränderungsmöglichkeiten selbst beeinflussen lassen. Mit Mack und Piene richtet Uecker 1962 im Amsterdamer Stedelijk Museum und im Palais des Beaux Arts in Paris einen "Salon de lumière" ein. Weitere Lichtsalons folgen in Krefeld und Frankfurt. Seit Anfang der 1960er Jahre setzt Günther Uecker zunehmend Nägel, die zu einem wesentlichen Erkennungsmerkmal seiner Kunst werden sollen, in seinen Werken ein - das Material steht bis heute im Zentrum seines Schaffens.
Zwei im Œuvre wichtige Stilelemente sind in dem hier angebotenen Werk vereint: die Spirale und Nägel. Die Spiralform, die aus Nägeln zusammengesetzt ist, entwickelt durch konstante Dynamik und wohlgeordnete Bewegung ungebrochen ihre Wirkung. Der Künstler selbst beschreibt dieses auch für ihn faszinierende Phänomen wie folgt: "Wie ich Nägel als Strukturelemente benutze, möchte ich sie nicht als Nägel verstanden wissen. Mir geht es darum, mit diesen Mitteln in ihrem geordneten Verhältnis zueinander, eine Schwingung zu erreichen, die ihre geometrische Ordnung stört und sie zu irritieren vermag." (zit. nach: Mack Piene Uecker, Kestner-Gesellschaft Hannover, Katalog 7, Ausstellungsjahr 1964/65, S. 166). Diese Schwingung und Bewegung wird zudem erzeugt durch die in ihrer Neigung variierend eingeschlagenen Nägel, wodurch ein enorm spannungsreiches und differenziertes Lichtspiel entsteht, das immer wieder neue, gleichermaßen kontemplative wie dynamisierende Seheindrücke hervorruft.
Günther Ueckers Gesamtwerk umfasst disziplinübergreifend Malerei, Objektkunst, Installationen, aber auch Bühnenbilder und Filme. Er interessiert sich für die osteuropäische Avantgarde der zwanziger und dreißiger Jahre, reist viel, auch mit seinen Studenten, und orientiert sich an asiatischen Kulturen und deren Gedankengut. Sein Werk ist in diversen deutschen Museen und Sammlungen vertreten. Einen Höhepunkt in Ueckers künstlerischem Schaffen bildet der 1998 bis 2000 von ihm gestaltete Andachtsraum im Berliner Reichstagsgebäude. Günther Uecker, mit zahlreichen Preisen und Ehrungen, unter anderem mit dem Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste ausgezeichnet, lebt und arbeitet in Düsseldorf. [KP].
Nägel und Farbe auf Leinwand auf Holz.
Verso zweifach signiert und datiert. Gewidmet, bezeichnet und mit dem Richtungspfeil. 60,2 x 60,2 x 6 cm (23,7 x 23,7 x 2,3 in).
Wir danken Herrn und Frau Prof. Günther Uecker, Düsseldorf, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (direkt im Atelier des Künstlers erworben).
Günther Uecker wird am 13. März 1930 in Wendorf, Mecklenburg, geboren. Seine künstlerische Ausbildung beginnt Uecker 1949 in Wismar, ehe er an die Kunstschule Berlin-Weißensee geht und sich schließlich 1955 an der Kunstakademie Düsseldorf einschreibt, wo er bei Otto Pankok studiert und später selbst eine Professur innehat. Günther Uecker kommt mit der Gruppe "ZERO", den Künstlern Heinz Mack und Otto Piene, in Berührung, die für einen Neuanfang der Kunst gegen das deutsche Informel plädieren. Er beschäftigt sich mit Lichtmedien, erforscht optische Phänomene, Strukturreihungen und Schwingungsbereiche, die den Betrachter aktiv miteinbeziehen und diesen den visuellen Prozess durch motorische oder manuelle Eingriffs- und Veränderungsmöglichkeiten selbst beeinflussen lassen. Mit Mack und Piene richtet Uecker 1962 im Amsterdamer Stedelijk Museum und im Palais des Beaux Arts in Paris einen "Salon de lumière" ein. Weitere Lichtsalons folgen in Krefeld und Frankfurt. Seit Anfang der 1960er Jahre setzt Günther Uecker zunehmend Nägel, die zu einem wesentlichen Erkennungsmerkmal seiner Kunst werden sollen, in seinen Werken ein - das Material steht bis heute im Zentrum seines Schaffens.
Zwei im Œuvre wichtige Stilelemente sind in dem hier angebotenen Werk vereint: die Spirale und Nägel. Die Spiralform, die aus Nägeln zusammengesetzt ist, entwickelt durch konstante Dynamik und wohlgeordnete Bewegung ungebrochen ihre Wirkung. Der Künstler selbst beschreibt dieses auch für ihn faszinierende Phänomen wie folgt: "Wie ich Nägel als Strukturelemente benutze, möchte ich sie nicht als Nägel verstanden wissen. Mir geht es darum, mit diesen Mitteln in ihrem geordneten Verhältnis zueinander, eine Schwingung zu erreichen, die ihre geometrische Ordnung stört und sie zu irritieren vermag." (zit. nach: Mack Piene Uecker, Kestner-Gesellschaft Hannover, Katalog 7, Ausstellungsjahr 1964/65, S. 166). Diese Schwingung und Bewegung wird zudem erzeugt durch die in ihrer Neigung variierend eingeschlagenen Nägel, wodurch ein enorm spannungsreiches und differenziertes Lichtspiel entsteht, das immer wieder neue, gleichermaßen kontemplative wie dynamisierende Seheindrücke hervorruft.
Günther Ueckers Gesamtwerk umfasst disziplinübergreifend Malerei, Objektkunst, Installationen, aber auch Bühnenbilder und Filme. Er interessiert sich für die osteuropäische Avantgarde der zwanziger und dreißiger Jahre, reist viel, auch mit seinen Studenten, und orientiert sich an asiatischen Kulturen und deren Gedankengut. Sein Werk ist in diversen deutschen Museen und Sammlungen vertreten. Einen Höhepunkt in Ueckers künstlerischem Schaffen bildet der 1998 bis 2000 von ihm gestaltete Andachtsraum im Berliner Reichstagsgebäude. Günther Uecker, mit zahlreichen Preisen und Ehrungen, unter anderem mit dem Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste ausgezeichnet, lebt und arbeitet in Düsseldorf. [KP].
256
Günther Uecker
Spirale, 1965.
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