356
Karin Kneffel
Kleine Kirsche, 1997.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 8.000 Ergebnis:
€ 13.125 (inkl. Käuferaufgeld)
Kleine Kirsche. 1997.
Öl auf Leinwand.
Verso signiert und datiert. 20,2 x 20 cm (7,9 x 7,8 in).
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Karin Kneffel studiert von 1977 bis 1981 Germanistik und Philosophie an der Westfälischen Universität Münster, bevor sie sich der Malerei zuwendet und von 1981 bis 1987 ein Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Johannes Brus, Norbert Tadeusz sowie Gerhard Richter absolviert, welcher schon bald wesentlichen Einfluss auf seine Meisterschülerin ausüben sollte. Bereits während des Studiums wird Kneffels malerisches Werk in einer Einzelausstellung in der Galerie Rüdiger Schöttle, München, wie auch in einer Gruppenausstellung im Westfälischen Kunstverein, Münster, gezeigt. Es folgen weitere Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. 1984/85 nimmt Karin Kneffel ein halbjähriges Stipendium an der Cité Internationale des Arts in Paris wahr. Im Jahr 1991 wird die Künstlerin mit dem Karl Schmidt-Rottluff Stipendium, 1992 mit dem Stipendium des Kunstfonds Bonn sowie 1996 mit jenem der Villa Massimo in Rom ausgezeichnet. Seit 1998 ist Kneffel selbst als Dozentin tätig, zunächst als Gastprofessorin an der Hochschule für Künste, Bremen, wo sie schließlich von 2000 bis 2008 eine Professur inne hat. Im Jahr 2000 unterrichtet die Künstlerin einige Monate an der Island Academy of the Arts, Reykjavik.
In ihren frühen Werken beschäftigt Karin Kneffel sich mit Tierdarstellungen, aber auch Häusern, die sich in einer surrealistisch anmutenden Weite einer Landschaft verlieren. Stillleben, vorwiegend von Obst, gibt sie illusionistisch-realistisch wieder.
Wie im Fall schwebt hier die Kirsche im Raum auf diesem kleinformatigen Ölbild, zum Greifen nah und gewaltig, filigran durchscheinend das Fruchtfleisch. Die realistische Darstellung und auch die extreme Vergrößerung der Frucht sind Teil der subtilen Verfremdungsstrategie Karin Kneffels und bewirken sowohl eine Faszination als auch eine Irritation des Betrachters. "Realistische Malerei wirft immer die Frage auf, wie sie möglich ist, aber auch, ob sie die Wirklichkeit, die sie zu zeigen vorgibt, getreu wiederholt oder ob sie sie auch interpretiert." (zit.: aus Daniel Spanke. "Realismus ist anders, Distanz, Serie und Ornament als künstlerische Strategie im Werk von Karin Kneffel". Ausstellungskatalog Karin Kneffel, Emden 2001, S. 7). Karin Kneffel verläßt das "übliche" Genre des Stilllebens, konzentriert sich ganz auf das äußere Erscheinungsbild und nährt gerade dadurch Zweifel und Ungewissheit in Bezug auf Wirklichkeit und Natürlichkeit.
Feuerdarstellungen vermitteln dem Betrachter weder Angst noch Hitze, sie bilden eine Distanz sowohl zur Wahrnehmung als auch zur Realität. Das Genre des Interieurs bringt Karin Kneffel durch die Brillanz ihrer Malerei zu einer neuen Perfektion. Ihre rätselhaften Bildfindungen entwerfen eine flirrende Transparenz von Räumen und Gegenständen. Räume verschwimmen, gehen ineinander über, Gebrauchsgegenstände werden zum Dekor. Von ihrem Professor Gerhard Richter hat Karin Kneffel die akribische Vorbereitung der Maluntergründe gelernt und für ihre Zwecke umgesetzt. Bis zu vier Grundierschichten mit Zwischenschliffen braucht die Künstlerin auf ihren Leinwänden, damit sie die Ölfarbe mehrschichtig auftragen kann und stets unter dem Einsatz feinster Pinsel die jeweils gewünschten Effekte erzielt. Seit 2008 ist Kneffel Professorin an der Akademie der Bildenden Künste, München. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf und München. [DB].
Öl auf Leinwand.
Verso signiert und datiert. 20,2 x 20 cm (7,9 x 7,8 in).
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Karin Kneffel studiert von 1977 bis 1981 Germanistik und Philosophie an der Westfälischen Universität Münster, bevor sie sich der Malerei zuwendet und von 1981 bis 1987 ein Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Johannes Brus, Norbert Tadeusz sowie Gerhard Richter absolviert, welcher schon bald wesentlichen Einfluss auf seine Meisterschülerin ausüben sollte. Bereits während des Studiums wird Kneffels malerisches Werk in einer Einzelausstellung in der Galerie Rüdiger Schöttle, München, wie auch in einer Gruppenausstellung im Westfälischen Kunstverein, Münster, gezeigt. Es folgen weitere Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. 1984/85 nimmt Karin Kneffel ein halbjähriges Stipendium an der Cité Internationale des Arts in Paris wahr. Im Jahr 1991 wird die Künstlerin mit dem Karl Schmidt-Rottluff Stipendium, 1992 mit dem Stipendium des Kunstfonds Bonn sowie 1996 mit jenem der Villa Massimo in Rom ausgezeichnet. Seit 1998 ist Kneffel selbst als Dozentin tätig, zunächst als Gastprofessorin an der Hochschule für Künste, Bremen, wo sie schließlich von 2000 bis 2008 eine Professur inne hat. Im Jahr 2000 unterrichtet die Künstlerin einige Monate an der Island Academy of the Arts, Reykjavik.
In ihren frühen Werken beschäftigt Karin Kneffel sich mit Tierdarstellungen, aber auch Häusern, die sich in einer surrealistisch anmutenden Weite einer Landschaft verlieren. Stillleben, vorwiegend von Obst, gibt sie illusionistisch-realistisch wieder.
Wie im Fall schwebt hier die Kirsche im Raum auf diesem kleinformatigen Ölbild, zum Greifen nah und gewaltig, filigran durchscheinend das Fruchtfleisch. Die realistische Darstellung und auch die extreme Vergrößerung der Frucht sind Teil der subtilen Verfremdungsstrategie Karin Kneffels und bewirken sowohl eine Faszination als auch eine Irritation des Betrachters. "Realistische Malerei wirft immer die Frage auf, wie sie möglich ist, aber auch, ob sie die Wirklichkeit, die sie zu zeigen vorgibt, getreu wiederholt oder ob sie sie auch interpretiert." (zit.: aus Daniel Spanke. "Realismus ist anders, Distanz, Serie und Ornament als künstlerische Strategie im Werk von Karin Kneffel". Ausstellungskatalog Karin Kneffel, Emden 2001, S. 7). Karin Kneffel verläßt das "übliche" Genre des Stilllebens, konzentriert sich ganz auf das äußere Erscheinungsbild und nährt gerade dadurch Zweifel und Ungewissheit in Bezug auf Wirklichkeit und Natürlichkeit.
Feuerdarstellungen vermitteln dem Betrachter weder Angst noch Hitze, sie bilden eine Distanz sowohl zur Wahrnehmung als auch zur Realität. Das Genre des Interieurs bringt Karin Kneffel durch die Brillanz ihrer Malerei zu einer neuen Perfektion. Ihre rätselhaften Bildfindungen entwerfen eine flirrende Transparenz von Räumen und Gegenständen. Räume verschwimmen, gehen ineinander über, Gebrauchsgegenstände werden zum Dekor. Von ihrem Professor Gerhard Richter hat Karin Kneffel die akribische Vorbereitung der Maluntergründe gelernt und für ihre Zwecke umgesetzt. Bis zu vier Grundierschichten mit Zwischenschliffen braucht die Künstlerin auf ihren Leinwänden, damit sie die Ölfarbe mehrschichtig auftragen kann und stets unter dem Einsatz feinster Pinsel die jeweils gewünschten Effekte erzielt. Seit 2008 ist Kneffel Professorin an der Akademie der Bildenden Künste, München. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf und München. [DB].
356
Karin Kneffel
Kleine Kirsche, 1997.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 8.000 Ergebnis:
€ 13.125 (inkl. Käuferaufgeld)
Ihre Lieblingskünstler im Blick!
- Neue Angebote sofort per E-Mail erhalten
- Exklusive Informationen zu kommenden Auktionen und Veranstaltungen
- Kostenlos und unverbindlich