357
Eberhard Havekost
Driver 2, 2001.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 36.600 (inkl. Käuferaufgeld)
Driver 2. 2001.
Öl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert und betitelt. 130 x 90 cm (51,1 x 35,4 in).
Wir danken der Galerie Gebr. Lehmann, Dresden, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Galerie Gebr. Lehmann, Dresden (auf dem Keilrahmen mit Stempel).
Privatsammlung Berlin.
AUSSTELLUNG: Eberhard Havekost, Martin Honert - Driver, Galerie Johnen + Schöttle, Köln, 2001.
LITERATUR: Heiner Bastian, Eberhard Havekost. Benutzeroberfläche / User Interface, München 2007, S. 24, Nr. 3 (mit Farbabb.).
Im Anschluss an eine Ausbildung als Steinmetz ist Eberhard Havekost von dem Wunsch getrieben, Malerei zu studieren. Die Bewerbung des 28-Jährigen an der Kunsthochschule in Düsseldorf scheitert, so beginnt er 1991 in seiner Heimatstadt Dresden an der Hochschule für Bildende Künste ein Studium der Malerei und wird 1997 zum Meisterschüler unter Ralf Kerbach. Schnell wird der medienscheue Künstler in einem Atemzug mit Daniel Richer, Jonathan Meese und Neo Rauch genannt.
Wie in vielen Bildern Havekosts wird der Betrachter auch in dem hier vorliegenden Gemälde mit einem ungewöhnlichen Bildausschnitt konfrontiert, der die Wahrnehmung herausfordert. Beiläufig betrachtet erscheinen viele der Arbeiten auf den ersten Blick geometrisch abstrahiert, was sich jedoch als raffinierte Augentäuschung erweist. Denn im zweiten Moment, dem Moment der Erkenntnis, gelingt die Kontextualisierung des Ausschnittes, die Einfügung des Teils in ein Ganzes. In "Driver 2" transformiert Havekost Wand und Seitenfenster eines einfachen Wohnwagens in eine gleichsam metaphysische Bilderfindung, die im Gegensatz zum simplen Abbild eines Wohnwagens die Realität negiert. Eberhard Havekost tritt hier als Chronist einer Alltagswelt auf, die einerseits durch kühle Anonymität geprägt ist. Auf der anderen Seite jedoch erschafft der Künstler eine Bildästhetik, die sich insbesondere in der Malweise und in der Farbgebung ausdrückt. "Driver 2" ist in kühlen, fast monochrom grauen Farbtönen gehalten, die lediglich von einem dunklen Rotbraun in der rechten Bildpartie ergänzt werden. Der besonders glatte Farbauftrag, der nur an wenigen Stellen einen Pinselduktus zu erkennen gibt, verstärkt darüber hinaus in der Negierung des Künstlers den Eindruck der Darstellung einer Metarealität. Vor diesem Hintergrund zählt Eberhard Havekost mit seinem ebenso intelligenten wie beeindruckenden Œuvre heute zu den international gefragtesten deutschen Malern.
Im Jahr 2010 widmet die Schirn Kunsthalle in Frankfurt Eberhard Havekost eine Einzelausstellung, welche eine neue Werkphase in Havekosts Schaffen dokumentiert. In seinen jüngeren Arbeiten rückt er noch näher an das Objekt heran, radikalisiert seine Malerei bis die Strukturen knorriger Baumrinden oder etwa die Falten eines Sofas uns auf den ersten Blick als abstrakte Landschaften entgegentreten. Havekosts Gemälde sind in zahlreichen internationalen Sammlungen in Paris, London, Amsterdam, Zürich, Wolfsburg und Luzern vetreten. [KP].
Öl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert und betitelt. 130 x 90 cm (51,1 x 35,4 in).
Wir danken der Galerie Gebr. Lehmann, Dresden, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Galerie Gebr. Lehmann, Dresden (auf dem Keilrahmen mit Stempel).
Privatsammlung Berlin.
AUSSTELLUNG: Eberhard Havekost, Martin Honert - Driver, Galerie Johnen + Schöttle, Köln, 2001.
LITERATUR: Heiner Bastian, Eberhard Havekost. Benutzeroberfläche / User Interface, München 2007, S. 24, Nr. 3 (mit Farbabb.).
Im Anschluss an eine Ausbildung als Steinmetz ist Eberhard Havekost von dem Wunsch getrieben, Malerei zu studieren. Die Bewerbung des 28-Jährigen an der Kunsthochschule in Düsseldorf scheitert, so beginnt er 1991 in seiner Heimatstadt Dresden an der Hochschule für Bildende Künste ein Studium der Malerei und wird 1997 zum Meisterschüler unter Ralf Kerbach. Schnell wird der medienscheue Künstler in einem Atemzug mit Daniel Richer, Jonathan Meese und Neo Rauch genannt.
Wie in vielen Bildern Havekosts wird der Betrachter auch in dem hier vorliegenden Gemälde mit einem ungewöhnlichen Bildausschnitt konfrontiert, der die Wahrnehmung herausfordert. Beiläufig betrachtet erscheinen viele der Arbeiten auf den ersten Blick geometrisch abstrahiert, was sich jedoch als raffinierte Augentäuschung erweist. Denn im zweiten Moment, dem Moment der Erkenntnis, gelingt die Kontextualisierung des Ausschnittes, die Einfügung des Teils in ein Ganzes. In "Driver 2" transformiert Havekost Wand und Seitenfenster eines einfachen Wohnwagens in eine gleichsam metaphysische Bilderfindung, die im Gegensatz zum simplen Abbild eines Wohnwagens die Realität negiert. Eberhard Havekost tritt hier als Chronist einer Alltagswelt auf, die einerseits durch kühle Anonymität geprägt ist. Auf der anderen Seite jedoch erschafft der Künstler eine Bildästhetik, die sich insbesondere in der Malweise und in der Farbgebung ausdrückt. "Driver 2" ist in kühlen, fast monochrom grauen Farbtönen gehalten, die lediglich von einem dunklen Rotbraun in der rechten Bildpartie ergänzt werden. Der besonders glatte Farbauftrag, der nur an wenigen Stellen einen Pinselduktus zu erkennen gibt, verstärkt darüber hinaus in der Negierung des Künstlers den Eindruck der Darstellung einer Metarealität. Vor diesem Hintergrund zählt Eberhard Havekost mit seinem ebenso intelligenten wie beeindruckenden Œuvre heute zu den international gefragtesten deutschen Malern.
Im Jahr 2010 widmet die Schirn Kunsthalle in Frankfurt Eberhard Havekost eine Einzelausstellung, welche eine neue Werkphase in Havekosts Schaffen dokumentiert. In seinen jüngeren Arbeiten rückt er noch näher an das Objekt heran, radikalisiert seine Malerei bis die Strukturen knorriger Baumrinden oder etwa die Falten eines Sofas uns auf den ersten Blick als abstrakte Landschaften entgegentreten. Havekosts Gemälde sind in zahlreichen internationalen Sammlungen in Paris, London, Amsterdam, Zürich, Wolfsburg und Luzern vetreten. [KP].
357
Eberhard Havekost
Driver 2, 2001.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 36.600 (inkl. Käuferaufgeld)
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