51
Dorothea Maetzel-Johannsen
Katze mit Kakteenblüte I, 1921.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 20.000 Ergebnis:
€ 73.200 (inkl. Käuferaufgeld)
Katze mit Kakteenblüte I. 1921.
Öl auf Holz, auf Malmappe kaschiert.
Hans/Buchholz-Maetzel 50 (mit Farbabb. S. 31). Rechts unten monogrammiert und datiert. 82 x 57 cm (32,2 x 22,4 in).
Ebenso elegantes wie zärtliches Bildnis einer Katze.
PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland (aus dem Nachlass der Künstlerin).
AUSSTELLUNG: Gedächtnisausstellung Dorothea Maetzel-Johannsen, Kunstverein Hamburg 1931.
Emil Maetzel – Dorothea Maetzel-Johannsen, Kunstverein Hamburg,1958.
Gedächtnisausstellung zum 100. Geburtstag von, Dorothea Maetzel-Johannsen 1886-1930, Galerie Herold, Hamburg, 1986.
Künstlerinnen der Avantgarde in Hamburg zwischen 1890 und 1933, Kunsthalle Hamburg, Zweiter Teil der Ausstellung, 3. September – 12. November 2006 (nicht im Katalog erwähnt).
Dorothea Maetzel-Johannsen, Galerie Winterberg, München, 2008, Kat. Nr. 7.
Als Dora Johannsen 1886 in Lensahn südlich von Oldenburg geboren und als Kind zärtlich "Dolly" genannt, erlebt die Künstlerin eine zwar von Krankheit geprägte, jedoch auch glückliche und behütete Kindheit. Früh zeigt sich ihr großes Mal- und Zeichentalent, das sie immer weiter ausbildet. An der Hamburger Gewerbeschule für Mädchen erlernt die Künstlerin - die sich später Dorothea Johannsen nennt, in Anlehnung an die Heilige Dorothea, deren Festtag ihr eigener Geburtstag am 6. Februar ist - schließlich den Beruf der Zeichenlehrerin, nur wenig später unterrichtet sie an der Städtischen Mädchenschule in Schleswig. In dieser Zeit der selbstbestimmten Freiheit lernt die Künstlerin den Maler und Architekten Emil Maetzel kennen, den sie 1910 heiratet und ihm vier Kinder schenkt. In den 1910er Jahren ist Dorothea Maetzel-Johannsen häufig in Berlin, wo ihr Mann seinen Kriegsdienst leistet. Dort gehört unter anderen Lovis Corinth, einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Impressionismus, zu ihren Förderern. Nach dem Ersten Weltkrieg ist das Künstlerpaar aktiv in der neu gegründeten "Hamburgischen Sezession" sowie im neu erblühenden künstlerischen und kulturellen Leben der Stadt aktiv und etabliert.
In diesem fruchtbaren und anregenden künstlerischen Milieu entstehen im Jahr 1921 zwei Versionen des Ölgemäldes "Katze mit Kakteenblüte". Das hier angebotene Bild ist die erste Variante, die sich im begleitenden Pflanzenarrangement und der Ausarbeitung der Katze von der zweiten Version unterscheidet. Im Zentrum der Komposition steht die schwarz-weiße Katze, die sich in einem expressiv dynamisierten Bildraum zwischen verschiedenen Topfpflanzen ihren exponierten Platz gesucht hat. Sie hat sich auf ihre Vorderläufe gestützt und ihr Schnäuzchen zur prächtigen Kakteenblüte gereckt, die sich von der rechten oberen Bildecke herunterneigt. Obwohl nicht mittig positioniert, ist die Blüte, die auch den Titel des Bildes entscheidend prägt, durch ihre leuchtenden roten, gelben und orangefarbenen Töne, die mit den dekorativen Stoffen in der rechten unteren Bildpartie harmonieren, ein wesentliches Bildmotiv. Besonders eindrucksvoll ist darüber hinaus der fast kokett anmutende Blick der Katze wiedergegeben, der aus dem Gemälde heraus direkt zum Betrachter zielt und so eine feine, in gewissem Maße intime Verbindung herstellt. Diese Auffassung spiegelt sich in der Beschreibung Hanns Theodor Flemmings wider, der Dorothea Maetzel-Johannsens Bilder als "[..] niemals gewaltsam oder radikal, sondern immer feinfühlig und von femininer Sensibilität durchpulst" beschreibt (zit. nach Hanns Theodor Flemming, Zum Werk, in: Mathias F. Hans, Dorothea Maetzel-Johannsen. Monographie und kritischer Werkkatalog, Hamburg 1986, S. 52f.).
Während unser Gemälde noch deutlich die Handschrift des Expressionismus verrät, werden Dorothea Maetzel-Johannsens Bilder ab der Mitte der 1920er Jahre zunehmend duftiger und leichter, was sich durch einen langen Frankreich-Aufenthalt und die Rezeption der impressionistischen Kunst, allen voran der des Paul Cézanne, erklären lässt. Landschaften, Stillleben mit Früchten und Pflanzen sowie Figurenbilder gehören stets zu den bevorzugten Sujets der Künstlerin, die im Jahr 1930, nur zwei Tage nach ihrem 44. Geburtstag, infolge eines Herzleidens verstirbt. [KP].
Öl auf Holz, auf Malmappe kaschiert.
Hans/Buchholz-Maetzel 50 (mit Farbabb. S. 31). Rechts unten monogrammiert und datiert. 82 x 57 cm (32,2 x 22,4 in).
Ebenso elegantes wie zärtliches Bildnis einer Katze.
PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland (aus dem Nachlass der Künstlerin).
AUSSTELLUNG: Gedächtnisausstellung Dorothea Maetzel-Johannsen, Kunstverein Hamburg 1931.
Emil Maetzel – Dorothea Maetzel-Johannsen, Kunstverein Hamburg,1958.
Gedächtnisausstellung zum 100. Geburtstag von, Dorothea Maetzel-Johannsen 1886-1930, Galerie Herold, Hamburg, 1986.
Künstlerinnen der Avantgarde in Hamburg zwischen 1890 und 1933, Kunsthalle Hamburg, Zweiter Teil der Ausstellung, 3. September – 12. November 2006 (nicht im Katalog erwähnt).
Dorothea Maetzel-Johannsen, Galerie Winterberg, München, 2008, Kat. Nr. 7.
Als Dora Johannsen 1886 in Lensahn südlich von Oldenburg geboren und als Kind zärtlich "Dolly" genannt, erlebt die Künstlerin eine zwar von Krankheit geprägte, jedoch auch glückliche und behütete Kindheit. Früh zeigt sich ihr großes Mal- und Zeichentalent, das sie immer weiter ausbildet. An der Hamburger Gewerbeschule für Mädchen erlernt die Künstlerin - die sich später Dorothea Johannsen nennt, in Anlehnung an die Heilige Dorothea, deren Festtag ihr eigener Geburtstag am 6. Februar ist - schließlich den Beruf der Zeichenlehrerin, nur wenig später unterrichtet sie an der Städtischen Mädchenschule in Schleswig. In dieser Zeit der selbstbestimmten Freiheit lernt die Künstlerin den Maler und Architekten Emil Maetzel kennen, den sie 1910 heiratet und ihm vier Kinder schenkt. In den 1910er Jahren ist Dorothea Maetzel-Johannsen häufig in Berlin, wo ihr Mann seinen Kriegsdienst leistet. Dort gehört unter anderen Lovis Corinth, einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Impressionismus, zu ihren Förderern. Nach dem Ersten Weltkrieg ist das Künstlerpaar aktiv in der neu gegründeten "Hamburgischen Sezession" sowie im neu erblühenden künstlerischen und kulturellen Leben der Stadt aktiv und etabliert.
In diesem fruchtbaren und anregenden künstlerischen Milieu entstehen im Jahr 1921 zwei Versionen des Ölgemäldes "Katze mit Kakteenblüte". Das hier angebotene Bild ist die erste Variante, die sich im begleitenden Pflanzenarrangement und der Ausarbeitung der Katze von der zweiten Version unterscheidet. Im Zentrum der Komposition steht die schwarz-weiße Katze, die sich in einem expressiv dynamisierten Bildraum zwischen verschiedenen Topfpflanzen ihren exponierten Platz gesucht hat. Sie hat sich auf ihre Vorderläufe gestützt und ihr Schnäuzchen zur prächtigen Kakteenblüte gereckt, die sich von der rechten oberen Bildecke herunterneigt. Obwohl nicht mittig positioniert, ist die Blüte, die auch den Titel des Bildes entscheidend prägt, durch ihre leuchtenden roten, gelben und orangefarbenen Töne, die mit den dekorativen Stoffen in der rechten unteren Bildpartie harmonieren, ein wesentliches Bildmotiv. Besonders eindrucksvoll ist darüber hinaus der fast kokett anmutende Blick der Katze wiedergegeben, der aus dem Gemälde heraus direkt zum Betrachter zielt und so eine feine, in gewissem Maße intime Verbindung herstellt. Diese Auffassung spiegelt sich in der Beschreibung Hanns Theodor Flemmings wider, der Dorothea Maetzel-Johannsens Bilder als "[..] niemals gewaltsam oder radikal, sondern immer feinfühlig und von femininer Sensibilität durchpulst" beschreibt (zit. nach Hanns Theodor Flemming, Zum Werk, in: Mathias F. Hans, Dorothea Maetzel-Johannsen. Monographie und kritischer Werkkatalog, Hamburg 1986, S. 52f.).
Während unser Gemälde noch deutlich die Handschrift des Expressionismus verrät, werden Dorothea Maetzel-Johannsens Bilder ab der Mitte der 1920er Jahre zunehmend duftiger und leichter, was sich durch einen langen Frankreich-Aufenthalt und die Rezeption der impressionistischen Kunst, allen voran der des Paul Cézanne, erklären lässt. Landschaften, Stillleben mit Früchten und Pflanzen sowie Figurenbilder gehören stets zu den bevorzugten Sujets der Künstlerin, die im Jahr 1930, nur zwei Tage nach ihrem 44. Geburtstag, infolge eines Herzleidens verstirbt. [KP].
51
Dorothea Maetzel-Johannsen
Katze mit Kakteenblüte I, 1921.
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