98
Ida Kerkovius
Landschaft bei Stuttgart, 1962.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 15.000 Ergebnis:
€ 17.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Landschaft bei Stuttgart. 1962.
Öl auf Leinwand.
Unten links monogrammiert und datiert. Auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet sowie mit einem Künstleretikett mit Nachlassstempel, dort typografisch betitelt, datiert und mit der Werknummer 831 bezeichnet. 55,8 x 70,7 cm (21,9 x 27,8 in).
Wir danken Frau Dr. Ursula Reinhardt, Stuttgart, für die wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Nachlass der Künstlerin (verso mit dem Nachlassstempel).
Galerie Maercklin, Stuttgart.
Privatsammlung Baden-Württemberg.
AUSSTELLUNG: Ida Kerkovius zum 85. Geburtstag. Galerie Maercklin, Stuttgart, 5.8.-12.9.1964, Kat.Nr. 44.
Ida Kerkovius. Gemälde, Pastelle, Aquarelle, Zeichnungen, Heidelberger Kunstverein, 26.6.-24.7.1966, Kat.Nr. 34.
Ida Kerkovius, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart, 17.7.-31.8.1969, Kat.Nr. 20 (verso mit dem Ausstellungsetikett).
Als Baltendeutsche am 31. August 1879 in Riga geboren, beginnt Ida Kerkovius im Alter von 20 Jahren eine künstlerische Ausbildung an einer Privatmalschule in ihrer Heimatstadt. Fasziniert von den Werken einer Hölzel-Schülerin im Rigaer Kunstsalon fasst sie 1902 den Entschluss, ihr Studium in Dachau bei München fortzusetzen, wo Adolf Hölzel eine private Malschule gegründet hatte. Der Farbenlehre Hölzels sowie seiner Lehre vom Primat der Mittel verleiht Ida Kerkovius in ihrem Werk neue, undogmatische Züge. 1908 zieht sie nach Stuttgart, wo seit 1906 Hölzel eine Kompositionsklasse an der Akademie der bildenden Künste leitet. Als seine Meisterschülerin und Assistentin erhält Kerkovius ein Atelier an der Akademie und ist seit 1911 als selbstständige Malerin tätig. In den Kriegsjahren 1915-18 nimmt Hanna Bekker vom Rath, Kerkovius' spätere Kunstförderin und -sammlerin, private Mal- und Zeichenstunden bei der Künstlerin. Eine enge Freundschaft beginnt, die bis zum Lebensende hält. 1920-23 studiert Kerkovius am Bauhaus in Weimar, wo sie Johannes Itten, Paul Klee und Wassily Kandinsky kennen lernt. Am Bauhaus ist es üblich, ein Kunsthandwerk zu erlernen und die inzwischen 40-jährige Ida Kerkovius entscheidet sich für die Weberei. 1922 erwirbt sie durch Einbürgerung in Württemberg die deutsche Staatsbürgerschaft. 1925 reist Kerkovius nach Paris, Norditalien und in die Schweiz und nimmt an renommierten Ausstellungen teil. Nach 1933 kommt sie auf die Liste der "Entarteten Künstler", 1939 wird ihre Familie nach Deutschland "zurückgesiedelt". Im Krieg wird das Stuttgarter Atelier von Kerkovius durch einen Bombenangriff völlig zerstört, viele ihrer Bilder und Arbeiten werden vernichtet, doch setzt sie nach 1945 ihre künstlerische Arbeit mit ungeteiltem Enthusiasmus fort. Ida Kerkovius' Œuvre steht in der Tradition der westlichen Malerei. Die Künstlerin hat sich formal die Sprache des Kubismus, des Expressionismus und der abstrakten Malerei zu Eigen gemacht.
Der bestechend frische Farbkanon in dem hier vorliegendem Gemälde ist dem Einfluss Adolf Hölzels zu danken, während der eher unkonventionelle Bildaufbau ganz dem Ingenium der Künstlerin folgt. In der Zweidimensionalität ihrer Arbeiten breitet Ida Kerkovius eine Formen- und Farbenwelt aus, der ein tiefes Wissen um Kompositions- und Farbgesetze sowie eine hohe künstlerische Intuition zugrunde liegt. In ihrer authentischen Malweise liegt es der Künstlerin fern, sich auf besondere interpretatorische Feinheiten zu kaprizieren. Die scheinbar leichte Lesbarkeit ihrer Werke sollte dem Betrachter doch Zeichen genug sein, die Komposition nicht nur in ihrer Vordergründigkeit wahrzunehmen.
Die letzten zwei Jahrzehnte ihres Schaffens sind geprägt von hoher Anerkennung. So wird ihr 1954 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse verliehen, 1958 erhält Ida Kerkovius den Professorentitel und wird Ehrenmitglied der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart sowie Ehrenvorstandsmitglied des deutschen Künstlerbundes. [JG].
Öl auf Leinwand.
Unten links monogrammiert und datiert. Auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet sowie mit einem Künstleretikett mit Nachlassstempel, dort typografisch betitelt, datiert und mit der Werknummer 831 bezeichnet. 55,8 x 70,7 cm (21,9 x 27,8 in).
Wir danken Frau Dr. Ursula Reinhardt, Stuttgart, für die wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Nachlass der Künstlerin (verso mit dem Nachlassstempel).
Galerie Maercklin, Stuttgart.
Privatsammlung Baden-Württemberg.
AUSSTELLUNG: Ida Kerkovius zum 85. Geburtstag. Galerie Maercklin, Stuttgart, 5.8.-12.9.1964, Kat.Nr. 44.
Ida Kerkovius. Gemälde, Pastelle, Aquarelle, Zeichnungen, Heidelberger Kunstverein, 26.6.-24.7.1966, Kat.Nr. 34.
Ida Kerkovius, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart, 17.7.-31.8.1969, Kat.Nr. 20 (verso mit dem Ausstellungsetikett).
Als Baltendeutsche am 31. August 1879 in Riga geboren, beginnt Ida Kerkovius im Alter von 20 Jahren eine künstlerische Ausbildung an einer Privatmalschule in ihrer Heimatstadt. Fasziniert von den Werken einer Hölzel-Schülerin im Rigaer Kunstsalon fasst sie 1902 den Entschluss, ihr Studium in Dachau bei München fortzusetzen, wo Adolf Hölzel eine private Malschule gegründet hatte. Der Farbenlehre Hölzels sowie seiner Lehre vom Primat der Mittel verleiht Ida Kerkovius in ihrem Werk neue, undogmatische Züge. 1908 zieht sie nach Stuttgart, wo seit 1906 Hölzel eine Kompositionsklasse an der Akademie der bildenden Künste leitet. Als seine Meisterschülerin und Assistentin erhält Kerkovius ein Atelier an der Akademie und ist seit 1911 als selbstständige Malerin tätig. In den Kriegsjahren 1915-18 nimmt Hanna Bekker vom Rath, Kerkovius' spätere Kunstförderin und -sammlerin, private Mal- und Zeichenstunden bei der Künstlerin. Eine enge Freundschaft beginnt, die bis zum Lebensende hält. 1920-23 studiert Kerkovius am Bauhaus in Weimar, wo sie Johannes Itten, Paul Klee und Wassily Kandinsky kennen lernt. Am Bauhaus ist es üblich, ein Kunsthandwerk zu erlernen und die inzwischen 40-jährige Ida Kerkovius entscheidet sich für die Weberei. 1922 erwirbt sie durch Einbürgerung in Württemberg die deutsche Staatsbürgerschaft. 1925 reist Kerkovius nach Paris, Norditalien und in die Schweiz und nimmt an renommierten Ausstellungen teil. Nach 1933 kommt sie auf die Liste der "Entarteten Künstler", 1939 wird ihre Familie nach Deutschland "zurückgesiedelt". Im Krieg wird das Stuttgarter Atelier von Kerkovius durch einen Bombenangriff völlig zerstört, viele ihrer Bilder und Arbeiten werden vernichtet, doch setzt sie nach 1945 ihre künstlerische Arbeit mit ungeteiltem Enthusiasmus fort. Ida Kerkovius' Œuvre steht in der Tradition der westlichen Malerei. Die Künstlerin hat sich formal die Sprache des Kubismus, des Expressionismus und der abstrakten Malerei zu Eigen gemacht.
Der bestechend frische Farbkanon in dem hier vorliegendem Gemälde ist dem Einfluss Adolf Hölzels zu danken, während der eher unkonventionelle Bildaufbau ganz dem Ingenium der Künstlerin folgt. In der Zweidimensionalität ihrer Arbeiten breitet Ida Kerkovius eine Formen- und Farbenwelt aus, der ein tiefes Wissen um Kompositions- und Farbgesetze sowie eine hohe künstlerische Intuition zugrunde liegt. In ihrer authentischen Malweise liegt es der Künstlerin fern, sich auf besondere interpretatorische Feinheiten zu kaprizieren. Die scheinbar leichte Lesbarkeit ihrer Werke sollte dem Betrachter doch Zeichen genug sein, die Komposition nicht nur in ihrer Vordergründigkeit wahrzunehmen.
Die letzten zwei Jahrzehnte ihres Schaffens sind geprägt von hoher Anerkennung. So wird ihr 1954 das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse verliehen, 1958 erhält Ida Kerkovius den Professorentitel und wird Ehrenmitglied der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart sowie Ehrenvorstandsmitglied des deutschen Künstlerbundes. [JG].
98
Ida Kerkovius
Landschaft bei Stuttgart, 1962.
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