16
Hermann Max Pechstein
Die Quelle, 1906.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 300.000 Ergebnis:
€ 341.600 (inkl. Käuferaufgeld)
Die Quelle. 1906.
Öl auf Leinwand.
Soika 1906/4. Rechts unten monogrammiert und datiert. 102 x 112 cm (40,1 x 44 in).
"Die Quelle" stellt den ersten Frauenakt in Hermann Max Pechsteins malerischem Œuvre dar. Das einzigartige Gemälde ist eines der frühesten Werke des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Max Pechstein. Unna, Schloß Cappenberg, 8. August 1989 - 15. Oktober 1989, S. 25 (mit Farbabb.).
Max Pechstein. Sein malerisches Werk. Berlin, Brücke-Museum, 22. September 1996 - 1. Januar 1997, Tübingen, Kunsthalle, 11. Januar - 6. April 1997, Kiel, Kunsthalle, 27. April - 15. Juni 1997, Kat.Nr. 1 (mit Farbabb.).
Die Brücke in Dresden 1905 - 1911. Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 20. Oktober 2001 - 6. Januar 2002, Kat.Nr. 70, (mit Farbabb. S. 99).
Brücke. El nacimento del expresionismo alemán. Museo Thyssen - Bornemisza und Fundación Caja Madrid, 1. Februar - 15. Mai 2005, Kat.Nr. 28 (mit Farbabb. Nr. 98).
Brücke und Berlin. 100 Jahre Expressionismus. Berlin, Neue Nationalgalerie, 8. Juni - 28. August 2005, München, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, 24. Februar - 21. Mai 2006, Kat.Nr. 30 (mit Farbabb. S. 130).
Eine Liebe. Max Klinger und die Folgen. Leipzig, Museum der bildenden Künste, 11. März - 24. Juni 2007, Kat.Nr. 154 (mit Farbabb. S. 263).
Max Pechstein. Ein Expressionist aus Leidenschaft. Kiel, Kunsthalle zu Kiel, 19. September 2010 - 9. Januar 2011, Regensburg, Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, 6. März - 26. Juni 2011, Ahlen, Kunstmuseum Ahlen, 10. Juli - 30. Oktober 2011, Kat.Nr. 24 (mit Farbabb. S. 29).
LITERATUR: Petra Lewey, Mensch und Natur im Werk von Max Pechstein, in: Max Pechstein. Das ferne Paradies, Ausst.-Kat. Reutlingen/Zwickau 1995/96, S. 8 (mit s/w-Abb.).
Aya Soika, Im Dienste der Architektur. Die Brücke-Künstler und die Dresdner Raumkunst. In: Die Brücke in Dresden 1905 - 1911, Ausst.-Kat. Dresden 2001/2002, S. 276 u. 277.
Gerhard Leistner, Max Pechstein. Blauer Tag 1911, Regensburg 2003, S. 10 (mit Farbabb.).
Aya Soika, Max Pechstein, Außenseiter oder Wegbereiter? In: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Berichte, Beiträge 2005, Bd. 32, Dresden 2007 (mit Farbabb. Nr. 80).
Saarlandmuseum Saarbrücken, Max Pechstein, Liegender Akt (Nidden), Berlin /Saarbrücken 2007, S. 23 (mit Farbabb.).
Aya Soika, Ein ungeliebtes Vorbild. Max Klingers Einfluß auf Max Pechstein und die "Brücke", in: Eine Liebe. Max Klinger und die Folgen, Ausst.-Kat. Leipzig/Hamburg 2007/08, S. 71 (mit Abb. Nr.1).
Schon früh wird das künstlerische Talent Hermann Max Pechsteins erkannt und gefördert. Sein Werdegang, erst als Lehrling bei einem Zwickauer Malermeister, dann in der Dresdner Kunstgewerbeschule und schließlich an der dortigen Akademie bei Otto Gussmann, verhilft Pechstein zu einem soliden handwerklichen Können. Als er 1906 für die Dresdner Kunstgewerbeausstellung ein Deckenbild in so unkonventioneller Farbigkeit malt, dass es der Auftraggeber durch graue Spritzer dämpfen lässt, wird Erich Heckel auf Pechstein aufmerksam und holt ihn schließlich in die ein Jahr zuvor gegründete Künstlervereinigung "Die Brücke", welche sich zum Ziel eine dem Impressionismus entgegengesetzte, aus der Kraft der Farbe kommende Malerei gesetzt hatte und "alle revolutionären und gärenden Kräfte an sich [..] ziehen wollte" (Schmidt-Rottluff).
Der Verbleib des hier angebotenen Werkes "Die Quelle" gilt lange als unbekannt. Das Gemälde hat die Zeiten zusammengerollt auf einem Dachspeicher in Dresden überlebt, bis die Arbeit schließlich durch Zufall gefunden wird. Im Zuge der darauffolgenden Recherchen stellt sich bald heraus, dass es sich um einen wahren Sensationsfund handelt. Seit seiner Entdeckung sollte das Gemälde Bestandteil jeder wichtigen Ausstellung der "Brücke" sein. Das Werk ist eines der frühesten uns heute bekannten Gemälde Max Pechsteins und darüber hinaus sein erstes weibliches Aktgemälde. Es entsteht 1906, dem Jahr, in dem Pechstein der Künstlergemeinschaft "Die Brücke" beitritt. Pechstein befindet sich damals noch in seiner Studienzeit als Meisterschüler des Dekorationsmalers und Jugendstilkünstlers Otto Gussmann an der Kunstakademie in Dresden. Das Format des Gemäldes wird von einer nackten Frauenfigur beherrscht, die dem Betrachter unvermittelt in die Augen blickt. Pechstein positioniert den Akt ins Elbtal, welches an der charakteristischen Flusskrümmung zu erkennen ist, während die das Bild rahmenden Steinformationen die Felssäulen des Elbsandsteingebirges vor Augen rufen. In der goldgelben Farbgebung, den fließenden, teils klar umrissenen Formen und der durch den hochgezogenen Horizont hervorgerufenen Flächigkeit des Bildhintergrundes sind deutlich die frühen Einflüsse des Symbolismus und des Jugendstils auf den jungen Künstler zu spüren. Wie der Titel des Werkes bereits verrät, stellt die monumentale Frauengestalt das Sinnbild der Quelle als Ursprung von lebens- und fruchtbarkeitsspendender Kraft dar und symbolisiert zugleich die künstlerische und kulturelle Reformation, die von Pechstein und anderen Vertretern der Avantgarde um die Jahrhundertwende angestrebt wird. Darüber hinaus ist der Titel dieses ersten Aktes mehrfach mit den Motiven des Bildes verknüpft - Frau, Wasser, Mutter Natur - und ist für Pechstein zugleich Sinnbild einer künstlerischen Muse, seiner Anima, einer ebenso erotischen wie mütterlichen Psyche.
Im Umfeld der "Brücke"-Mitglieder entwickelt sich der expressionistische Stil Pechsteins nun weiter, wobei es sein Ziel ist, mit wohldosiertem Einsatz malerischer Mittel den motivischen Kernpunkt herauszuarbeiten. 1908 lässt sich Pechstein in Berlin nieder und wird dort zum Mitbegründer der Neuen Sezession. Er schafft Figurenbilder, Stillleben und Landschaften in einem gemäßigt expressionistischen Stil, der zu dem frühen und langanhaltenden Erfolg des Künstlers führt. 1937 wird Hermann Max Pechstein als "entarteter Künstler" diffamiert. Ab 1945 dann lehrt er an der Berliner Akademie der Künste. Neben der Malerei entsteht im Bereich der Grafik ein Werk mit mehr als 850 Holzschnitten, Lithografien und Radierungen. [KH].
Öl auf Leinwand.
Soika 1906/4. Rechts unten monogrammiert und datiert. 102 x 112 cm (40,1 x 44 in).
"Die Quelle" stellt den ersten Frauenakt in Hermann Max Pechsteins malerischem Œuvre dar. Das einzigartige Gemälde ist eines der frühesten Werke des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Max Pechstein. Unna, Schloß Cappenberg, 8. August 1989 - 15. Oktober 1989, S. 25 (mit Farbabb.).
Max Pechstein. Sein malerisches Werk. Berlin, Brücke-Museum, 22. September 1996 - 1. Januar 1997, Tübingen, Kunsthalle, 11. Januar - 6. April 1997, Kiel, Kunsthalle, 27. April - 15. Juni 1997, Kat.Nr. 1 (mit Farbabb.).
Die Brücke in Dresden 1905 - 1911. Galerie Neue Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 20. Oktober 2001 - 6. Januar 2002, Kat.Nr. 70, (mit Farbabb. S. 99).
Brücke. El nacimento del expresionismo alemán. Museo Thyssen - Bornemisza und Fundación Caja Madrid, 1. Februar - 15. Mai 2005, Kat.Nr. 28 (mit Farbabb. Nr. 98).
Brücke und Berlin. 100 Jahre Expressionismus. Berlin, Neue Nationalgalerie, 8. Juni - 28. August 2005, München, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, 24. Februar - 21. Mai 2006, Kat.Nr. 30 (mit Farbabb. S. 130).
Eine Liebe. Max Klinger und die Folgen. Leipzig, Museum der bildenden Künste, 11. März - 24. Juni 2007, Kat.Nr. 154 (mit Farbabb. S. 263).
Max Pechstein. Ein Expressionist aus Leidenschaft. Kiel, Kunsthalle zu Kiel, 19. September 2010 - 9. Januar 2011, Regensburg, Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, 6. März - 26. Juni 2011, Ahlen, Kunstmuseum Ahlen, 10. Juli - 30. Oktober 2011, Kat.Nr. 24 (mit Farbabb. S. 29).
LITERATUR: Petra Lewey, Mensch und Natur im Werk von Max Pechstein, in: Max Pechstein. Das ferne Paradies, Ausst.-Kat. Reutlingen/Zwickau 1995/96, S. 8 (mit s/w-Abb.).
Aya Soika, Im Dienste der Architektur. Die Brücke-Künstler und die Dresdner Raumkunst. In: Die Brücke in Dresden 1905 - 1911, Ausst.-Kat. Dresden 2001/2002, S. 276 u. 277.
Gerhard Leistner, Max Pechstein. Blauer Tag 1911, Regensburg 2003, S. 10 (mit Farbabb.).
Aya Soika, Max Pechstein, Außenseiter oder Wegbereiter? In: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Berichte, Beiträge 2005, Bd. 32, Dresden 2007 (mit Farbabb. Nr. 80).
Saarlandmuseum Saarbrücken, Max Pechstein, Liegender Akt (Nidden), Berlin /Saarbrücken 2007, S. 23 (mit Farbabb.).
Aya Soika, Ein ungeliebtes Vorbild. Max Klingers Einfluß auf Max Pechstein und die "Brücke", in: Eine Liebe. Max Klinger und die Folgen, Ausst.-Kat. Leipzig/Hamburg 2007/08, S. 71 (mit Abb. Nr.1).
Schon früh wird das künstlerische Talent Hermann Max Pechsteins erkannt und gefördert. Sein Werdegang, erst als Lehrling bei einem Zwickauer Malermeister, dann in der Dresdner Kunstgewerbeschule und schließlich an der dortigen Akademie bei Otto Gussmann, verhilft Pechstein zu einem soliden handwerklichen Können. Als er 1906 für die Dresdner Kunstgewerbeausstellung ein Deckenbild in so unkonventioneller Farbigkeit malt, dass es der Auftraggeber durch graue Spritzer dämpfen lässt, wird Erich Heckel auf Pechstein aufmerksam und holt ihn schließlich in die ein Jahr zuvor gegründete Künstlervereinigung "Die Brücke", welche sich zum Ziel eine dem Impressionismus entgegengesetzte, aus der Kraft der Farbe kommende Malerei gesetzt hatte und "alle revolutionären und gärenden Kräfte an sich [..] ziehen wollte" (Schmidt-Rottluff).
Der Verbleib des hier angebotenen Werkes "Die Quelle" gilt lange als unbekannt. Das Gemälde hat die Zeiten zusammengerollt auf einem Dachspeicher in Dresden überlebt, bis die Arbeit schließlich durch Zufall gefunden wird. Im Zuge der darauffolgenden Recherchen stellt sich bald heraus, dass es sich um einen wahren Sensationsfund handelt. Seit seiner Entdeckung sollte das Gemälde Bestandteil jeder wichtigen Ausstellung der "Brücke" sein. Das Werk ist eines der frühesten uns heute bekannten Gemälde Max Pechsteins und darüber hinaus sein erstes weibliches Aktgemälde. Es entsteht 1906, dem Jahr, in dem Pechstein der Künstlergemeinschaft "Die Brücke" beitritt. Pechstein befindet sich damals noch in seiner Studienzeit als Meisterschüler des Dekorationsmalers und Jugendstilkünstlers Otto Gussmann an der Kunstakademie in Dresden. Das Format des Gemäldes wird von einer nackten Frauenfigur beherrscht, die dem Betrachter unvermittelt in die Augen blickt. Pechstein positioniert den Akt ins Elbtal, welches an der charakteristischen Flusskrümmung zu erkennen ist, während die das Bild rahmenden Steinformationen die Felssäulen des Elbsandsteingebirges vor Augen rufen. In der goldgelben Farbgebung, den fließenden, teils klar umrissenen Formen und der durch den hochgezogenen Horizont hervorgerufenen Flächigkeit des Bildhintergrundes sind deutlich die frühen Einflüsse des Symbolismus und des Jugendstils auf den jungen Künstler zu spüren. Wie der Titel des Werkes bereits verrät, stellt die monumentale Frauengestalt das Sinnbild der Quelle als Ursprung von lebens- und fruchtbarkeitsspendender Kraft dar und symbolisiert zugleich die künstlerische und kulturelle Reformation, die von Pechstein und anderen Vertretern der Avantgarde um die Jahrhundertwende angestrebt wird. Darüber hinaus ist der Titel dieses ersten Aktes mehrfach mit den Motiven des Bildes verknüpft - Frau, Wasser, Mutter Natur - und ist für Pechstein zugleich Sinnbild einer künstlerischen Muse, seiner Anima, einer ebenso erotischen wie mütterlichen Psyche.
Im Umfeld der "Brücke"-Mitglieder entwickelt sich der expressionistische Stil Pechsteins nun weiter, wobei es sein Ziel ist, mit wohldosiertem Einsatz malerischer Mittel den motivischen Kernpunkt herauszuarbeiten. 1908 lässt sich Pechstein in Berlin nieder und wird dort zum Mitbegründer der Neuen Sezession. Er schafft Figurenbilder, Stillleben und Landschaften in einem gemäßigt expressionistischen Stil, der zu dem frühen und langanhaltenden Erfolg des Künstlers führt. 1937 wird Hermann Max Pechstein als "entarteter Künstler" diffamiert. Ab 1945 dann lehrt er an der Berliner Akademie der Künste. Neben der Malerei entsteht im Bereich der Grafik ein Werk mit mehr als 850 Holzschnitten, Lithografien und Radierungen. [KH].
16
Hermann Max Pechstein
Die Quelle, 1906.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 300.000 Ergebnis:
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