79
Henri Matisse
Espagnole à la mantille, 1922.
Aquatintaradierung
Schätzung:
€ 20.000 Ergebnis:
€ 51.240 (inkl. Käuferaufgeld)
Espagnole à la mantille. 1922/1925.
Farbige Aquatintaradierung.
Duthuit-Matisse II. Signiert, bezeichnet und gewidmet. In der Platte bezeichnet "gravé par Jaques Villon 1925" und mit der Verlegeradresse. Probeexemplar außerhalb der Auflage von 200. Auf Velin von Arches (mit dem angeschnittenen Wasserzeichen). 39,6 x 27,6 cm (15,5 x 10,8 in). Papier: 58,7 x 44,6 cm (23,1 x 17,5 in).
Radiert von Jacques Villon, siehe Ginestet/Pouillon E 645. Vergleiche das Gemälde "L'Espagnole", von Henri Matisse 1922 in Nizza gemalt. Mit der eingestochenen Verlegeradresse im unteren Plattenrand. Gedruckt von der Chalcographie du Louvre, Paris. Herausgegeben von Galerie Bernheim-Jeune, Paris.
Henri Matisse, einer der großen Erneuerer der europäischen Malerei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, kommt am 31. Dezember 1869 in Le Cateau zur Welt. Nachdem er sein Jurastudium abgeschlossen hat, beschließt Matisse 1891 nach Paris zu gehen, um sich der Malerei zu widmen. Dort nimmt er zunächst an Abendkursen der Pariser Ecole des Arts Décoratifs teil und besucht häufig den Louvre, um dort vor Gemälden zu kopieren. In ihren zunehmend vereinfachten, zusammenfassenden Formen und vor allem in ihrer von der Auseinandersetzung mit der neoimpressionistischen Farbauffassung inspirierten leuchtenden Farbigkeit entwickeln sich die Arbeiten schon bald in eine Richtung, die aufgrund ihrer ungestümen Farbgebung im Pariser Herbstsalon 1905 mit dem Schimpfwort 'Fauves' (die Wilden) betitelt wird. Matisse wird zur zentralen Figur eines Kreises junger Künstler, zu dem u.a. auch Derain, Manguin und Rouault zählen. Für Henri Matisse wird die Farbe zum reinen Gestaltungsmittel eines autonomen Bildraumes, gegenständliche Motive sind ihrer stofflichen Funktion enthoben, so dass flächig-dekorative, arabeskenhafte Elemente dominieren. 1908 gründet Matisse eine eigene Schule, die besonders auf deutsche Maler wie Purrmann oder Levy starken Einfluss ausübt. Die 1912 während einer Reise nach Marokko gesammelten Eindrücke finden künstlerisch ihren Ausdruck in der in den 1920er Jahren entstehenden Reihe der Odalisken. Gleichzeitig erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Kubismus. 1913 nimmt Matisse an der "Armory Show" in New York teil, 1918 stellt er zusammen mit Picasso in einer Pariser Galerie aus. Ab 1917 lebt Matisse vorwiegend in Nizza.
Unser Frauenporträt ist ein typisches Beispiel für die Porträtmalerei Henri Matisses, die ihre Spannung aus dem Kontrast von ruhiger Pose und intensiver, fauvistisch geprägter Farbigkeit bezieht. Jaques Villon, der sich nach dem Ersten Weltkrieg in einer schwierigen finanziellen Situation befindet, führt für die Galerie Bernheim-Jeune eine Reihe von Reproduktionen nach zeitgenössischen Künstlern aus. Er wendet mit größter Meisterschaft die vielfältigen Möglichkeiten der Radiertechnik an. Die technische Brillanz, mit der Jacques Villon das Gemälde Matisses in Aquatinta umsetzt und ihm so die Möglichkeit einer weiteren Verbreitung eröffnet, ist in ihrer Perfektion der Umsetzung bewundernswert.
Ab 1944 entwickelt er die sogenannten "gouaches découpées", ein Prinzip der Collage, bei dem die einzelnen Formen aus mit Gouache bemalten Papieren ausgeschnitten werden. Höhepunkt seines Schaffens ist schließlich die Ausmalung der Klosterkapelle Notre-Dame du Rosaire in Vence bei Nizza, für die er auch die Glasfenstermotive entwirft (1949-51). Am 3. November 1954 stirbt Henri Matisse in Nizza. [EH].
Farbige Aquatintaradierung.
Duthuit-Matisse II. Signiert, bezeichnet und gewidmet. In der Platte bezeichnet "gravé par Jaques Villon 1925" und mit der Verlegeradresse. Probeexemplar außerhalb der Auflage von 200. Auf Velin von Arches (mit dem angeschnittenen Wasserzeichen). 39,6 x 27,6 cm (15,5 x 10,8 in). Papier: 58,7 x 44,6 cm (23,1 x 17,5 in).
Radiert von Jacques Villon, siehe Ginestet/Pouillon E 645. Vergleiche das Gemälde "L'Espagnole", von Henri Matisse 1922 in Nizza gemalt. Mit der eingestochenen Verlegeradresse im unteren Plattenrand. Gedruckt von der Chalcographie du Louvre, Paris. Herausgegeben von Galerie Bernheim-Jeune, Paris.
Henri Matisse, einer der großen Erneuerer der europäischen Malerei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, kommt am 31. Dezember 1869 in Le Cateau zur Welt. Nachdem er sein Jurastudium abgeschlossen hat, beschließt Matisse 1891 nach Paris zu gehen, um sich der Malerei zu widmen. Dort nimmt er zunächst an Abendkursen der Pariser Ecole des Arts Décoratifs teil und besucht häufig den Louvre, um dort vor Gemälden zu kopieren. In ihren zunehmend vereinfachten, zusammenfassenden Formen und vor allem in ihrer von der Auseinandersetzung mit der neoimpressionistischen Farbauffassung inspirierten leuchtenden Farbigkeit entwickeln sich die Arbeiten schon bald in eine Richtung, die aufgrund ihrer ungestümen Farbgebung im Pariser Herbstsalon 1905 mit dem Schimpfwort 'Fauves' (die Wilden) betitelt wird. Matisse wird zur zentralen Figur eines Kreises junger Künstler, zu dem u.a. auch Derain, Manguin und Rouault zählen. Für Henri Matisse wird die Farbe zum reinen Gestaltungsmittel eines autonomen Bildraumes, gegenständliche Motive sind ihrer stofflichen Funktion enthoben, so dass flächig-dekorative, arabeskenhafte Elemente dominieren. 1908 gründet Matisse eine eigene Schule, die besonders auf deutsche Maler wie Purrmann oder Levy starken Einfluss ausübt. Die 1912 während einer Reise nach Marokko gesammelten Eindrücke finden künstlerisch ihren Ausdruck in der in den 1920er Jahren entstehenden Reihe der Odalisken. Gleichzeitig erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem Kubismus. 1913 nimmt Matisse an der "Armory Show" in New York teil, 1918 stellt er zusammen mit Picasso in einer Pariser Galerie aus. Ab 1917 lebt Matisse vorwiegend in Nizza.
Unser Frauenporträt ist ein typisches Beispiel für die Porträtmalerei Henri Matisses, die ihre Spannung aus dem Kontrast von ruhiger Pose und intensiver, fauvistisch geprägter Farbigkeit bezieht. Jaques Villon, der sich nach dem Ersten Weltkrieg in einer schwierigen finanziellen Situation befindet, führt für die Galerie Bernheim-Jeune eine Reihe von Reproduktionen nach zeitgenössischen Künstlern aus. Er wendet mit größter Meisterschaft die vielfältigen Möglichkeiten der Radiertechnik an. Die technische Brillanz, mit der Jacques Villon das Gemälde Matisses in Aquatinta umsetzt und ihm so die Möglichkeit einer weiteren Verbreitung eröffnet, ist in ihrer Perfektion der Umsetzung bewundernswert.
Ab 1944 entwickelt er die sogenannten "gouaches découpées", ein Prinzip der Collage, bei dem die einzelnen Formen aus mit Gouache bemalten Papieren ausgeschnitten werden. Höhepunkt seines Schaffens ist schließlich die Ausmalung der Klosterkapelle Notre-Dame du Rosaire in Vence bei Nizza, für die er auch die Glasfenstermotive entwirft (1949-51). Am 3. November 1954 stirbt Henri Matisse in Nizza. [EH].
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Henri Matisse
Espagnole à la mantille, 1922.
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