Auktion: 396 / Post War/ Zeitgenössische Kunst am 20.10.2012 in München Lot 886

 
Werner Tübke - Der Goldfasan


886
Werner Tübke
Der Goldfasan, 1965.
Tuschfederzeichnung
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 4.375

(inkl. Käuferaufgeld)
Der Goldfasan. 1965.
Aquarellierte Tuschfederzeichnung.
Rechts unten signiert und datiert. Am rechten Blattrand betitelt. Auf glattem Velin. 29,8 x 30,6 cm (11,7 x 12 in), blattgroß.
Im Dritten Reich war "Goldfasan" ein vom Volksmund geprägter Begriff für hohe Parteifunktionäre und Militärs im Hinblick auf ihre Uniformen und den Ordensschmuck darauf, allen voran Hermann Göring, der im gleichen Wortsinn auch "Lametta-Heini" genannt wurde (Quelle: www.wikipedia.de). Der von hinten gezeigte Goldfasan trägt das Hakenkreuz in der Binde um den Bauch. Werner Tübke hat sich dieser Symbolik in Hinblick auf das Weiterwirken alter Nazi-Kader in Westdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg mehrfach bedient. Die ab Mitte der 1960er Jahre entstandenen Gemälde aus dem Zyklus "Lebenserinnerungen des Dr.Jur.Schulze" geben beredtes Zeugnis von den Grauen des Naziregimes und der mangelnden Aufarbeitung in der BRD. [EH/KP].

Die Arbeit ist unter der Werkverzeichnisnummer A 66 registriert. Wir danken der Galerie Schwind, Leipzig, für die freundliche Auskunft.




886
Werner Tübke
Der Goldfasan, 1965.
Tuschfederzeichnung
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 4.375

(inkl. Käuferaufgeld)