22
Otto Gleichmann
Erregte Landschaft, 1919.
Tempera
Schätzung:
€ 5.000 Ergebnis:
€ 10.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Erregte Landschaft. 1919.
Tempera.
Links unten signiert und datiert. Auf dem Original-Passepartout rechts unten signiert und datiert sowie mit der Werknummer "149" bezeichnet. Auf Velin, fest in das Original-Passepartout montiert. 25,5 x 19 cm (10 x 7,4 in), blattgroß.
Verso mit einer mit Feder gezeichneten Porträtskizze einer Frau. Dabei: Katalog zur Otto-Gleichmann-Ausstellung Braunschweig 1955, auf der unter anderem das vorliegende Aquarell gezeigt wurde.
PROVENIENZ: 1955 direkt vom Künstler erworben.
Privatsammlung Niedersachsen.
AUSSTELLUNG: Otto Gleichmann, Ölbilder, Aquarelle und Handzeichnungen 1908 - 1955, Kunstverein Braunschweig, 21.8.-18.9.1955, Kat.Nr. 71.
Otto Gleichmann wird am 20. August 1887 in Mainz geboren. Von 1906 bis 1910 studiert er an der Kunstakademie Düsseldorf, an der Kunstgewerbeschule Breslau und schließlich an der Kunstschule Weimar bei Fritz Mackensen und Gari Melchers. 1915 heiratet er die Malerin Lotte Giese. Nach Kriegsjahren an der Front und im Lazarett lässt sich Gleichmann dauerhaft in Hannover nieder. Die grausamen Erlebnisse und Eindrücke des Ersten Weltkrieges hält der Künstler in zahlreichen Bleistiftzeichnungen fest, für die er die Kritik der Zeitgenossen erntet, welche die mangelnde Kriegsverherrlichung seiner Darstellungen bemängeln. 1918 treten Gleichmann und seine Frau der Hannoverschen Sezession bei. Im Folgejahr entsteht das vorliegende eindrucksvolle Aquarell. Die blaugrüne Farbkomposition und die verzerrte Perspektive verleihen der "erregten Landschaft" eine zugleich surreal-fantastische als auch expressiv-aufgewühlte Atmosphäre. Die Arbeit besticht durch die leuchtenden Farben und die enorme Ausdrucksstärke, die in Gleichmanns künstlerischer Spontaneität begründet liegt - stets verzichtet er auf kompositorische Vorskizzen und gestaltet seine Werke aus einer intuitiven Eingabe heraus.
Gleichmanns Wohnung in Hannover wird zwischen 1920 und 1933 zum Treff- und Austauschpunkt bedeutender Künstlerpersönlichkeiten, darunter Hans Arp, Alexej Jawlensky, Kurt Schwitters und El Lissitzky. Von den Nationalsozialisten als "entarteter" Künstler diffamiert, ist Gleichmann in den 1930er Jahren jedoch dazu gezwungen, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen und im Verborgenen weiterzuarbeiten. Im Jahr 1937 werden zahlreiche seiner Werke in deutschen Museen konfisziert und auf der Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Bei einem Bombenangriff wird 1943 eine Vielzahl seiner Arbeiten zerstört. In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts erlangen Gleichmanns Werke auf weltweiten Ausstellungen, unter anderem in der Galerie Bernheim-Jeune, Paris 1952, im County Museum of Art, Los Angeles 1991, und im Sprengel Museum Hannover 2001, die verdiente internationale Anerkennung. Otto Gleichmann stirbt am 2.11.1963 in Hannover. [KH].
Tempera.
Links unten signiert und datiert. Auf dem Original-Passepartout rechts unten signiert und datiert sowie mit der Werknummer "149" bezeichnet. Auf Velin, fest in das Original-Passepartout montiert. 25,5 x 19 cm (10 x 7,4 in), blattgroß.
Verso mit einer mit Feder gezeichneten Porträtskizze einer Frau. Dabei: Katalog zur Otto-Gleichmann-Ausstellung Braunschweig 1955, auf der unter anderem das vorliegende Aquarell gezeigt wurde.
PROVENIENZ: 1955 direkt vom Künstler erworben.
Privatsammlung Niedersachsen.
AUSSTELLUNG: Otto Gleichmann, Ölbilder, Aquarelle und Handzeichnungen 1908 - 1955, Kunstverein Braunschweig, 21.8.-18.9.1955, Kat.Nr. 71.
Otto Gleichmann wird am 20. August 1887 in Mainz geboren. Von 1906 bis 1910 studiert er an der Kunstakademie Düsseldorf, an der Kunstgewerbeschule Breslau und schließlich an der Kunstschule Weimar bei Fritz Mackensen und Gari Melchers. 1915 heiratet er die Malerin Lotte Giese. Nach Kriegsjahren an der Front und im Lazarett lässt sich Gleichmann dauerhaft in Hannover nieder. Die grausamen Erlebnisse und Eindrücke des Ersten Weltkrieges hält der Künstler in zahlreichen Bleistiftzeichnungen fest, für die er die Kritik der Zeitgenossen erntet, welche die mangelnde Kriegsverherrlichung seiner Darstellungen bemängeln. 1918 treten Gleichmann und seine Frau der Hannoverschen Sezession bei. Im Folgejahr entsteht das vorliegende eindrucksvolle Aquarell. Die blaugrüne Farbkomposition und die verzerrte Perspektive verleihen der "erregten Landschaft" eine zugleich surreal-fantastische als auch expressiv-aufgewühlte Atmosphäre. Die Arbeit besticht durch die leuchtenden Farben und die enorme Ausdrucksstärke, die in Gleichmanns künstlerischer Spontaneität begründet liegt - stets verzichtet er auf kompositorische Vorskizzen und gestaltet seine Werke aus einer intuitiven Eingabe heraus.
Gleichmanns Wohnung in Hannover wird zwischen 1920 und 1933 zum Treff- und Austauschpunkt bedeutender Künstlerpersönlichkeiten, darunter Hans Arp, Alexej Jawlensky, Kurt Schwitters und El Lissitzky. Von den Nationalsozialisten als "entarteter" Künstler diffamiert, ist Gleichmann in den 1930er Jahren jedoch dazu gezwungen, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen und im Verborgenen weiterzuarbeiten. Im Jahr 1937 werden zahlreiche seiner Werke in deutschen Museen konfisziert und auf der Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Bei einem Bombenangriff wird 1943 eine Vielzahl seiner Arbeiten zerstört. In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts erlangen Gleichmanns Werke auf weltweiten Ausstellungen, unter anderem in der Galerie Bernheim-Jeune, Paris 1952, im County Museum of Art, Los Angeles 1991, und im Sprengel Museum Hannover 2001, die verdiente internationale Anerkennung. Otto Gleichmann stirbt am 2.11.1963 in Hannover. [KH].
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