Auktion: 394 / Alte und Neuere Meister am 23.11.2012 in München Lot 192

 
Eduard von Grützner - Die Weinprobe


192
Eduard von Grützner
Die Weinprobe, 1906.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 15.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Die Weinprobe. 1906.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. 40,5 x 30,5 cm (15,9 x 12 in).

Dieses Werk ist in der Online-Dokumentation der Galerie Heinemann verzeichnet.

PROVENIENZ: Galerie Heinemann, München 1906 (verso mit dem Etikett und der Galerie-Nummer "8314").
Privatsammlung Norddeutschland.

Die künstlerischen Neigungen des jungen Eduard Grützner werden zunächst vom Dorfpfarrer erkannt und gefördert, der ihm den Besuch des Gymnasiums in Neisse und ab 1864 eine zeichnerische Ausbildung an der Privatschule von Hermann Dyck in München ermöglicht. Weitere Lehrer sind Hiltensperger und Strähuber. 1865 tritt Grützner schließlich in die Malklasse von Anschütz an der Akademie ein. Nebenbei holt er sich Rat und Anregung bei Piloty, bis er 1867 in dessen Klasse aufgenommen wird. Grützner verlässt drei Jahre später die Akademie und bezieht ein eigenes Atelier. Bereits in seiner Studienzeit klingt mit dem Gemälde "Im Klosterkeller" die künftige Thematik seiner Arbeiten an. In der nachfolgenden Zeit spezialisiert sich Grützner mit großem Erfolg auf die Darstellung klösterlichen Lebens. Die Szenen spielen meist in feucht-fröhlicher Atmosphäre in Kellern, Küchen und Bierstuben. Die Grundstimmung seiner Genrebilder ist dabei anekdotisch-humoristisch. Innerhalb der Piloty-Schule wird der Künstler thematisch und koloristisch dem eher traditionellen Zweig zugerechnet, dem auch Franz von Defregger und Eduard Kurzbauer angehören. 1886 wird Grützner Professor an der Münchner Akademie. Neben den Mönchsbildern malt Grützner auch einen Falstaff-Zyklus, Szenen aus dem Theater- und Jägerleben sowie Interieurstudien, die ihre Verwendung vielfach in den Klosterbildern finden. Darüber hinaus betätigt er sich als hervorragender Zeichner mit Illustrationen und Karikaturen, zahlreiche seiner beliebten "Trinkgemälde" werden in Zeitschriften reproduziert und dadurch weithin bekannt. Zahlreiche Auszeichnungen zeugen von seinem Erfolg: 1880 erhält Grützner den Verdienstorden des Heiligen Michael, 1886 verleiht Prinzregent Luitpold ihm den Professoren-Titel und 1916 wird Grützner durch König Ludwig III. von Bayern geadelt. In seinen späten Lebensjahren gilt sein Interesse zunehmend der asiatischen Kunst. Vereinzelt finden sich daher auch kleine Buddhastatuen oder chinesische Vasen auf seinen Gemälden wieder. 1925 stirbt Grützner in München. [CB].




192
Eduard von Grützner
Die Weinprobe, 1906.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 15.000

(inkl. Käuferaufgeld)