248
A. R. Penck (d.i. Ralf Winkler)
Ohne Titel, 1990.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 59.780 (inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel. Um 1990.
Acryl auf Leinwand.
Rechts unten signiert. 180 x 150 cm (70,8 x 59 in).
Wir danken Herrn Michael Werner, Märkisch Wilmersdorf, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Atelier Markus Lüpertz.
Privatsammlung Österreich.
Privatsammlung Süddeutschland.
Der Künstler mit dem ursprünglichen Namen Ralf Winkler legt sich im Laufe seiner Schaffenszeit in der ehemaligen DDR eine ganze Reihe an Pseudonymen zu, von denen sich letztendlich "A.R. Penck" behauptet. Dieser chamäleonartige Namenswechsel ist eine listige Antwort auf die dogmatische Kulturpolitik der DDR, denn Kunstwerke können unter verschiedenen "Tarnsignaturen" leichter in den Westen geschafft werden. Zum anderen verweist das Pseudonym Penck auf den gleichnamigen Geomorphologen, den der Künstler schätzt und mit seinem Werk in Zusammenhang bringt. Nach einer Lehre als Werbezeichner bei einer Dresdener Agentur ab 1956, während der sich Penck nebenbei die Grundlagen der Malerei selbst erarbeitet, schlägt er sich - von der Kulturbehörde der DDR wiederholt schikaniert - als Briefträger, Heizer und Nachtwächter durch. Anfang der sechziger Jahre entstehen erste Bilder mit jenen extrem reduzierten, an prähistorische Zeichen erinnernden Figuren, die von nun an seinen Stil kennzeichnen. Eine Auseinandersetzung mit Mathematik, Kybernetik und Informationstheorie führt Mitte der sechziger Jahre zu den "System- und Weltbildern". Während diese, wie auch die ab 1968 folgenden "Standartbilder" eine diagrammhafte Schematik aufweisen, erweitert sich das Bildspektrum ab den siebziger Jahren durch plakative Farbakzente und großflächige, komplex gefüllte Bildformate. Das symbolhafte Zeichenrepertoire überträgt Penck ab 1977 auf den dreidimensionalen Raum in Form von Holzskulpturen, die ab 1982 auch in Bronze gegossen werden. 1980 erfolgt die Ausbürgerung in die BRD, die ihn längst als einen der wichtigsten Zeitgenossen erkannt hat - ab 1972 ist Penck mehrmals auf der Documenta, 1984 auch bei der Biennale in Venedig vertreten. 1988 erhält der Künstler eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste in Düsseldorf.
Die Strichmännchen sind das Markenzeichen Pencks und werden häufig in Vergleich mit prähistorischer Höhlenmalerei gebracht. Eine solche Wirkung hat auch die vorliegende Arbeit, übersät mit rätselhaften Piktogrammen in plakativen klaren Farben. Die Piktogramme gehören zu seiner Chiffrensprache, die der Künstler 1960 noch in der ehemaligen DDR zu entwickeln beginnt und fortan beibehält. Damit versucht Penck einen Zeichenkatalog zusammenzustellen, mit dem sich die aktuelle Welt verkürzt und prägnant darstellen lässt. Über die Decodierung schweigt sich der Künstler aus, die Formensprache muss vom Betrachter selbst entschlüsselt werden.
In Anschluss an seine Emeritierung im Jahr 2003 siedelt Penck nach Irland über, wo er bis heute lebt und arbeitet. [JG/SM].
Acryl auf Leinwand.
Rechts unten signiert. 180 x 150 cm (70,8 x 59 in).
Wir danken Herrn Michael Werner, Märkisch Wilmersdorf, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Atelier Markus Lüpertz.
Privatsammlung Österreich.
Privatsammlung Süddeutschland.
Der Künstler mit dem ursprünglichen Namen Ralf Winkler legt sich im Laufe seiner Schaffenszeit in der ehemaligen DDR eine ganze Reihe an Pseudonymen zu, von denen sich letztendlich "A.R. Penck" behauptet. Dieser chamäleonartige Namenswechsel ist eine listige Antwort auf die dogmatische Kulturpolitik der DDR, denn Kunstwerke können unter verschiedenen "Tarnsignaturen" leichter in den Westen geschafft werden. Zum anderen verweist das Pseudonym Penck auf den gleichnamigen Geomorphologen, den der Künstler schätzt und mit seinem Werk in Zusammenhang bringt. Nach einer Lehre als Werbezeichner bei einer Dresdener Agentur ab 1956, während der sich Penck nebenbei die Grundlagen der Malerei selbst erarbeitet, schlägt er sich - von der Kulturbehörde der DDR wiederholt schikaniert - als Briefträger, Heizer und Nachtwächter durch. Anfang der sechziger Jahre entstehen erste Bilder mit jenen extrem reduzierten, an prähistorische Zeichen erinnernden Figuren, die von nun an seinen Stil kennzeichnen. Eine Auseinandersetzung mit Mathematik, Kybernetik und Informationstheorie führt Mitte der sechziger Jahre zu den "System- und Weltbildern". Während diese, wie auch die ab 1968 folgenden "Standartbilder" eine diagrammhafte Schematik aufweisen, erweitert sich das Bildspektrum ab den siebziger Jahren durch plakative Farbakzente und großflächige, komplex gefüllte Bildformate. Das symbolhafte Zeichenrepertoire überträgt Penck ab 1977 auf den dreidimensionalen Raum in Form von Holzskulpturen, die ab 1982 auch in Bronze gegossen werden. 1980 erfolgt die Ausbürgerung in die BRD, die ihn längst als einen der wichtigsten Zeitgenossen erkannt hat - ab 1972 ist Penck mehrmals auf der Documenta, 1984 auch bei der Biennale in Venedig vertreten. 1988 erhält der Künstler eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste in Düsseldorf.
Die Strichmännchen sind das Markenzeichen Pencks und werden häufig in Vergleich mit prähistorischer Höhlenmalerei gebracht. Eine solche Wirkung hat auch die vorliegende Arbeit, übersät mit rätselhaften Piktogrammen in plakativen klaren Farben. Die Piktogramme gehören zu seiner Chiffrensprache, die der Künstler 1960 noch in der ehemaligen DDR zu entwickeln beginnt und fortan beibehält. Damit versucht Penck einen Zeichenkatalog zusammenzustellen, mit dem sich die aktuelle Welt verkürzt und prägnant darstellen lässt. Über die Decodierung schweigt sich der Künstler aus, die Formensprache muss vom Betrachter selbst entschlüsselt werden.
In Anschluss an seine Emeritierung im Jahr 2003 siedelt Penck nach Irland über, wo er bis heute lebt und arbeitet. [JG/SM].
248
A. R. Penck (d.i. Ralf Winkler)
Ohne Titel, 1990.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 59.780 (inkl. Käuferaufgeld)
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