223
Andy Warhol
Marilyn, 1967.
Farbserigrafie
Schätzung:
€ 140.000 Ergebnis:
€ 170.800 (inkl. Käuferaufgeld)
Marilyn. 1967.
Farbserigrafie.
Feldmann/Schellmann/Defendi II. 31. Verso signiert und mit der gestempelten Nummerierung. Exemplar aus einer Auflage von 250. Auf leichtem glatten Karton. 91,3 x 91,3 cm (35,9 x 35,9 in), blattgroß.
Gedruckt bei Aetna Silkscreen Products, Inc., New York. Herausgegeben von Factory Additions, New York.
Der 1928 als Andrej Warhola geborene Künstler beginnt bereits mit 17 Jahren am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh Design zu studieren. 1949 zieht er nach New York und arbeitet als erfolgreicher Werbegrafiker. 1950 werden erstmals Zeichnungen des jungen Künstlers in einer Zeitschrift veröffentlicht, die mit seinem Künstlernamen Andy Warhol signiert sind. Mit Beginn der 1960er Jahre malt Warhol erste Figuren, die auf Comicstrip-Vorlagen wie Batman, Dick Tracy und Superman beruhen. Darauf folgen die ersten Elvis- und Marilyn-Porträts sowie die "Desaster"-, die "Do it Yourself"- und die Campbell's-Suppendosen-Bilder, die als Ikonen der amerikanischen Konsumwelt weltbekannt werden. Die Siebdruck-Serien werden 1962 in der New Yorker Stable Gallery gezeigt und sorgen innerhalb von kürzester Zeit für einen kometenhaften Aufstieg des Künstlers. In der sogenannten Factory, seinem Atelier, das für ihn und seine Mitarbeiter Wohn- und Arbeitsstätte zugleich ist, macht Warhol die Künstlichkeit der Konsumkultur zu seinem künstlerischen Thema. Hier entstehen die Serien aus dem gesamten Bereich des Alltäglichen und Trivialen wie die Darstellungen der Coca-Cola-Flaschen oder der Dollarnoten.
"Für die Marilyn-Serie greift Warhol auf eine Werbestandaufnahme für den Film 'Niagara' aus dem Jahre 1953 zurück […] Warhols Bildnis zeigt das Entstehen eines Mythos. Es zeigt, wie der primäre Sinn der Portraitphotographie, nämlich das naturgetreue Abbild eines Menschen zu sein, durch einen sekundären Sinn überlagert und verformt wird, der in diesem Menschen etwas anderes, neues sieht: die perfekte Kreatur, die sexuelle Wunschfigur, die Verkörperung des Amerikanischen Traums usw. Und es zeigt – und hier beginnt der Mythos -, wie dieser sekundäre Sinn, so sehr er eine Projektion sein mag, durch den Realismus, den die Photographie als 'wahres Abbild' verbürgt, dennoch in der 'Wirklichkeit' eines tatsächlich existierenden Menschen verankert wird. Die Marilyns sind fiktiv und realistisch zugleich, sie zeigen ein Wesen, das über den Menschen steht und dennoch einer von ihnen ist.“ (Michael Lüthy, in: Andy Warhol. Thirty are better than none, Frankfurt am Main 1995, S. 51 ff).
Als Erweiterung des Mediums Bild konzentriert sich Warhol Ende der 1960er Jahre auf Filme, Theater und multimediale Happenings mit der Band "The Velvet Underground". 1968 verübt Valerie Solanas ein Attentat auf Warhol, bei dem dieser angeschossen und schwer verletzt wird. Im November 1969 gründet er die Zeitschrift "Interview", die als Vorgänger der heutigen Lifestyle-Zeitschriften gesehen werden kann, und produziert die Fernsehsendung "Andy Warhol Television". In den 1970er Jahren wendet sich Warhol wieder dem Tafelbild zu. Er arbeitet mit den Künstlerkollegen Jean-Michel Basquiat und Francesco Clemente zusammen. Warhol gilt als Hauptvertreter der Pop-Art, der mit seinen Arbeiten die herrschenden Auffassungen von Kunst und Ästhetik radikal verändert, indem er den Gedanken des Pop auf eine vielfältige Art in seine Kunstproduktion zu übertragen weiß. Durch die Rücknahme des Originalitäts- und Kreativitätsanspruchs nimmt er bereits konzeptuelle Tendenzen der späteren Kunstentwicklung vorweg: Serie statt Individualität lautet sein künstlerisches Credo. In seinen letzten Lebensjahren fördert Warhol andere Künstler wie Keith Haring oder Robert Mapplethorpe. Nach seinem Tod eröffnet seine Heimatstadt Pittsburgh in Pennsylvania ihm zu Ehren das "Andy Warhol Museum". Andy Warhol stirbt überraschend 1987 in New York in Folge von Komplikationen während einer Operation. [KH/CB].
Farbserigrafie.
Feldmann/Schellmann/Defendi II. 31. Verso signiert und mit der gestempelten Nummerierung. Exemplar aus einer Auflage von 250. Auf leichtem glatten Karton. 91,3 x 91,3 cm (35,9 x 35,9 in), blattgroß.
Gedruckt bei Aetna Silkscreen Products, Inc., New York. Herausgegeben von Factory Additions, New York.
Der 1928 als Andrej Warhola geborene Künstler beginnt bereits mit 17 Jahren am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh Design zu studieren. 1949 zieht er nach New York und arbeitet als erfolgreicher Werbegrafiker. 1950 werden erstmals Zeichnungen des jungen Künstlers in einer Zeitschrift veröffentlicht, die mit seinem Künstlernamen Andy Warhol signiert sind. Mit Beginn der 1960er Jahre malt Warhol erste Figuren, die auf Comicstrip-Vorlagen wie Batman, Dick Tracy und Superman beruhen. Darauf folgen die ersten Elvis- und Marilyn-Porträts sowie die "Desaster"-, die "Do it Yourself"- und die Campbell's-Suppendosen-Bilder, die als Ikonen der amerikanischen Konsumwelt weltbekannt werden. Die Siebdruck-Serien werden 1962 in der New Yorker Stable Gallery gezeigt und sorgen innerhalb von kürzester Zeit für einen kometenhaften Aufstieg des Künstlers. In der sogenannten Factory, seinem Atelier, das für ihn und seine Mitarbeiter Wohn- und Arbeitsstätte zugleich ist, macht Warhol die Künstlichkeit der Konsumkultur zu seinem künstlerischen Thema. Hier entstehen die Serien aus dem gesamten Bereich des Alltäglichen und Trivialen wie die Darstellungen der Coca-Cola-Flaschen oder der Dollarnoten.
"Für die Marilyn-Serie greift Warhol auf eine Werbestandaufnahme für den Film 'Niagara' aus dem Jahre 1953 zurück […] Warhols Bildnis zeigt das Entstehen eines Mythos. Es zeigt, wie der primäre Sinn der Portraitphotographie, nämlich das naturgetreue Abbild eines Menschen zu sein, durch einen sekundären Sinn überlagert und verformt wird, der in diesem Menschen etwas anderes, neues sieht: die perfekte Kreatur, die sexuelle Wunschfigur, die Verkörperung des Amerikanischen Traums usw. Und es zeigt – und hier beginnt der Mythos -, wie dieser sekundäre Sinn, so sehr er eine Projektion sein mag, durch den Realismus, den die Photographie als 'wahres Abbild' verbürgt, dennoch in der 'Wirklichkeit' eines tatsächlich existierenden Menschen verankert wird. Die Marilyns sind fiktiv und realistisch zugleich, sie zeigen ein Wesen, das über den Menschen steht und dennoch einer von ihnen ist.“ (Michael Lüthy, in: Andy Warhol. Thirty are better than none, Frankfurt am Main 1995, S. 51 ff).
Als Erweiterung des Mediums Bild konzentriert sich Warhol Ende der 1960er Jahre auf Filme, Theater und multimediale Happenings mit der Band "The Velvet Underground". 1968 verübt Valerie Solanas ein Attentat auf Warhol, bei dem dieser angeschossen und schwer verletzt wird. Im November 1969 gründet er die Zeitschrift "Interview", die als Vorgänger der heutigen Lifestyle-Zeitschriften gesehen werden kann, und produziert die Fernsehsendung "Andy Warhol Television". In den 1970er Jahren wendet sich Warhol wieder dem Tafelbild zu. Er arbeitet mit den Künstlerkollegen Jean-Michel Basquiat und Francesco Clemente zusammen. Warhol gilt als Hauptvertreter der Pop-Art, der mit seinen Arbeiten die herrschenden Auffassungen von Kunst und Ästhetik radikal verändert, indem er den Gedanken des Pop auf eine vielfältige Art in seine Kunstproduktion zu übertragen weiß. Durch die Rücknahme des Originalitäts- und Kreativitätsanspruchs nimmt er bereits konzeptuelle Tendenzen der späteren Kunstentwicklung vorweg: Serie statt Individualität lautet sein künstlerisches Credo. In seinen letzten Lebensjahren fördert Warhol andere Künstler wie Keith Haring oder Robert Mapplethorpe. Nach seinem Tod eröffnet seine Heimatstadt Pittsburgh in Pennsylvania ihm zu Ehren das "Andy Warhol Museum". Andy Warhol stirbt überraschend 1987 in New York in Folge von Komplikationen während einer Operation. [KH/CB].
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Andy Warhol
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