209
Serge Poliakoff
Composition abstraite orange, jaune, vert, lie de vin, 1964.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 250.000 Ergebnis:
€ 524.600 (inkl. Käuferaufgeld)
Composition abstraite orange, jaune, vert, lie de vin. 1964.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen mit einem Etikett, dort wohl von fremder Hand datiert "1964", betitelt "5 Composition abstraite rouge jaune vert lie de vin" und bezeichnet "100 F". 130 x 162 cm (51,1 x 63,7 in).
Die großformatigen Kompositionen der 1960er Jahre gehören zu den gefragtesten Arbeiten des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt.
Die Arbeit ist unter der Nummer 964103 im Poliakoff-Archiv verzeichnet. Sie wird unter der Nummer 64-10 in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde (Band IV) aufgenommen. Wir danken Herrn Alexis und Herrn Thaddée Poliakoff, Paris, für die wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Sotheby's London, 30. November 1989, Lot 659, mit Farbabb. S. 109.
Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Serge Poliakoff, Galerie de France, Paris 6.11.1964-3.1.1965.
Poliakoff. 44 Ölbilder, 15 Gouachen, Galerie Im Erker, St. Gallen, 24.4.-19.6.1965, Kat.Nr. 32 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
12e Salon de Mai, Musée National d’Art Moderne, Paris 3.5.-23.5.1965, Kat.Nr. 150.
Serge Poliakoff, Galerie Räber, Luzern, 15.8.-15.10.1965, Kat.Nr. 24.
Serge Poliakoff, Galerie d'art moderne, Marie-Suzanne Feigel, Basel 20.1.-28.2.1965, Kat.Nr. 23 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Rosc ’67, National Museum of Irland, Dublin 14.11.-31.12.1967, Kat.Nr. 98, mit Abb. S. 88 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Französische Malerei der Gegenwart, Kunstverein Berlin, Berlin 14.10.-6.11.1967, Kat.Nr. 78.
Serge Poliakoff, Galleria Editalia, Rom 26.10.-30.11.1973, Kat.Nr. 5, mit Farbabb. (auf dem Keilrahmen mit einem handschriftlichen Etikett).
Galerie Daniel Malingue, Paris (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Waddington Galleries Ltd, London (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Galerie D'Art Colisée, Paris, Nr. 1015 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Der russische Maler Serge Poliakoff, am 8. Januar 1900 in Moskau geboren, gilt als wichtiger Vertreter der Nouvelle École de Paris. 1917 flieht er vor der Russischen Revolution nach Konstantinopel, gelangt 1923 nach Paris, wo er bis auf wenige Jahre sein Leben verbringt. Zuerst als Musiker den Lebensunterhalt verdienend, beginnt er gleichzeitig mit einem intensiven Studium der Malerei. Von 1929 an ist er an den Pariser Akademien Forchot und de la Grande Chaumière eingeschrieben, 1935 wechselt er für zwei Jahre an die Slade School of Art in London. Zunächst variiert er die akademischen Traditionen und bevorzugt gegenständliche Motive wie Akte, Häuser, Bäume u.ä. Nach 1935 findet er sukzessive zur Abstraktion und benutzt die Farbe als Mittel ohne gegenständliche Bezüge. Entscheidend beeinflusst wird er in dieser Richtung von Kandinsky, den er bei seiner Rückkehr nach Paris kennenlernt. Von Sonia und Robert Delaunay lernt er die Wandelbarkeit der Farben schätzen, das Interesse für Simultankontraste wird geweckt. Auch der Bildhauer Otto Freundlich übt mit seinen gebogenen Farbform-Kompositionen maßgeblichen Einfluss auf Poliakoffs Bildsprache aus. Poliakoff entwickelt eine sehr individuelle Form abstrakter Malerei, die bunte Farbflächen nebeneinanderstellt. In den 1940er Jahren bleibt er im graubraunen Farbbereich, ab etwa 1950 erweitert er seine Skala um leuchtende, gegeneinander abgesetzte Töne. Seine Gemälde sind vielfach auf internationalen Ausstellungen präsentiert, er ist Teilnehmer der Documenta II, auf der Documenta III erhält er ein eigenes Kabinett. 1962 wird er französischer Staatsbürger und vertritt Frankreich in einem eigenen Saal auf der Biennale von Venedig.
Für Serge Poliakoff sind die wichtigsten Elemente in seiner Kunst der Raum, die Proportionen und der Rhythmus. Die Konturen zwischen den Farbflächen sind stets leicht gekrümmt, so unterliegen die Formen einer unmerklichen Schwingung. Durch feine Abstufungen der Farben, eine zur Mitte hin zunehmende Dichte der Formen und die Spannung zwischen den Farbflächen entfalten sich die Harmonien der Farbkomposition und der optische Klang auf dem Gemälde.
Unser Bild wird auf der 1967 erstmals in Dublin veranstalteten "Rosc" gezeigt und ist auf mehreren folgenden Ausstellungen präsentiert, denn es steht in seiner Farbkraft für die einzigartige, meditative Wirkung von Farbflächen und die Lebendigkeit der Komposition, die das Werk Poliakoffs bestimmen.
In den späten Jahren entstehen eine Anzahl von Lithographien, denen Poliakoff sich insbesondere ab 1962 widmet, sowie Gemälde kleineren Formats, da der Künstler sich nach einem Herzinfarkt 1965 schonen muss. Am 12. Oktober 1969 stirbt Serge Poliakoff in Paris. 1970 findet die erste posthume große Einzelausstellung im Musée National d'Art Moderne in Paris statt. 2007 wird der Künslter in einer umfassenden Retrospektive in der Kunsthalle Emden und der Hypo-Kunsthalle in München gewürdigt. Seine Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen Kunstsammlungen vertreten, unter anderem in der Pinakothek der Moderne, München. [EH].
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen mit einem Etikett, dort wohl von fremder Hand datiert "1964", betitelt "5 Composition abstraite rouge jaune vert lie de vin" und bezeichnet "100 F". 130 x 162 cm (51,1 x 63,7 in).
Die großformatigen Kompositionen der 1960er Jahre gehören zu den gefragtesten Arbeiten des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt.
Die Arbeit ist unter der Nummer 964103 im Poliakoff-Archiv verzeichnet. Sie wird unter der Nummer 64-10 in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis der Gemälde (Band IV) aufgenommen. Wir danken Herrn Alexis und Herrn Thaddée Poliakoff, Paris, für die wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Sotheby's London, 30. November 1989, Lot 659, mit Farbabb. S. 109.
Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Serge Poliakoff, Galerie de France, Paris 6.11.1964-3.1.1965.
Poliakoff. 44 Ölbilder, 15 Gouachen, Galerie Im Erker, St. Gallen, 24.4.-19.6.1965, Kat.Nr. 32 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
12e Salon de Mai, Musée National d’Art Moderne, Paris 3.5.-23.5.1965, Kat.Nr. 150.
Serge Poliakoff, Galerie Räber, Luzern, 15.8.-15.10.1965, Kat.Nr. 24.
Serge Poliakoff, Galerie d'art moderne, Marie-Suzanne Feigel, Basel 20.1.-28.2.1965, Kat.Nr. 23 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Rosc ’67, National Museum of Irland, Dublin 14.11.-31.12.1967, Kat.Nr. 98, mit Abb. S. 88 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Französische Malerei der Gegenwart, Kunstverein Berlin, Berlin 14.10.-6.11.1967, Kat.Nr. 78.
Serge Poliakoff, Galleria Editalia, Rom 26.10.-30.11.1973, Kat.Nr. 5, mit Farbabb. (auf dem Keilrahmen mit einem handschriftlichen Etikett).
Galerie Daniel Malingue, Paris (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Waddington Galleries Ltd, London (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Galerie D'Art Colisée, Paris, Nr. 1015 (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Der russische Maler Serge Poliakoff, am 8. Januar 1900 in Moskau geboren, gilt als wichtiger Vertreter der Nouvelle École de Paris. 1917 flieht er vor der Russischen Revolution nach Konstantinopel, gelangt 1923 nach Paris, wo er bis auf wenige Jahre sein Leben verbringt. Zuerst als Musiker den Lebensunterhalt verdienend, beginnt er gleichzeitig mit einem intensiven Studium der Malerei. Von 1929 an ist er an den Pariser Akademien Forchot und de la Grande Chaumière eingeschrieben, 1935 wechselt er für zwei Jahre an die Slade School of Art in London. Zunächst variiert er die akademischen Traditionen und bevorzugt gegenständliche Motive wie Akte, Häuser, Bäume u.ä. Nach 1935 findet er sukzessive zur Abstraktion und benutzt die Farbe als Mittel ohne gegenständliche Bezüge. Entscheidend beeinflusst wird er in dieser Richtung von Kandinsky, den er bei seiner Rückkehr nach Paris kennenlernt. Von Sonia und Robert Delaunay lernt er die Wandelbarkeit der Farben schätzen, das Interesse für Simultankontraste wird geweckt. Auch der Bildhauer Otto Freundlich übt mit seinen gebogenen Farbform-Kompositionen maßgeblichen Einfluss auf Poliakoffs Bildsprache aus. Poliakoff entwickelt eine sehr individuelle Form abstrakter Malerei, die bunte Farbflächen nebeneinanderstellt. In den 1940er Jahren bleibt er im graubraunen Farbbereich, ab etwa 1950 erweitert er seine Skala um leuchtende, gegeneinander abgesetzte Töne. Seine Gemälde sind vielfach auf internationalen Ausstellungen präsentiert, er ist Teilnehmer der Documenta II, auf der Documenta III erhält er ein eigenes Kabinett. 1962 wird er französischer Staatsbürger und vertritt Frankreich in einem eigenen Saal auf der Biennale von Venedig.
Für Serge Poliakoff sind die wichtigsten Elemente in seiner Kunst der Raum, die Proportionen und der Rhythmus. Die Konturen zwischen den Farbflächen sind stets leicht gekrümmt, so unterliegen die Formen einer unmerklichen Schwingung. Durch feine Abstufungen der Farben, eine zur Mitte hin zunehmende Dichte der Formen und die Spannung zwischen den Farbflächen entfalten sich die Harmonien der Farbkomposition und der optische Klang auf dem Gemälde.
Unser Bild wird auf der 1967 erstmals in Dublin veranstalteten "Rosc" gezeigt und ist auf mehreren folgenden Ausstellungen präsentiert, denn es steht in seiner Farbkraft für die einzigartige, meditative Wirkung von Farbflächen und die Lebendigkeit der Komposition, die das Werk Poliakoffs bestimmen.
In den späten Jahren entstehen eine Anzahl von Lithographien, denen Poliakoff sich insbesondere ab 1962 widmet, sowie Gemälde kleineren Formats, da der Künstler sich nach einem Herzinfarkt 1965 schonen muss. Am 12. Oktober 1969 stirbt Serge Poliakoff in Paris. 1970 findet die erste posthume große Einzelausstellung im Musée National d'Art Moderne in Paris statt. 2007 wird der Künslter in einer umfassenden Retrospektive in der Kunsthalle Emden und der Hypo-Kunsthalle in München gewürdigt. Seine Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen Kunstsammlungen vertreten, unter anderem in der Pinakothek der Moderne, München. [EH].
209
Serge Poliakoff
Composition abstraite orange, jaune, vert, lie de vin, 1964.
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