265
Anselm Reyle
Ohne Titel, 2006.
Acryl
Schätzung:
€ 50.000 Ergebnis:
€ 85.400 (inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel. 2006.
Acryl, farbiger Kunststoffspiegel und PVC-Folie auf Leinwand.
Auf der umgeschlagenen Leinwand signiert und datiert. 224 x 189 cm (88,1 x 74,4 in).
Besonders schöne und leuchtende Arbeit aus der für Reyle typischen Serie der Streifenbilder.
AUSSTELLUNG: Almine Rech Gallery, Paris 2006 (auf dem Keilrahmen mit dem Galerieetikett).
Anselm Reyle ist einer der Protagonisten der Gegenwartskunst. 1970 in Tübingen geboren, bewirbt sich Reyle nach einer abgebrochenen Schullaufbahn und einer frühzeitig beendeten Lehre als Landschaftsgärtner an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Er erhält einen Studienplatz und setzt seine Ausbildung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Berlin fort. Dort schließt er sich 1997/98 mit Künstlerkollegen wie Dieter Detzner, John Bock, Michel Majerus und Berta Fischer zusammen, um gemeinsam in einem Atelier zu arbeiten. Ebenfalls in Berlin ansässig sind die Produzentengalerien "Andersen's Wohnung" und "Montparnasse", an deren Gründung Anselm Reyle Ende der 1990er Jahre beteiligt ist und die eine öffentlichkeitswirksame Plattform zur Ausstellung und Vermarktung der Werke bieten.
Früh findet Anselm Reyle zu für ihn typischen Stilmerkmalen. Dazu gehört insbesondere die Fokussierung auf Materialien wie Folien, Spiegel und Lacke sowie die Konzentration auf leuchtende, mitunter auch grell dissonante Farbkompositionen. Zwei Herangehensweisen stehen hierbei im Zentrum seines Interesses, die auch den internationalen Durchbruch bringen. Auf der einen Seite sind es in erster Linie monochrom aufgefasste Werke, die entweder mit Farbe oder etwa mit drapierten Folien entstehen. Auf der anderen Seite sind es die berühmten Streifenbilder, zu denen das in unserer Auktion angebotene Gemälde gehört, das mit seinen knallig frischen Farben und den gekonnt gesetzten Spiegel- und Glanzakzenten fasziniert. Reyles außergewöhnliche Kompositionen, die zu einem Rausch aus Farbe und Material kulminieren, entstehen häufig in der unmittelbaren Auseinandersetzung mit alltäglichen Materialien, die er zufällig entdeckt und die ihn inspirieren. Darüber hinaus finden sich ebenso tiefgründige wie gewitzte Bezüge auf das Vokabular der Kunstgeschichte, etwa auf den Abstrakten Expressionismus und insbesondere auf die Farbfeldmalerei, das sogenannte Color Field Painting. Meisterhaft interpretiert Reyle jedoch dessen klar organisierte Farbräume, die eine ruhige und meditativ anmutende Wirkung entfalten, indem er bisweilen kleine Bruchstellen wie minimale Faltenwürfe in den Lackfolien oder geschickt gesetzte Farbkleckse aufbringt, die auch im hier vorliegenden Gemälde zu einem sinnlichen, immer wieder überraschenden Sehgenuss einladen.
Neuere Arbeiten präsentieren sich vermehrt gegenständlich und nehmen in Pop-Art-Manier Bezug auf die berühmten, bei Kindern beliebten "Malen nach Zahlen"-Bilder, auch der skulpturale Aspekt künstlerischen Arbeitens tritt verstärkt in den Vordergrund. Seit 2009 unterrichtet Anselm Reyle als Professor an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Arbeiten des Künstlers sind mittlerweile in zahlreichen Gruppenausstellungen gezeigt worden. Vielbeachtete Einzelausstellungen finden unter anderem 2004 im Modern Institute, Glasgow, 2006 in der Kunsthalle Zürich und 2009 in der Kunsthalle Tübingen statt. Werke Anselm Reyles befinden sich darüber hinaus in verschiedenen internationalen Sammlungen wie dem Pariser Centre Pompidou oder in der Sammlung Essl in Klosterneuburg bei Wien. [KP].
Acryl, farbiger Kunststoffspiegel und PVC-Folie auf Leinwand.
Auf der umgeschlagenen Leinwand signiert und datiert. 224 x 189 cm (88,1 x 74,4 in).
Besonders schöne und leuchtende Arbeit aus der für Reyle typischen Serie der Streifenbilder.
AUSSTELLUNG: Almine Rech Gallery, Paris 2006 (auf dem Keilrahmen mit dem Galerieetikett).
Anselm Reyle ist einer der Protagonisten der Gegenwartskunst. 1970 in Tübingen geboren, bewirbt sich Reyle nach einer abgebrochenen Schullaufbahn und einer frühzeitig beendeten Lehre als Landschaftsgärtner an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Er erhält einen Studienplatz und setzt seine Ausbildung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Berlin fort. Dort schließt er sich 1997/98 mit Künstlerkollegen wie Dieter Detzner, John Bock, Michel Majerus und Berta Fischer zusammen, um gemeinsam in einem Atelier zu arbeiten. Ebenfalls in Berlin ansässig sind die Produzentengalerien "Andersen's Wohnung" und "Montparnasse", an deren Gründung Anselm Reyle Ende der 1990er Jahre beteiligt ist und die eine öffentlichkeitswirksame Plattform zur Ausstellung und Vermarktung der Werke bieten.
Früh findet Anselm Reyle zu für ihn typischen Stilmerkmalen. Dazu gehört insbesondere die Fokussierung auf Materialien wie Folien, Spiegel und Lacke sowie die Konzentration auf leuchtende, mitunter auch grell dissonante Farbkompositionen. Zwei Herangehensweisen stehen hierbei im Zentrum seines Interesses, die auch den internationalen Durchbruch bringen. Auf der einen Seite sind es in erster Linie monochrom aufgefasste Werke, die entweder mit Farbe oder etwa mit drapierten Folien entstehen. Auf der anderen Seite sind es die berühmten Streifenbilder, zu denen das in unserer Auktion angebotene Gemälde gehört, das mit seinen knallig frischen Farben und den gekonnt gesetzten Spiegel- und Glanzakzenten fasziniert. Reyles außergewöhnliche Kompositionen, die zu einem Rausch aus Farbe und Material kulminieren, entstehen häufig in der unmittelbaren Auseinandersetzung mit alltäglichen Materialien, die er zufällig entdeckt und die ihn inspirieren. Darüber hinaus finden sich ebenso tiefgründige wie gewitzte Bezüge auf das Vokabular der Kunstgeschichte, etwa auf den Abstrakten Expressionismus und insbesondere auf die Farbfeldmalerei, das sogenannte Color Field Painting. Meisterhaft interpretiert Reyle jedoch dessen klar organisierte Farbräume, die eine ruhige und meditativ anmutende Wirkung entfalten, indem er bisweilen kleine Bruchstellen wie minimale Faltenwürfe in den Lackfolien oder geschickt gesetzte Farbkleckse aufbringt, die auch im hier vorliegenden Gemälde zu einem sinnlichen, immer wieder überraschenden Sehgenuss einladen.
Neuere Arbeiten präsentieren sich vermehrt gegenständlich und nehmen in Pop-Art-Manier Bezug auf die berühmten, bei Kindern beliebten "Malen nach Zahlen"-Bilder, auch der skulpturale Aspekt künstlerischen Arbeitens tritt verstärkt in den Vordergrund. Seit 2009 unterrichtet Anselm Reyle als Professor an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Arbeiten des Künstlers sind mittlerweile in zahlreichen Gruppenausstellungen gezeigt worden. Vielbeachtete Einzelausstellungen finden unter anderem 2004 im Modern Institute, Glasgow, 2006 in der Kunsthalle Zürich und 2009 in der Kunsthalle Tübingen statt. Werke Anselm Reyles befinden sich darüber hinaus in verschiedenen internationalen Sammlungen wie dem Pariser Centre Pompidou oder in der Sammlung Essl in Klosterneuburg bei Wien. [KP].
265
Anselm Reyle
Ohne Titel, 2006.
Acryl
Schätzung:
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€ 85.400 (inkl. Käuferaufgeld)
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