69
Adolf Hölzel
Abstrakte Komposition (Figuren in Ovalen), 1928.
Pastell
Schätzung:
€ 12.000 Ergebnis:
€ 15.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Abstrakte Komposition (Figuren in Ovalen). Um 1928.
Pastell und Bleistift.
Nicht bei Venzmer. Verso mit dem Nachlassstempel (Lugt 1258 f). Auf bräunlichem Papier. 31,3 x 42,1 cm (12,3 x 16,5 in), blattgroß.
Wir danken Herrn Dr. Alexander Klee, Wien, für die freundliche Auskunft. Diese
Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.
PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Privatsammlung Hessen.
AUSSTELLUNG: Galerie Gunzenhauser, München 1983/84 (mit Farbabb. S. 13).
Adolf Hölzel. Ölbilder Pastelle und Farbkreiden Zeichnungen. Galerie Gunzenhauser München, 4.2.-29.4.1982, Kat.Nr. 34 (mit Abb.).
Am 13. Mai 1853 wird Adolf Hölzel als Sohn eines Buchhändlers und Lithografen im mährischen Olmütz geboren. Schon in jungen Jahren wird er zur Mitarbeit im väterlichen Betrieb herangezogen. 1868 beginnt Hölzel eine Lehre als Schriftsetzer in Gotha und nimmt nebenbei regelmäßig Zeichen- und Malstunden. Von 1872 bis 1873 besucht er die Wiener Akademie als außerordentlicher Schüler; im Anschluss daran absolviert Hölzel den einjährigen freiwilligen Dienst im Heer und spielt nach bestandener Offiziersprüfung sogar mit dem Gedanken, die aktive Offizierslaufbahn einzuschlagen. Schließlich, wenn auch gegen den väterlichen Willen, zur Malerei entschlossen, geht er 1876 nach München, um dort an der Akademie sein Kunststudium fortzusetzen. 1888 übersiedelt Hölzel von München nach Dachau. Dort wird er zum Haupt der Künstlergemeinschaft "Neu-Dachau", der Malerschule um Fritz von Uhde, die überwiegend im Stil des Impressionismus arbeitet. In Dachau unterrichtet Hölzel für kurze Zeit den späteren deutschen Expressionisten Emil Nolde. 1906 wird der Künstler an die Stuttgarter Akademie berufen, bis 1918 hat er dort eine Professur für Malerei inne. Hölzels Frühwerk ist einem impressionistischen Stil verpflichtet, über den er sukzessive zu dekorativen Schwarz-Weiß-Figurationen kommt, bei denen die Form und nicht Farbe oder Duktus zum Ausdrucksträger innerer Erlebnisse wird. Davon ausgehend entwickelt er ungegenständliche flächige Farbuntersuchungen mit sich durchdringenden Spiralen und Kreisen. Hölzel verfasst auch theoretische Schriften, die nicht ohne Auswirkung auf die kommende Künstlergeneration bleiben: Vor allem Johannes Itten und Oskar Schlemmer, spätere Bauhäusler, setzen sich mit Hölzels Schrifttum auseinander. In einer Stuttgarter Ausstellung 1917/18 wird er zusammen mit Johannes Itten, Oskar Schlemmer, Willi Baumeister und Ida Kerkovius unter dem Titel "Hölzel und sein Kreis" der Öffentlichkeit präsentiert. In den 1920er Jahren entstehen seine Pastellfolgen, die - neben den Glasfenstern für Sakral- und Profanarchitektur - den Künstler im letzten Lebensjahrzehnt hauptsächlich beschäftigen.
Die vorliegende Arbeit ist ein charakteristisches Beispiel für Hölzels abstrakte Farbflächen-Kompositionen der 1920er Jahre. Leuchtenden Farben setzt der Künstler schwarze und weiße Flächen gegenüber und verwebt sie miteinander zu einer kraftvoll-rhythmischen Gesamtkomposition. Hölzel grenzt die Farbfelder klar voneinander ab, schafft bewusst Komplementär- und Hell-Dunkel-Kontraste und fasst alles wieder zu einer harmonischen Einheit zusammen. Die folgenden Worte des Künstlers sprechen für sich: "Mach Eins zu Zwei und zwei zu eins / Und Zwei zu Drei und Drei zu Zwei / und alles zusammen wieder zu Eins / So wird sich des Bildes Grösse ergeben. / Ungeahnter Reichtum trotz Einfachheit entfalten." (Adolf Hölzel, Staatsgalerie Stuttgart, Kunsttheoretischer Nachlass, 3 NT, Blatt 911, zitiert nach: Edith Neumann, "Und immer wieder rot, blau, gelb", in: Ausst.Kat. "Adolf Hölzel, Wegbereiter der Abstraktion", Galerie Albstadt, 1999/2000, S. 57).
1934 stirbt Adolf Hölzel, einer der wichtigsten Wegbereiter der Modernen Kunst, 81-jährig in Stuttgart. [KH].
Pastell und Bleistift.
Nicht bei Venzmer. Verso mit dem Nachlassstempel (Lugt 1258 f). Auf bräunlichem Papier. 31,3 x 42,1 cm (12,3 x 16,5 in), blattgroß.
Wir danken Herrn Dr. Alexander Klee, Wien, für die freundliche Auskunft. Diese
Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.
PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Privatsammlung Hessen.
AUSSTELLUNG: Galerie Gunzenhauser, München 1983/84 (mit Farbabb. S. 13).
Adolf Hölzel. Ölbilder Pastelle und Farbkreiden Zeichnungen. Galerie Gunzenhauser München, 4.2.-29.4.1982, Kat.Nr. 34 (mit Abb.).
Am 13. Mai 1853 wird Adolf Hölzel als Sohn eines Buchhändlers und Lithografen im mährischen Olmütz geboren. Schon in jungen Jahren wird er zur Mitarbeit im väterlichen Betrieb herangezogen. 1868 beginnt Hölzel eine Lehre als Schriftsetzer in Gotha und nimmt nebenbei regelmäßig Zeichen- und Malstunden. Von 1872 bis 1873 besucht er die Wiener Akademie als außerordentlicher Schüler; im Anschluss daran absolviert Hölzel den einjährigen freiwilligen Dienst im Heer und spielt nach bestandener Offiziersprüfung sogar mit dem Gedanken, die aktive Offizierslaufbahn einzuschlagen. Schließlich, wenn auch gegen den väterlichen Willen, zur Malerei entschlossen, geht er 1876 nach München, um dort an der Akademie sein Kunststudium fortzusetzen. 1888 übersiedelt Hölzel von München nach Dachau. Dort wird er zum Haupt der Künstlergemeinschaft "Neu-Dachau", der Malerschule um Fritz von Uhde, die überwiegend im Stil des Impressionismus arbeitet. In Dachau unterrichtet Hölzel für kurze Zeit den späteren deutschen Expressionisten Emil Nolde. 1906 wird der Künstler an die Stuttgarter Akademie berufen, bis 1918 hat er dort eine Professur für Malerei inne. Hölzels Frühwerk ist einem impressionistischen Stil verpflichtet, über den er sukzessive zu dekorativen Schwarz-Weiß-Figurationen kommt, bei denen die Form und nicht Farbe oder Duktus zum Ausdrucksträger innerer Erlebnisse wird. Davon ausgehend entwickelt er ungegenständliche flächige Farbuntersuchungen mit sich durchdringenden Spiralen und Kreisen. Hölzel verfasst auch theoretische Schriften, die nicht ohne Auswirkung auf die kommende Künstlergeneration bleiben: Vor allem Johannes Itten und Oskar Schlemmer, spätere Bauhäusler, setzen sich mit Hölzels Schrifttum auseinander. In einer Stuttgarter Ausstellung 1917/18 wird er zusammen mit Johannes Itten, Oskar Schlemmer, Willi Baumeister und Ida Kerkovius unter dem Titel "Hölzel und sein Kreis" der Öffentlichkeit präsentiert. In den 1920er Jahren entstehen seine Pastellfolgen, die - neben den Glasfenstern für Sakral- und Profanarchitektur - den Künstler im letzten Lebensjahrzehnt hauptsächlich beschäftigen.
Die vorliegende Arbeit ist ein charakteristisches Beispiel für Hölzels abstrakte Farbflächen-Kompositionen der 1920er Jahre. Leuchtenden Farben setzt der Künstler schwarze und weiße Flächen gegenüber und verwebt sie miteinander zu einer kraftvoll-rhythmischen Gesamtkomposition. Hölzel grenzt die Farbfelder klar voneinander ab, schafft bewusst Komplementär- und Hell-Dunkel-Kontraste und fasst alles wieder zu einer harmonischen Einheit zusammen. Die folgenden Worte des Künstlers sprechen für sich: "Mach Eins zu Zwei und zwei zu eins / Und Zwei zu Drei und Drei zu Zwei / und alles zusammen wieder zu Eins / So wird sich des Bildes Grösse ergeben. / Ungeahnter Reichtum trotz Einfachheit entfalten." (Adolf Hölzel, Staatsgalerie Stuttgart, Kunsttheoretischer Nachlass, 3 NT, Blatt 911, zitiert nach: Edith Neumann, "Und immer wieder rot, blau, gelb", in: Ausst.Kat. "Adolf Hölzel, Wegbereiter der Abstraktion", Galerie Albstadt, 1999/2000, S. 57).
1934 stirbt Adolf Hölzel, einer der wichtigsten Wegbereiter der Modernen Kunst, 81-jährig in Stuttgart. [KH].
69
Adolf Hölzel
Abstrakte Komposition (Figuren in Ovalen), 1928.
Pastell
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€ 12.000 Ergebnis:
€ 15.000 (inkl. Käuferaufgeld)
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