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Gabriele Münter
Staffelsee mit rotem Haus, 1908.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 90.000 Ergebnis:
€ 164.700 (inkl. Käuferaufgeld)
Staffelsee mit rotem Haus. Um 1908.
Öl auf Leinwand auf Malkarton aufgezogen und mit Pappe hinterklebt.
Nachlaß Nummer L 378. Verso mit dem Nachlassstempel "Gabriele Münter Nachlaß" sowie mit einem alten Aufkleber bezeichnet "L 378". 22 x 17 cm (8,6 x 6,6 in). Größe mit Unterlagekarton: 22,3 x 17,5 cm (8,8 x 6,9 in).
Gemälde aus der im Kunsthandel stark gefragten frühen Murnauer Zeit Gabriele Münters.
Mit einer schriftlichen Bestätigung der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, vom 14. Mai 2012. Die Arbeit wird unter dem Titel "Landschaft mit rotem Haus" in das Werkverzeichnis der Gemälde von Gabriele Münter aufgenommen.
PROVENIENZ: Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung.
Privatsammlung.
Den ersten Unterricht erhält Gabriele Münter 1897 an der Düsseldorfer Damen-Kunstschule, die weitere Ausbildung im Künstlerinnen-Verein als Schülerin von M. Dasio und A. Jank. Anschließend geht sie nach München und besucht dort die Privatkunstschule "Phalanx"; Leiter der Schule ist Wassily Kandinsky. Mit ihm unternimmt Gabriele Münter ab 1904 viele Reisen u.a. nach Holland, Italien und Frankreich, wo sie Rousseau und Matisse kennenlernen. Stilistisch distanziert sich Münter nun vom Impressionismus und lässt in ihrem Werk Einflüsse der Fauves und der Expressionisten erkennen. Ein ruhigeres Leben beginnt ab 1908 in der mit Kandinsky gemeinsamen Wohnung in München. Mit Klee, Marc, Macke, Jawlensky und Marianne von Werefkin pflegen die beiden regen Kontakt. Für eine produktive künstlerische Zusammenarbeit ist das von Münter gekaufte Landhaus in Murnau die richtige Umgebung.
Den Sommer 1908, das Jahr, in dem das vorliegende kleine Gemälde wohl entstanden ist, verbringen Gabriele Münter und Wassily Kandinsky in Murnau am Staffelsee zusammen mit ihren Malerkollegen Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin. Der Aufenthalt hier bringt für jeden von ihnen die künstlerische Wende: die Abkehr von einem nachempfundenen Impressionismus und die Hinwendung zu einer neuen Sehweise. Münter drückt dies persönlich so aus: "Ich habe da nach einer kurzen Zeit der Qual einen großen Sprung gemacht - vom Naturabmalen - mehr oder weniger impressionistisch - zum Fühlen eines Inhalts - zum Abstrahieren - zum Geben eines Extrakts" (zit. nach Gabriele Münter 1877-1962. Retrospektive, Ausst.Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 1992, unpag. S. 108). Das kleine Gemälde steht für die von ihr selbst angesprochene neue Phase des Sehens, zeigt aber auch Einflüsse der Arbeiten von Kollegen. Die gebrochenen Farben gibt Münter später weitestgehend auf, um sich einer mehr an den Primärfarben orientierten Malerei zuzuwenden.
1909 beginnt die Künstlerin mit Hinterglasbildern, ein Medium, das später auch Kandinsky, Marc, Macke und Campendonk aufgreifen. Zwei Jahre lang ist Münter Mitglied in der "Neuen Künstlervereinigung München". Im Jahr 1911 tritt sie der von Kandinsky und Marc gegründeten Redaktion "Blauer Reiter" bei. Mit Interesse verfolgt Gabriele Münter Kandinskys abstrakte Bilder, bleibt jedoch selbst bei der figurativen Malerei. Ihre Landschaften, Figurenszenen und Porträts zeigen eine Reduktion auf das Wesentliche mit Hang zur humorvollen Charakterisierung. Mit Kriegsausbruch gehen Münter und Kandinsky zunächst in die Schweiz, ein Jahr später (1915) entscheidet sich die Malerin für Stockholm, wo es zur Trennung von Kandinsky kommt. Im Spätherbst 1917 übersiedelt sie nach Kopenhagen. Die 1920er Jahre sind geprägt von vielen Reisen und Aufenthalten in München, Murnau, Köln und Berlin. Durch den Bruch mit Kandinsky in eine tiefe Schaffenskrise geworfen, lebt ihre Malerei erst in den 1930er Jahren neu auf. Ab 1931 lebt Münter ständig in München und Murnau. Im Jahr 1956 erhält sie den Kulturpreis der Stadt München, 1960 findet die erste Ausstellung Münters in den USA statt, gefolgt 1961 von einer großen Ausstellung in der Mannheimer Kunsthalle. Die Künstlerin stirbt am 19. Mai 1962 in ihrem Haus in Murnau. [KD].
Öl auf Leinwand auf Malkarton aufgezogen und mit Pappe hinterklebt.
Nachlaß Nummer L 378. Verso mit dem Nachlassstempel "Gabriele Münter Nachlaß" sowie mit einem alten Aufkleber bezeichnet "L 378". 22 x 17 cm (8,6 x 6,6 in). Größe mit Unterlagekarton: 22,3 x 17,5 cm (8,8 x 6,9 in).
Gemälde aus der im Kunsthandel stark gefragten frühen Murnauer Zeit Gabriele Münters.
Mit einer schriftlichen Bestätigung der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, vom 14. Mai 2012. Die Arbeit wird unter dem Titel "Landschaft mit rotem Haus" in das Werkverzeichnis der Gemälde von Gabriele Münter aufgenommen.
PROVENIENZ: Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung.
Privatsammlung.
Den ersten Unterricht erhält Gabriele Münter 1897 an der Düsseldorfer Damen-Kunstschule, die weitere Ausbildung im Künstlerinnen-Verein als Schülerin von M. Dasio und A. Jank. Anschließend geht sie nach München und besucht dort die Privatkunstschule "Phalanx"; Leiter der Schule ist Wassily Kandinsky. Mit ihm unternimmt Gabriele Münter ab 1904 viele Reisen u.a. nach Holland, Italien und Frankreich, wo sie Rousseau und Matisse kennenlernen. Stilistisch distanziert sich Münter nun vom Impressionismus und lässt in ihrem Werk Einflüsse der Fauves und der Expressionisten erkennen. Ein ruhigeres Leben beginnt ab 1908 in der mit Kandinsky gemeinsamen Wohnung in München. Mit Klee, Marc, Macke, Jawlensky und Marianne von Werefkin pflegen die beiden regen Kontakt. Für eine produktive künstlerische Zusammenarbeit ist das von Münter gekaufte Landhaus in Murnau die richtige Umgebung.
Den Sommer 1908, das Jahr, in dem das vorliegende kleine Gemälde wohl entstanden ist, verbringen Gabriele Münter und Wassily Kandinsky in Murnau am Staffelsee zusammen mit ihren Malerkollegen Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin. Der Aufenthalt hier bringt für jeden von ihnen die künstlerische Wende: die Abkehr von einem nachempfundenen Impressionismus und die Hinwendung zu einer neuen Sehweise. Münter drückt dies persönlich so aus: "Ich habe da nach einer kurzen Zeit der Qual einen großen Sprung gemacht - vom Naturabmalen - mehr oder weniger impressionistisch - zum Fühlen eines Inhalts - zum Abstrahieren - zum Geben eines Extrakts" (zit. nach Gabriele Münter 1877-1962. Retrospektive, Ausst.Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 1992, unpag. S. 108). Das kleine Gemälde steht für die von ihr selbst angesprochene neue Phase des Sehens, zeigt aber auch Einflüsse der Arbeiten von Kollegen. Die gebrochenen Farben gibt Münter später weitestgehend auf, um sich einer mehr an den Primärfarben orientierten Malerei zuzuwenden.
1909 beginnt die Künstlerin mit Hinterglasbildern, ein Medium, das später auch Kandinsky, Marc, Macke und Campendonk aufgreifen. Zwei Jahre lang ist Münter Mitglied in der "Neuen Künstlervereinigung München". Im Jahr 1911 tritt sie der von Kandinsky und Marc gegründeten Redaktion "Blauer Reiter" bei. Mit Interesse verfolgt Gabriele Münter Kandinskys abstrakte Bilder, bleibt jedoch selbst bei der figurativen Malerei. Ihre Landschaften, Figurenszenen und Porträts zeigen eine Reduktion auf das Wesentliche mit Hang zur humorvollen Charakterisierung. Mit Kriegsausbruch gehen Münter und Kandinsky zunächst in die Schweiz, ein Jahr später (1915) entscheidet sich die Malerin für Stockholm, wo es zur Trennung von Kandinsky kommt. Im Spätherbst 1917 übersiedelt sie nach Kopenhagen. Die 1920er Jahre sind geprägt von vielen Reisen und Aufenthalten in München, Murnau, Köln und Berlin. Durch den Bruch mit Kandinsky in eine tiefe Schaffenskrise geworfen, lebt ihre Malerei erst in den 1930er Jahren neu auf. Ab 1931 lebt Münter ständig in München und Murnau. Im Jahr 1956 erhält sie den Kulturpreis der Stadt München, 1960 findet die erste Ausstellung Münters in den USA statt, gefolgt 1961 von einer großen Ausstellung in der Mannheimer Kunsthalle. Die Künstlerin stirbt am 19. Mai 1962 in ihrem Haus in Murnau. [KD].
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Gabriele Münter
Staffelsee mit rotem Haus, 1908.
Öl auf Leinwand
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