Auktion: 392 / Moderne Kunst am 09.06.2012 in München Lot 14

 
Käthe Kollwitz - Ruht im Frieden seiner Hände


14
Käthe Kollwitz
Ruht im Frieden seiner Hände, 1935.
Bronze
Schätzung:
€ 14.000
Ergebnis:
€ 17.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Ruht im Frieden seiner Hände. 1935/36.
Reliefplastische Bronze mit dunkelbrauner Patina.
Timm 45. Am unteren Rand in Versalien bezeichnet: "Kollwitz" und dem Gießerstempel "H. Noack Berlin". 35 x 31,5 x 7 cm (13,7 x 12,4 x 2,7 in).
Posthumer Guss nach 1962.

AUSSTELLUNG: Käthe Kollwitz. Das plastische Werk. Galerie Alex Vömel, Düsseldorf 22.4.-31.5.1955, Kat.Nr. 2 (mit Abb.).
Käthe Kollwitz, Zeichnungen, Druckgraphik, Skulpturen. Jahrhunderthalle Höchst, 17.2.-28.3.1985, Kat.Nr. 127 (mit Abb.).
Käthe Kollwitz. Druckgraphik, Handzeichnungen, Plastik. Wilhelm Busch Museum Hannover, 2.9.-28.10.1990, Kat.Nr. 45 (mit Abb.).
Ausgestellt wurde jeweils ein anderes Exemplar.

LITERATUR: Gerhard Kolberg. Käthe Kollwitz - Die Bildhauerin, in: Kölner Museums-Bulletin. Berichte und Forschungen aus den Museen der Stadt Köln, S. 56 (Abb. 14).
Annette Seeler. Käthe Kollwitz. Zeichnung, Grafik, Plastik. Bestandskatalog des Käthe Kollwitz-Museums, Berlin/Leipzig 1999, Kat.Nr. 166 mit Abb. und Abb. des Grabmals, für das die Plastik geschaffen wurde.

Dem Titel dieses Bronzereliefs von Käthe Kollwitz liegt eine Gedichtzeile aus dem "West-östlichen Divan" von Johann Wolfgang von Goethe zugrunde. In der ersten Strophe der Talismane heißt es: "Gottes ist der Orient/Gottes ist der Okzident!/Nord- und südliches Gelände/Ruht im Frieden seiner Hände". Käthe Kollwitz hat sich zeitlebens mit dem Tod in seinen verschiedenen Ausdrucksformen beschäftigt. Durch ihren Mann, dem Arzt Hans Kollwitz, der seine Praxis in einem Berliner Arbeiterviertel hatte, wurde sie weit mehr mit dieser Thematik konfrontiert als mancher ihrer Künstlerkollegen. Kollwitz hatte neben ihrer künstlerischen Tätigkeit auch ein soziales Anliegen, das in ihrem berühmten Ausspruch, der zugleich ein Anspruch ist, begründet lag: "Ich will wirken in dieser Zeit". Käthe Kollwitz hat sich auch bewusst und aktiv mit ihrem eigenen Tod auseinandergesetzt, wie eine Briefstelle bezeugt: "[..] Ich segne mein Leben, das mir bei allem Schweren so unendlich viel Gutes gegeben hat. Ich habe es auch nicht verschleudert, ich habe nach meinen besten Kräften gelebt. Ich bitte Euch nur, laßt mich jetzt fortgehen, meine Zeit ist um [..] Eure Mutter", geschrieben am 13. Juni 1944 aus ihrem kriegsbedingten Aufenthalt in Nordhausen an ihre Kinder (zitiert nach Käthe Kollwitz. "Ich will wirken in dieser Zeit", Frankfurt/Berlin/Wien, Ullstein 1981, S. 147). [KD]




14
Käthe Kollwitz
Ruht im Frieden seiner Hände, 1935.
Bronze
Schätzung:
€ 14.000
Ergebnis:
€ 17.500

(inkl. Käuferaufgeld)