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Fritz Klimsch
Sommertag, 1937.
Bronze
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 43.920 (inkl. Käuferaufgeld)
Sommertag. 1937.
Bronze mit brauner Patina.
Braun 184. An der rechten Fußsohle mit dem Monogramm und dem Gießerstempel "H.Noack Berlin". 45 x 112 x 46 cm (17,7 x 44 x 18,1 in).
Gegossen bei der Kunstgießerei Hermann Noack, Berlin, nach 1945.
Mit einer Bestätigung der Bildgießerei Noack, Berlin, vom 18. Dezember 2011.
AUSSTELLUNG: Sonderausstellung Fritz Klimsch. Plastik, Ausstellungsgebäude Tiergartenstraße 21a, Berlin, 26.3.-4.5.1938, Nr. 3 (anderes Exemplar, o. Abb.).
Große Deutsche Kunstausstellung 1938. Haus der Deutschen Kunst, München 1938, S. 59, Kat.Nr. 492 (anderes Exemplar, o. Abb.).
Fritz Klimsch - Ausstellung. 1939. Städtisches Moritzburgmuseum, Halle, Nr. 22 (anderes Exemplar).
LITERATUR: Uli Klimsch, Fritz Klimsch. Die Welt des Bildhauers, Berlin 1938, s/w-Abb. S. 123 (anderes Exemplar).
Werner Rittich, Klimsch (Das Meisterwerk), Berlin 1941, S. 4, s/w-Abb. Tafel 20 (anderes Exemplar).
Egbert Delpy, Fritz Klimsch, Berlin 1942, Abb. 43 und 44 (anderes Exemplar).
Hermann Braun, Fritz Klimsch. Werke, Hannover 1980, S. 86f., mit Abb. (anderes Exemplar).
Fritz Klimsch wird 1870 in Frankfurt am Main in eine künstlerische Familie geboren. Bereits mit 16 Jahren wird er Schüler an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin. 1894 lernt Klimsch auf seiner Hochzeitsreise nach Paris die Werke Rodins kennen, die ihn beeindrucken und nachhaltig beeinflussen. Aber auch die ausgeglichenen und eher statischen Arbeiten des Bildhauers Adolf von Hildebrand, der sich an der italienischen Renaissance orientiert, haben Einfluss auf Klimsch. 1898 gründet er gemeinsam mit Max Liebermann und Walter Leistikow die Berliner Sezession. Reisen nach Italien und Griechenland prägen seinen klaren, von der klassischen Antike inspirierten Stil. In der Folgezeit ist Klimsch mit Porträtbüsten, Denk- und Grabmälern sowie vor allem seinen Frauenakten außerordentlich erfolgreich. 1912 wird er Mitglied, 1916 Senator der Preußischen Akademie der Künste. 1921 erfolgt die Berufung an die Akademische Hochschule für bildende Künste, wo er bis 1934 ein Meisteratelier leitet.
Im Schaffen von Fritz Klimsch nimmt der weibliche Akt den größten Raum ein. Kaum ein anderer Bildhauer seiner Zeit hat sich so oft und intensiv mit dem weiblichen Akt auseinandergesetzt. Die weiblichen Figuren zeigen alle eine wunderbare Natürlichkeit und Anmut. Es gelingt ihm, den weiblichen Körper immer wieder in neuen Gestaltungsformen, ruhend oder bewegt, aber immer in einer klaren, an der klassischen Antike orientierten Schönheit zu zeigen. Die Bronze "Sommertag" aus dem Jahr 1937 stellt dabei vor allem aufgrund ihrer fast lebensgroßen Ausmaße eine Besonderheit dar. Aber auch die liegende Darstellung ist selten. Neben wenigen halbliegenden Figuren in Marmor oder Stein, die Klimsch meist als Treppenwangen- oder Brunnenfiguren entworfen hat, sind nur zwei ähnliche, jedoch deutlich kleinere Darstellungen bekannt: die Bronze "In der Sonne" (1925/26, Braun 126) sowie der Messingguss "Liegende" (1924, Braun 120). Als Vorlage für das Antlitz der Bronze "Sommertag" diente die kleine Porträtbüste seiner Schwiegertochter Lisel, die Klimsch bereits kurz zuvor geschaffen hatte (1936, Braun 178). Vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden nur zwei Güsse des "Sommertags", einer davon befindet sich seit 1939 in der Staatlichen Galerie Moritzburg in Halle und wurde damals im Rahmen der großen Klimsch-Ausstellung erworben. Die weiteren Exemplare der seltenen Bronze wurden erst nach 1945 ausgeführt.
Ab 1933 wird Fritz Klimsch mehr und mehr von den Nationalsozialisten vereinnahmt. Anfangs setzt er sich für die angefeindeten Bildhauerkollegen Barlach, Kollwitz und Lehmbruck ein, bleibt damit allerdings erfolglos. Persönliche Begegnungen, erfolgreiche Ausstellungstätigkeiten und Auszeichnungen scheinen den an sich unpolitischen Künstler regelrecht eingefangen zu haben. Nach Kriegsende lebt Klimsch zurückgezogen im Schwarzwald und arbeitet an kleinformatigen Werken. 1960 stirbt Fritz Klimsch in Freiburg. [CB].
Bronze mit brauner Patina.
Braun 184. An der rechten Fußsohle mit dem Monogramm und dem Gießerstempel "H.Noack Berlin". 45 x 112 x 46 cm (17,7 x 44 x 18,1 in).
Gegossen bei der Kunstgießerei Hermann Noack, Berlin, nach 1945.
Mit einer Bestätigung der Bildgießerei Noack, Berlin, vom 18. Dezember 2011.
AUSSTELLUNG: Sonderausstellung Fritz Klimsch. Plastik, Ausstellungsgebäude Tiergartenstraße 21a, Berlin, 26.3.-4.5.1938, Nr. 3 (anderes Exemplar, o. Abb.).
Große Deutsche Kunstausstellung 1938. Haus der Deutschen Kunst, München 1938, S. 59, Kat.Nr. 492 (anderes Exemplar, o. Abb.).
Fritz Klimsch - Ausstellung. 1939. Städtisches Moritzburgmuseum, Halle, Nr. 22 (anderes Exemplar).
LITERATUR: Uli Klimsch, Fritz Klimsch. Die Welt des Bildhauers, Berlin 1938, s/w-Abb. S. 123 (anderes Exemplar).
Werner Rittich, Klimsch (Das Meisterwerk), Berlin 1941, S. 4, s/w-Abb. Tafel 20 (anderes Exemplar).
Egbert Delpy, Fritz Klimsch, Berlin 1942, Abb. 43 und 44 (anderes Exemplar).
Hermann Braun, Fritz Klimsch. Werke, Hannover 1980, S. 86f., mit Abb. (anderes Exemplar).
Fritz Klimsch wird 1870 in Frankfurt am Main in eine künstlerische Familie geboren. Bereits mit 16 Jahren wird er Schüler an der Königlichen Akademie der Künste in Berlin. 1894 lernt Klimsch auf seiner Hochzeitsreise nach Paris die Werke Rodins kennen, die ihn beeindrucken und nachhaltig beeinflussen. Aber auch die ausgeglichenen und eher statischen Arbeiten des Bildhauers Adolf von Hildebrand, der sich an der italienischen Renaissance orientiert, haben Einfluss auf Klimsch. 1898 gründet er gemeinsam mit Max Liebermann und Walter Leistikow die Berliner Sezession. Reisen nach Italien und Griechenland prägen seinen klaren, von der klassischen Antike inspirierten Stil. In der Folgezeit ist Klimsch mit Porträtbüsten, Denk- und Grabmälern sowie vor allem seinen Frauenakten außerordentlich erfolgreich. 1912 wird er Mitglied, 1916 Senator der Preußischen Akademie der Künste. 1921 erfolgt die Berufung an die Akademische Hochschule für bildende Künste, wo er bis 1934 ein Meisteratelier leitet.
Im Schaffen von Fritz Klimsch nimmt der weibliche Akt den größten Raum ein. Kaum ein anderer Bildhauer seiner Zeit hat sich so oft und intensiv mit dem weiblichen Akt auseinandergesetzt. Die weiblichen Figuren zeigen alle eine wunderbare Natürlichkeit und Anmut. Es gelingt ihm, den weiblichen Körper immer wieder in neuen Gestaltungsformen, ruhend oder bewegt, aber immer in einer klaren, an der klassischen Antike orientierten Schönheit zu zeigen. Die Bronze "Sommertag" aus dem Jahr 1937 stellt dabei vor allem aufgrund ihrer fast lebensgroßen Ausmaße eine Besonderheit dar. Aber auch die liegende Darstellung ist selten. Neben wenigen halbliegenden Figuren in Marmor oder Stein, die Klimsch meist als Treppenwangen- oder Brunnenfiguren entworfen hat, sind nur zwei ähnliche, jedoch deutlich kleinere Darstellungen bekannt: die Bronze "In der Sonne" (1925/26, Braun 126) sowie der Messingguss "Liegende" (1924, Braun 120). Als Vorlage für das Antlitz der Bronze "Sommertag" diente die kleine Porträtbüste seiner Schwiegertochter Lisel, die Klimsch bereits kurz zuvor geschaffen hatte (1936, Braun 178). Vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden nur zwei Güsse des "Sommertags", einer davon befindet sich seit 1939 in der Staatlichen Galerie Moritzburg in Halle und wurde damals im Rahmen der großen Klimsch-Ausstellung erworben. Die weiteren Exemplare der seltenen Bronze wurden erst nach 1945 ausgeführt.
Ab 1933 wird Fritz Klimsch mehr und mehr von den Nationalsozialisten vereinnahmt. Anfangs setzt er sich für die angefeindeten Bildhauerkollegen Barlach, Kollwitz und Lehmbruck ein, bleibt damit allerdings erfolglos. Persönliche Begegnungen, erfolgreiche Ausstellungstätigkeiten und Auszeichnungen scheinen den an sich unpolitischen Künstler regelrecht eingefangen zu haben. Nach Kriegsende lebt Klimsch zurückgezogen im Schwarzwald und arbeitet an kleinformatigen Werken. 1960 stirbt Fritz Klimsch in Freiburg. [CB].
94
Fritz Klimsch
Sommertag, 1937.
Bronze
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