Ober-Weimar I. 1917.
Kohlezeichnung mit Einfassungslinie in Tuschfeder.
Im Unterrand signiert, datiert "Sonnt., d. 8. Juli 1917" und betitelt "Ober: Weimar I". Auf bräunlichem Ingres-Bütten (mit Wasserzeichen). 24,2 x 31,2 cm (9,5 x 12,2 in), Blattgröße.

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.

Die vorliegende Zeichnung entsteht 1917, dem Jahr, in dem auch Feiningers erste Einzelausstellung in der "Sturm"-Galerie von Herwarth Walden stattfindet. Ein Jahr später wird Feininger von Walter Gropius ans Bauhaus in Weimar berufen. Auf unserem Blatt stellt Feininger eine Ansicht Oberweimars dar, eines Vorortes der Stadt, die bis 1926 zu seinem Wohnort werden sollte. Die dörflichen Häuser bringt Feininger in der für ihn typischen kubistischen Zersplitterung zu Papier. Mag der Straßenzug vor Ort betrachtet einen idyllischen Anblick gegeben haben, so verwandelt ihn Feininger auf dem Papier in ein kontrastreiches Linien- und Flächen-Gefüge von ausdrucksstarker Dynamik und Eindringlichkeit. [KH].