Frau im Gewand mit erhobenen Armen. 1969.
Terrakottaplastik, gelblicher Scherben.
Rudloff 946, Werk-Tagebuch T 82. Auf der Plinthe mit dem Künstlersignum. Eines von sehr wenigen Exemplaren einer unbekannten Auflage. 41,2 x 8 x 6,5 cm (16,2 x 3,1 x 2,5 in).
Im Werkverzeichnis von Martina Rudloff sind nur 2 Ausformungen der Terrakotta in Privatbesitz bekannt. Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um ein Exemplar aus einer posthumen, im Jahr 1989 erschienenen Auflage von wahrscheinlich nur 3 Exemplaren.

Wir danken Herrn Dr. Arie Hartog, Gerhard Marcks Haus, Bremen, für die freundliche mündliche Auskunft.

Auch in seinem Alterswerk bleibt Marcks dem einmal gefundenen Formenkanon treu. Die klassischen Proportionen werden mehr denn je in seinen Plastiken sichtbar. Dies ist bei der vorliegenden Plastik noch betont durch das klassisch drappierte Gewand, das die Frau mit erhobenen Armen geradezu zu einer antiken Kore werden lässt. Gerhard Marcks nimmt damit Bezug auf die Wurzeln abendländischer Bildhauerkunst. Die Auseinandersetzung mit diesen Urspüngen ist für den Künstler immer von großer Bedeutung geblieben. und findet in unserer Terakotta ihre wunderbare Ausformung.
Gerhard Marcks nutzte die Terrakottafigur später als Vorlage für die größere Bronzeplastik "Loreley" von 1973 (Rudloff 1016). [EH/KH].