181
Michael Haubtmann
Südliche Küstenlandschaft, 1875.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 6.000 Ergebnis:
€ 10.625 (inkl. Käuferaufgeld)
Südliche Küstenlandschaft. 1875.
Öl auf Leinwand.
Links unten signiert und datiert. 92 x 138 cm (36,2 x 54,3 in).
Michael Haubtmann absolviert in den Jahren 1861-65 eine Ausbildung zum Maler bei Maximilian Haushofer und parallel ein Jurastudium an der Universität Prag, das er mit Promotion abschließt. Anschließend ist er von 1869 bis 1872 Schüler bei dem Landschaftsmaler Julius Lange in München. In den folgenden drei Jahren bereist Haubtmann zu Studienzwecken die Schweiz und Italien, bevor er sich endgültig in München niederlässt. Von hier unternimmt er auch weiterhin zahlreiche Reisen, von Nordskandinavien bis nach Ägypten. Die vielen unterschiedlichen Eindrücke sowie die Ergebnisse seiner archäologischen Studien in Griechenland fließen in Haubtmanns vielfältige Landschaftsgemälde ein. Seine Malerei orientiert sich an der Düsseldorfer Malerschule, insbesondere an den Werken Oswald Achenbachs.
Bereits seit der Renaissance und insbesondere ab der Mitte des 18. Jahrhunderts verkörperte Italien für Künstler, Architekten, Literaten und Wissenschaftler den idealen Bildungsort. Das neuerwachte Interesse an der Antike lässt die zahlreichen Orte der griechischen Kultur vor allem in Süditalien und Sizilien zu wahren Pilgerorten werden. Johann Joachim Winckelmann begründet die noch junge Wissenschaft der Archäologie zur Erforschung der antiken Stätten. Literarisch bezeugen die bis heute faszinierenden Reiseschilderungen von Johann Gottfried Seume („Spaziergang nach Syrakus“, 1803) und Goethes „Italienische Reise“ (ca. 1817) die deutsche Italieneuphorie. Goethe wählt für den Vorsatz seines Reiseberichtes gar das klassische „Et in Arcadia ego“ und verortet damit das reale Arkadien nach Italien. Insbesondere Rom wird spätestens zu Beginn des 19. Jahrhunderts zur deutschen Künstlerkolonie, das berühmte „Caffè Greco“ zum Treffpunkt von Malern und Literaten, den sogenannten Deutschrömern. Die Italienreise zählt für viele Künstler zum allgemeinen Bildungskanon, ein Studienaufenthalt in Rom ist nahezu obligatorisch.
Auch Michael Haubtmann führte bereits seine erste Studienreise über die Schweiz nach Italien und es gelingt ihm mit der damals entstandenen südlichen Küstenansicht mühelos die klassische Italiensehnsucht des 19. Jahrhunderts bildlich darzustellen: Er zeigt einen wohl süditalienischen Küstenabschnitt, der stimmungsvoll in das warme Licht der untergehenden Sonne getaucht ist. Der Blick schweift über den weiten Bogen der felsigen Klippen mit einer fernen Siedlung und das ruhige Meer, auf dem ein winziges Segelboot mit weißen Segeln treibt. Im Vordergrund liegt eine idyllische Bucht bereits im Abendschatten, vorne links sammeln zwei Frauen Wildkräuter. Auch beim heutigen Betrachter entfacht Haubtmann mit diesem wunderbaren Gemälde unmittelbares Fernweh nach dem Süden. [CB].
Das Gemälde zeigt einen Küstenabschnitt in Nordsizilien, östlich von Palermo, gemalt an einem Standort oberhalb von Porticello bei San Elia, nahe dem bekannten Kap Zaffarano. Der Blick geht Richtung Osten, links ist der Monte San Calogero zu erkennen, der steil zur Küste hinter Termini Imerese abfällt. Halbrechts ist der nicht ganz so hohe breite Gipfel des Pozzo Selva a Mare zu erkennen. Diesen imposanten Küstenabschnitt wählten auch andere Maler wie Carl Rottman, Ernst Willers und Carl Hummel für vergleichbare Ansichten.
Wir danken Herrn Matthias Lehmann für den freundlichen Hinweis.
Öl auf Leinwand.
Links unten signiert und datiert. 92 x 138 cm (36,2 x 54,3 in).
Michael Haubtmann absolviert in den Jahren 1861-65 eine Ausbildung zum Maler bei Maximilian Haushofer und parallel ein Jurastudium an der Universität Prag, das er mit Promotion abschließt. Anschließend ist er von 1869 bis 1872 Schüler bei dem Landschaftsmaler Julius Lange in München. In den folgenden drei Jahren bereist Haubtmann zu Studienzwecken die Schweiz und Italien, bevor er sich endgültig in München niederlässt. Von hier unternimmt er auch weiterhin zahlreiche Reisen, von Nordskandinavien bis nach Ägypten. Die vielen unterschiedlichen Eindrücke sowie die Ergebnisse seiner archäologischen Studien in Griechenland fließen in Haubtmanns vielfältige Landschaftsgemälde ein. Seine Malerei orientiert sich an der Düsseldorfer Malerschule, insbesondere an den Werken Oswald Achenbachs.
Bereits seit der Renaissance und insbesondere ab der Mitte des 18. Jahrhunderts verkörperte Italien für Künstler, Architekten, Literaten und Wissenschaftler den idealen Bildungsort. Das neuerwachte Interesse an der Antike lässt die zahlreichen Orte der griechischen Kultur vor allem in Süditalien und Sizilien zu wahren Pilgerorten werden. Johann Joachim Winckelmann begründet die noch junge Wissenschaft der Archäologie zur Erforschung der antiken Stätten. Literarisch bezeugen die bis heute faszinierenden Reiseschilderungen von Johann Gottfried Seume („Spaziergang nach Syrakus“, 1803) und Goethes „Italienische Reise“ (ca. 1817) die deutsche Italieneuphorie. Goethe wählt für den Vorsatz seines Reiseberichtes gar das klassische „Et in Arcadia ego“ und verortet damit das reale Arkadien nach Italien. Insbesondere Rom wird spätestens zu Beginn des 19. Jahrhunderts zur deutschen Künstlerkolonie, das berühmte „Caffè Greco“ zum Treffpunkt von Malern und Literaten, den sogenannten Deutschrömern. Die Italienreise zählt für viele Künstler zum allgemeinen Bildungskanon, ein Studienaufenthalt in Rom ist nahezu obligatorisch.
Auch Michael Haubtmann führte bereits seine erste Studienreise über die Schweiz nach Italien und es gelingt ihm mit der damals entstandenen südlichen Küstenansicht mühelos die klassische Italiensehnsucht des 19. Jahrhunderts bildlich darzustellen: Er zeigt einen wohl süditalienischen Küstenabschnitt, der stimmungsvoll in das warme Licht der untergehenden Sonne getaucht ist. Der Blick schweift über den weiten Bogen der felsigen Klippen mit einer fernen Siedlung und das ruhige Meer, auf dem ein winziges Segelboot mit weißen Segeln treibt. Im Vordergrund liegt eine idyllische Bucht bereits im Abendschatten, vorne links sammeln zwei Frauen Wildkräuter. Auch beim heutigen Betrachter entfacht Haubtmann mit diesem wunderbaren Gemälde unmittelbares Fernweh nach dem Süden. [CB].
Das Gemälde zeigt einen Küstenabschnitt in Nordsizilien, östlich von Palermo, gemalt an einem Standort oberhalb von Porticello bei San Elia, nahe dem bekannten Kap Zaffarano. Der Blick geht Richtung Osten, links ist der Monte San Calogero zu erkennen, der steil zur Küste hinter Termini Imerese abfällt. Halbrechts ist der nicht ganz so hohe breite Gipfel des Pozzo Selva a Mare zu erkennen. Diesen imposanten Küstenabschnitt wählten auch andere Maler wie Carl Rottman, Ernst Willers und Carl Hummel für vergleichbare Ansichten.
Wir danken Herrn Matthias Lehmann für den freundlichen Hinweis.
181
Michael Haubtmann
Südliche Küstenlandschaft, 1875.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
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€ 10.625 (inkl. Käuferaufgeld)
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