Öl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert, betitelt und bezeichnet "Berlin". 230 x 180 cm (90,5 x 70,8 in).

Wir danken Herrn Helmut Middendorf für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

LITERATUR: Astrit Schmidt-Burkhardt, Sehende Bilder. Die Geschichte des Augenmotivs seit dem 19. Jahrhundert, Berlin 1992, S. 92 (mit Abb.).

Helmut Middendorf gelangt in den späten siebziger Jahren zu einer gegenständlichen, betont malerischen Gestaltungsweise. 1977 begründet Middendorf mit anderen Künstlern die legendäre "Galerie am Moritzplatz" in Berlin-Kreuzberg, die neben Malerei, Zeichnung und Objektkunst auch Filme, Fotos und Performances zeigt. Schlagartig bekannt wird der Künstler allerdings durch die Anfang 1980 im Berliner Haus am Waldsee stattfindende Gruppenausstellung "Heftige Malerei", wo seine Werke mit denen von Rainer Fetting, Salomé und Bernd Zimmer gezeigt werden. In der vorliegenden großformatigen Arbeit macht Helmut Middendorf frei und assoziativ die Wirkungen des Alkohols auf erschreckende und gewitzte Art zugleich physiognomisch erfahrbar, indem er das Gesicht des Trinkers mit der Flasche zusammenbringt, und die Flasche zusätzlich belebt, indem er die Flaschenöffnung als das "dritte Auge" stilisiert. [KP].