331
Norbert Bisky
Freund Feind I, 2003.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 14.000 Ergebnis:
€ 34.160 (inkl. Käuferaufgeld)
Öl auf Leinwand.
Verso zweifach mit dem Künstlersignet und zweifach datiert sowie betitelt. 110 x 300 cm (43,3 x 118,1 in).
PROVENIENZ: Galerie Michael Schultz, Berlin.
LITERATUR: Norbert Bisky. Alles Muss Raus, Galerie Voss, Düsseldorf 2005, Farbabb. S. 14/15 und S. 30.
Norbert Bisky wird 1970 in Leipzig als zweiter Sohn des damaligen SED Politikers Lothar Bisky geboren. Nach der Wende, durch welche für den damals gerade 19-jährigen Bisky eine im Sinne des Kommunismus durchorganisierte Jugend ein abruptes Ende findet, besucht er die Freie Kunstschule Berlin und studiert schließlich ab 1994 an der Hochschule der Künste in West-Berlin Malerei in der Klasse von Georg Baselitz, wo er seine Ausbildung im Jahr 1999 als dessen Meisterschüler beendet. Bereits wenige Jahre später gelingt Bisky mit seinen in eine helle Farbigkeit getauchten Gemälden einer jugendlichen Männlichkeit der Durchbruch auf dem nationalen und bald auch internationalen Kunstmarkt.
Bei der Betrachtung von Biskys lichten und bewegten Szenerien, welche meist blonde Jünglinge in athletischen Posen oder bei sportlicher Betätigung zeigen, fühlt sich der Betrachter ins kraftvolle Geschehen hineingezogen - und doch schaffen die Werke zugleich durch die Typisierung der Figuren und die von gleißendem Licht erfüllten Szenerien eine eigentümliche Distanz. Bisky selbst hat die unnachahmliche Wirkung jener in surrealem Licht erstrahlenden Arbeiten einmal als „mit Lenor gewaschen“ umschrieben. Dass die Idylle aus jungen, schönen und vor Kraft strotzenden Jünglingen jedoch auch in unserer großformatigen Arbeit wie so oft trügt, verrät nicht nur der Titel. Auch das genaue Studium der isoliert in die Landschaft gesetzten Figurengruppen zeigt, wie spielerische Gesten schließlich in agressive Posen übergehen und das jugendliche Kräftemessen aus Freunden Feinde werden lässt. Bisky, der nach eigener Aussage mit dem sozialistischen Realismus in seinen Gemälden Bilderwelten verarbeitet, welche für seine Jugend prägend waren, bringt das idealisierte Menschenbild jener Kunstrichtungen zum Kippen und gelangt somit zu einer zeitlosen Aussage über die menschliche Existenz.
Arbeiten Norbert Biskys befinden sich in zahlreichen internationalen Sammlungen, wie etwa im Museum Ludwig Köln, im Museum der bildenden Künste Leipzig und im Museum of Modern Art in New York. [JS].
Verso zweifach mit dem Künstlersignet und zweifach datiert sowie betitelt. 110 x 300 cm (43,3 x 118,1 in).
PROVENIENZ: Galerie Michael Schultz, Berlin.
LITERATUR: Norbert Bisky. Alles Muss Raus, Galerie Voss, Düsseldorf 2005, Farbabb. S. 14/15 und S. 30.
Norbert Bisky wird 1970 in Leipzig als zweiter Sohn des damaligen SED Politikers Lothar Bisky geboren. Nach der Wende, durch welche für den damals gerade 19-jährigen Bisky eine im Sinne des Kommunismus durchorganisierte Jugend ein abruptes Ende findet, besucht er die Freie Kunstschule Berlin und studiert schließlich ab 1994 an der Hochschule der Künste in West-Berlin Malerei in der Klasse von Georg Baselitz, wo er seine Ausbildung im Jahr 1999 als dessen Meisterschüler beendet. Bereits wenige Jahre später gelingt Bisky mit seinen in eine helle Farbigkeit getauchten Gemälden einer jugendlichen Männlichkeit der Durchbruch auf dem nationalen und bald auch internationalen Kunstmarkt.
Bei der Betrachtung von Biskys lichten und bewegten Szenerien, welche meist blonde Jünglinge in athletischen Posen oder bei sportlicher Betätigung zeigen, fühlt sich der Betrachter ins kraftvolle Geschehen hineingezogen - und doch schaffen die Werke zugleich durch die Typisierung der Figuren und die von gleißendem Licht erfüllten Szenerien eine eigentümliche Distanz. Bisky selbst hat die unnachahmliche Wirkung jener in surrealem Licht erstrahlenden Arbeiten einmal als „mit Lenor gewaschen“ umschrieben. Dass die Idylle aus jungen, schönen und vor Kraft strotzenden Jünglingen jedoch auch in unserer großformatigen Arbeit wie so oft trügt, verrät nicht nur der Titel. Auch das genaue Studium der isoliert in die Landschaft gesetzten Figurengruppen zeigt, wie spielerische Gesten schließlich in agressive Posen übergehen und das jugendliche Kräftemessen aus Freunden Feinde werden lässt. Bisky, der nach eigener Aussage mit dem sozialistischen Realismus in seinen Gemälden Bilderwelten verarbeitet, welche für seine Jugend prägend waren, bringt das idealisierte Menschenbild jener Kunstrichtungen zum Kippen und gelangt somit zu einer zeitlosen Aussage über die menschliche Existenz.
Arbeiten Norbert Biskys befinden sich in zahlreichen internationalen Sammlungen, wie etwa im Museum Ludwig Köln, im Museum der bildenden Künste Leipzig und im Museum of Modern Art in New York. [JS].
331
Norbert Bisky
Freund Feind I, 2003.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
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€ 34.160 (inkl. Käuferaufgeld)
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