305
Martin und Brigitte Matschinsky-Denninghoff
Große Vierung, 1992.
Plastik
Schätzung:
€ 70.000 Ergebnis:
€ 85.400 (inkl. Käuferaufgeld)
Plastik. Gelötete Messingstäbe, teils mit Zinn überzogen. Auf schwarz lackiertem zweistufigem Stahlsockel.
Schwarz 696. Maße der Skulptur: 238 x 80 x 80 cm (93,7 x 31,4 x 31,4 in). Höhe mit Sockel: 266,5 cm (104,7 in).
Innenplastik des Künstlerpaars auf dem internationalen Auktionsmarkt (Quelle: www.artnet.de).
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
1952 lernen sich Martin und Brigitte Matschinsky-Denninghoff am Darmstädter Experimentiertheater von Gustav Rudolf Sellner kennen. Brigitte Matschinsky-Denninghoff, geboren 1923 in Berlin, studiert vorher an den Kunsthochschulen in Berlin und München und arbeitet als Assistentin bei Henry Moore und Antoine Pevsner. Martin Maschinsky-Denninghoff, geboren 1921 in Grötzingen in Baden, absolviert eine Fotografenlehre und verbringt die Jahre 1940 bis 1947 im Kriegsdienst bzw. in Kriegsgefangenschaft. 1948 gehört er zum Gründungsjahrgang der Otto-Falkenberg-Schule in München. Die gegenseitige Inspiration und gemeinsame Verehrung von Henry Moore sowie dem russischen Konstruktivisten Antoine Pevsner führen zu einer seit 1955 andauernden künstlerischen Zusammenarbeit der beiden Künstler. Das Jahr 1959 markiert mit dem Erhalt des Prix Bourdelle und der ersten Teilnahme an der documenta in Kassel den künstlerischen Durchbruch des Paares. Es folgen Teilnahmen an der Biennale in Venedig und eine Vielzahl deutscher und internationaler Ausstellungen. Ihre Arbeit wird begleitet von vielen fruchtbaren Begegnungen mit anderen Künstlern wie Serge Poliakoff und Fritz Winter. Matschinsky-Denninghoffs gemeinsames Schaffen konzentriert sich auf die Stahlbildhauerei. Seit den 1960er Jahren prägen sie mit ihren monumentalen Skulpturen den öffentlichen Raum inner- und außerhalb Europas. Der künstlerische Ausdruck ihrer Arbeiten liegt in der eigens entwickelten Technik begründet. Stahlrohrbündel bzw. dünne Edelstahlrohre werden über ein formgebendes Gerüst geschweißt und erlauben so gewaltige Ausmaße in der Konstruktion sowie gewagte Verlagerungen des Schwerpunktes. Ab Ende der 1980er Jahre entstehen auch kleinformatige, fragile Skulpturen, die an einen informellen Gestus bzw. Kalligrafie erinnern.
Nur wenige Jahre später entsteht unsere Plastik, in der die dünnen Röhren, über Jahrzehnte hinweg eines der wichtigsten Gestaltungsmittel des Künstlerehepaares, einmal mehr ihre ganze Ausdruckskraft entfalten. Rhythmisch gebündelt und gleichsam organisch sanft gebogen verharren sie nicht in metallischer Starre, sondern streben nach organischer Vitalität. Eberhard Roters beschreibt dieses Prinzip wie folgt: "Dicht an dicht der Länge nach aneinandergelötet oder geschweißt, wachsen die Stäbe zu einer Haut zusammen. [..] Die Körperlichkeit der Bildwerke Matschinsky-Denninghoffs ist von ihrer Haut her definiert. Sie schafft den plastischen Organismus. [..] Sie ist glänzend, aber nicht glatt, sie fängt das Licht aber bricht es nicht, sondern verteilt es so, daß es den Modulationen der Fläche, die sie dem Betrachter bietet, in allen Feinheiten und Nuancen gleitend folgt." (in: Georg W. Költzsch (Hg.), Matschinsky-Denninghoff. Monographie und Werkverzeichnis der Skulpturen, Köln 1992, S. 55).
Das dichte bildhauerische Schaffen wird in den letzten Jahren durch Martin Matschinskys Malerei ergänzt, die sich in der Tradition des französischen Tachismus und des deutschen Informel bewegt. Im Jahr 2011 wird die seit mehr als einem halben Jahrhundert bestehende Lebens- und Arbeitsgemeinschaft durch den Tod Brigitte Matschinsky-Denninghoffs getrennt. [KP].
Schwarz 696. Maße der Skulptur: 238 x 80 x 80 cm (93,7 x 31,4 x 31,4 in). Höhe mit Sockel: 266,5 cm (104,7 in).
Innenplastik des Künstlerpaars auf dem internationalen Auktionsmarkt (Quelle: www.artnet.de).
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
1952 lernen sich Martin und Brigitte Matschinsky-Denninghoff am Darmstädter Experimentiertheater von Gustav Rudolf Sellner kennen. Brigitte Matschinsky-Denninghoff, geboren 1923 in Berlin, studiert vorher an den Kunsthochschulen in Berlin und München und arbeitet als Assistentin bei Henry Moore und Antoine Pevsner. Martin Maschinsky-Denninghoff, geboren 1921 in Grötzingen in Baden, absolviert eine Fotografenlehre und verbringt die Jahre 1940 bis 1947 im Kriegsdienst bzw. in Kriegsgefangenschaft. 1948 gehört er zum Gründungsjahrgang der Otto-Falkenberg-Schule in München. Die gegenseitige Inspiration und gemeinsame Verehrung von Henry Moore sowie dem russischen Konstruktivisten Antoine Pevsner führen zu einer seit 1955 andauernden künstlerischen Zusammenarbeit der beiden Künstler. Das Jahr 1959 markiert mit dem Erhalt des Prix Bourdelle und der ersten Teilnahme an der documenta in Kassel den künstlerischen Durchbruch des Paares. Es folgen Teilnahmen an der Biennale in Venedig und eine Vielzahl deutscher und internationaler Ausstellungen. Ihre Arbeit wird begleitet von vielen fruchtbaren Begegnungen mit anderen Künstlern wie Serge Poliakoff und Fritz Winter. Matschinsky-Denninghoffs gemeinsames Schaffen konzentriert sich auf die Stahlbildhauerei. Seit den 1960er Jahren prägen sie mit ihren monumentalen Skulpturen den öffentlichen Raum inner- und außerhalb Europas. Der künstlerische Ausdruck ihrer Arbeiten liegt in der eigens entwickelten Technik begründet. Stahlrohrbündel bzw. dünne Edelstahlrohre werden über ein formgebendes Gerüst geschweißt und erlauben so gewaltige Ausmaße in der Konstruktion sowie gewagte Verlagerungen des Schwerpunktes. Ab Ende der 1980er Jahre entstehen auch kleinformatige, fragile Skulpturen, die an einen informellen Gestus bzw. Kalligrafie erinnern.
Nur wenige Jahre später entsteht unsere Plastik, in der die dünnen Röhren, über Jahrzehnte hinweg eines der wichtigsten Gestaltungsmittel des Künstlerehepaares, einmal mehr ihre ganze Ausdruckskraft entfalten. Rhythmisch gebündelt und gleichsam organisch sanft gebogen verharren sie nicht in metallischer Starre, sondern streben nach organischer Vitalität. Eberhard Roters beschreibt dieses Prinzip wie folgt: "Dicht an dicht der Länge nach aneinandergelötet oder geschweißt, wachsen die Stäbe zu einer Haut zusammen. [..] Die Körperlichkeit der Bildwerke Matschinsky-Denninghoffs ist von ihrer Haut her definiert. Sie schafft den plastischen Organismus. [..] Sie ist glänzend, aber nicht glatt, sie fängt das Licht aber bricht es nicht, sondern verteilt es so, daß es den Modulationen der Fläche, die sie dem Betrachter bietet, in allen Feinheiten und Nuancen gleitend folgt." (in: Georg W. Költzsch (Hg.), Matschinsky-Denninghoff. Monographie und Werkverzeichnis der Skulpturen, Köln 1992, S. 55).
Das dichte bildhauerische Schaffen wird in den letzten Jahren durch Martin Matschinskys Malerei ergänzt, die sich in der Tradition des französischen Tachismus und des deutschen Informel bewegt. Im Jahr 2011 wird die seit mehr als einem halben Jahrhundert bestehende Lebens- und Arbeitsgemeinschaft durch den Tod Brigitte Matschinsky-Denninghoffs getrennt. [KP].
305
Martin und Brigitte Matschinsky-Denninghoff
Große Vierung, 1992.
Plastik
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