267
George Rickey
Twenty Squares Two Cubes II, 1970.
Plastik
Schätzung:
€ 28.000 Ergebnis:
€ 36.600 (inkl. Käuferaufgeld)
Kinetische Plastik. Gelöteter Edelstahl. Auf Schiefersockel.
Auf der Plinthe mit dem Namenszug und der Datierung. Zusätzlich mit der schwach sichtbaren Bezeichnung "18". Unikat. Höhe im Ruhezustand: 53 cm (20,8 in).
Wir danken Herrn Maxwell Davidson III, New York, für die wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Privatsammlung (direkt vom Künstler erworben).
LITERATUR: Maxwell Davidson III, George Rickey. The early works, Atglen 2004, S. 187 (mit Abb.).
Am 6. Juni 1907 wird George Rickey in South Bend (Indiana) geboren. In Oxford beginnt Rickey 1926 sein Studium, wechselt aber 1929 nach Paris und beendet 1930 dort seine Ausbildung. 1945 entstehen - inspiriert durch das Werk Alexander Calders - die ersten Mobiles. Auf der Grundlage der Ideen der Bewegung und der Naturzeit entwickelt George Rickey sein Werk. Anders als seinerzeit Jean Tinguely vollführen alle Mobiles und kinetischen Plastiken Rickeys ihre Bewegungen ohne Hilfsmotor. Rickey nutzt für seine künstlerische Arbeit die Windkraft und die Schwerkraft. 1968 bis 1969 hält sich George Rickey als Stipendiat des DAAD in Berlin auf, es folgen zahlreiche Preise und Auszeichnungen.
Licht und Bewegung sind die zentralen Elemente im plastischen Werk George Rickeys. Die filigranen Liniengefüge und die sanft schwingenden Bewegungsabläufe seiner zerbrechlichen Schöpfungen suggerieren den Eindruck von Schwerelosigkeit. Rickey selbst hat das Ausdrucksspektrum des kinetischen Künstlers wie folgt zusammengefasst: "Wie der Maler mit Farben und Flächen umgeht, so arbeitet der kinetische Künstler mit Bewegungen, die an gewisse Zeitspannen gebunden sind. Überraschenderweise sind die zu Gebot stehenden Bewegungsarten recht einfach und klein an Zahl. Die abendländische Musik verwendet zwölf Töne. Kaum mehr Elemente hat die kinetische Kunst zu ihrer Verfügung. Auch muß ihr Kanon - ganz wie die Skala der Töne - in den Bereich menschlicher Aufnahmefähigkeit fallen. Schwingen, Kreisen, Pendeln, Vibrieren von Teilen, die sich dabei durch den Raum bewegen - auf und ab, hin und her, einmal rechts, einmal links -, und die Betonung dieser Bewegungen durch Beschleunigen und Verlangsamen - viel mehr Möglichkeiten gibt es da nicht -, aber das bescheidene Spektrum reicht aus, um daraus Meisterwerke entstehen zu lassen." (zit. nach George Rickey. Kinetische Skulpturen 1956-2000, Ausst.Kat Galerie Brockstedt, Hamburg/Berlin 2003, S. 11). In der vorliegenden Arbeit, welche in der für Rickeys Kunstschaffen grundlegenden Werkphase zwischen Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre entsteht, ist dem Künstler eine eindrucksvolle und vollkommene Synthese aus all jenen Bewegungsmomenten gelungen, welche dem kinetischen Künstler als plastische Ausdrucksmittel zur Verfügung stehen.
1987 wird George Rickey Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. In seinen in den neunziger Jahren realisierten zahlreichen Mobiles aus rostfreien Stahlelementen überträgt er das Prinzip des Pendels auf den umgebenden Raum. Die Titel der Arbeiten Rickeys bilden ihre einfachen Konstruktionen ab ("Zwei Linien hinein" oder "Sechs horizontale Linien"), die aber mit wissenschaftlicher Exaktheit umgesetzt werden. Neben den kleinen Mobiles entwirft Rickey aber auch zahlreiche Freiplastiken, die meist unmittelbar mit einem Bauwerk verbunden sind und so die Idee der "Kunst am Bau" verwirklichen. Beeindruckende Beispiele sind das fünf Meter hohe Werk aus asymmetrisch angebrachten, nadelartig zulaufenden Armen aus Metall auf dem Gelände der Fachhochschule Fulda oder die kinetische Plastik am Sendegebäude des Hessischen Rundfunks in Frankfurt am Main. George Rickey verstirbt am 17. Juli 2002. [JS].
Auf der Plinthe mit dem Namenszug und der Datierung. Zusätzlich mit der schwach sichtbaren Bezeichnung "18". Unikat. Höhe im Ruhezustand: 53 cm (20,8 in).
Wir danken Herrn Maxwell Davidson III, New York, für die wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Privatsammlung (direkt vom Künstler erworben).
LITERATUR: Maxwell Davidson III, George Rickey. The early works, Atglen 2004, S. 187 (mit Abb.).
Am 6. Juni 1907 wird George Rickey in South Bend (Indiana) geboren. In Oxford beginnt Rickey 1926 sein Studium, wechselt aber 1929 nach Paris und beendet 1930 dort seine Ausbildung. 1945 entstehen - inspiriert durch das Werk Alexander Calders - die ersten Mobiles. Auf der Grundlage der Ideen der Bewegung und der Naturzeit entwickelt George Rickey sein Werk. Anders als seinerzeit Jean Tinguely vollführen alle Mobiles und kinetischen Plastiken Rickeys ihre Bewegungen ohne Hilfsmotor. Rickey nutzt für seine künstlerische Arbeit die Windkraft und die Schwerkraft. 1968 bis 1969 hält sich George Rickey als Stipendiat des DAAD in Berlin auf, es folgen zahlreiche Preise und Auszeichnungen.
Licht und Bewegung sind die zentralen Elemente im plastischen Werk George Rickeys. Die filigranen Liniengefüge und die sanft schwingenden Bewegungsabläufe seiner zerbrechlichen Schöpfungen suggerieren den Eindruck von Schwerelosigkeit. Rickey selbst hat das Ausdrucksspektrum des kinetischen Künstlers wie folgt zusammengefasst: "Wie der Maler mit Farben und Flächen umgeht, so arbeitet der kinetische Künstler mit Bewegungen, die an gewisse Zeitspannen gebunden sind. Überraschenderweise sind die zu Gebot stehenden Bewegungsarten recht einfach und klein an Zahl. Die abendländische Musik verwendet zwölf Töne. Kaum mehr Elemente hat die kinetische Kunst zu ihrer Verfügung. Auch muß ihr Kanon - ganz wie die Skala der Töne - in den Bereich menschlicher Aufnahmefähigkeit fallen. Schwingen, Kreisen, Pendeln, Vibrieren von Teilen, die sich dabei durch den Raum bewegen - auf und ab, hin und her, einmal rechts, einmal links -, und die Betonung dieser Bewegungen durch Beschleunigen und Verlangsamen - viel mehr Möglichkeiten gibt es da nicht -, aber das bescheidene Spektrum reicht aus, um daraus Meisterwerke entstehen zu lassen." (zit. nach George Rickey. Kinetische Skulpturen 1956-2000, Ausst.Kat Galerie Brockstedt, Hamburg/Berlin 2003, S. 11). In der vorliegenden Arbeit, welche in der für Rickeys Kunstschaffen grundlegenden Werkphase zwischen Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre entsteht, ist dem Künstler eine eindrucksvolle und vollkommene Synthese aus all jenen Bewegungsmomenten gelungen, welche dem kinetischen Künstler als plastische Ausdrucksmittel zur Verfügung stehen.
1987 wird George Rickey Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. In seinen in den neunziger Jahren realisierten zahlreichen Mobiles aus rostfreien Stahlelementen überträgt er das Prinzip des Pendels auf den umgebenden Raum. Die Titel der Arbeiten Rickeys bilden ihre einfachen Konstruktionen ab ("Zwei Linien hinein" oder "Sechs horizontale Linien"), die aber mit wissenschaftlicher Exaktheit umgesetzt werden. Neben den kleinen Mobiles entwirft Rickey aber auch zahlreiche Freiplastiken, die meist unmittelbar mit einem Bauwerk verbunden sind und so die Idee der "Kunst am Bau" verwirklichen. Beeindruckende Beispiele sind das fünf Meter hohe Werk aus asymmetrisch angebrachten, nadelartig zulaufenden Armen aus Metall auf dem Gelände der Fachhochschule Fulda oder die kinetische Plastik am Sendegebäude des Hessischen Rundfunks in Frankfurt am Main. George Rickey verstirbt am 17. Juli 2002. [JS].
267
George Rickey
Twenty Squares Two Cubes II, 1970.
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€ 28.000 Ergebnis:
€ 36.600 (inkl. Käuferaufgeld)
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