209
Peter Brüning
Ohne Titel., 1958.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 25.000 Ergebnis:
€ 31.720 (inkl. Käuferaufgeld)
Öl auf Leinwand.
Otten 228. Rechts unten signiert und datiert. Auf dem Rahmen schwer leserlich handschriftlich bezeichnet. 97 x 130,5 cm (38,1 x 51,3 in).
Auf dem Keilrahmen mit dem Klebeetikett der Galerie Wintersberger, Köln. Auf dem Rahmen mit dem Klebeetikett der Galerie Müller, Köln.
Brünings Ende der 1950er und Anfang der 1960er entstandene gestische Kompositionen gelten als die gefragtesten Arbeiten des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt und zählen zu den bedeutendsten Schöpfungen informeller Malerei. (Quelle: www.artnet.de).
AUSSTELLUNG: Das rote Bild, 7. Abendausstellung am 24.4.1958, Gladbacher Str. 69, Düsseldorf.
Peter Brüning, Galerie Parnass-Jährling, Wuppertal, April/Mail 1958.
Moderne Kunst in Wuppertaler Privatbesitz, Kunsthalle Wuppertal, 12.10.-9.11.1958, Kat. Nr. 22, S. 13 (ohne Abb.).
LITERATUR: Franz Roh, Geschichte der deutschen Kunst von 1900 bis zur Gegenwart, München 1958, S. 284 (mit Abb.).
Peter Brüning, der in einem kunstsinnigen Elternhaus aufwächst, beginnt bereits in jungen Jahren künstlerisch zu arbeiten. Ab 1950 studiert Brüning an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und orientiert sich zunächst am Stil seines Lehrers Willi Baumeister und seinen Vorbildern Fernand Léger und Pablo Picasso. Die Auseinandersetzung mit Expressionismus und Kubismus führen Brüning zu eigenen Stilfindungen innerhalb seines vielschichtigen Frühwerkes, in dem die Zeichnung eine besondere Rolle einnimmt. Ein zweijähriger Aufenthalt in dem nahe Paris gelegenden Ort Soisy-sur-Seine ermöglichen Brüning ausgedehnte Frankreich-Touren und einen unmittelbaren Kontakt zur Kunstmetropole. 1953 schließt Brüning sich mit Gerhard Hoehme und Winfred Gaul zu der "Künstlergruppe Niederrhein" zusammen, der sich auch Bernard Schultze und K.O. Götz anschließen. Schon ein Jahr später ändert der Zusammenschluss den Namen in "Gruppe 53". Unter dem Eindruck der französischen informellen Malerei stehend, avanciert Brüning zu einem der erfolgreichsten Vertretern des Deutschen Informalismus der 50er Jahre. Während seine Malerei anfangs von dunklen Farben und einer dichten Malweise geprägt ist, lichtet sich sein Stil unter dem Einfluss seines Freundes Cy Twombly, wird gestisch, großzügiger und dynamischer.
Peter Brünings kraftvolles Gemälde entsteht in einer äußerst schöpferischen Schaffensphase und ist dabei ein sehr eloquentes Beispiel für die Impulse im Werk des Künstlers, die den Grundstein für die weitere malerische Entwicklung legen: "Die Bilder des Jahres 1958 sind von drei unterschiedlichen Bewegungsrichtungen der Arbeitsabläufe geprägt: der Diagonalen, der Horizontalen und der Vertikalen, deren Kombination miteinander gegen Mitte des Jahres zur Formulierung des ersten künstlerischen Höhepunktes führt und deren weitere Ausprägung in den Jahren danach als unverwechselbares Kennzeichen Brüningscher Malerei angesehen werden kann." (Marie-Luise Otten, Peter Brüning. Studien zu Entwicklung und Werk, Köln 1988, S. 141). Vor diesem Hintergrund ist unser Bild mit seinen diagonalen Pinselhieben, die immer wieder von schwungvollen Gesten gebrochen werden, und seiner Verdichtung der Linien im Bildzentrum ein Schlüsselwerk im Œuvre Brünings.
1964 entwickelt Brüning einen neuen Typus des Landschaftsbildes, die sog. "Verkehrslandschaft". Kartografische Zeichen wie Höhenlinien, Verkehrsknotenpunkte und Piktogramme werden von Brüning spielerisch zu farbintensiven Kompositionen kombiniert und künden von dem Wunsch nach einer harmonischen Integration von Natur und Technik. Von 1966 an entstehen plastische Objekte und räumliche Arrangements, u.a. als bekanntestes Werk das Autobahn-Denkmal in Ehrenberg von 1968. Brünings spezifisches Formenvokabular bestimmt nicht nur sein malerisches und plastisches Schaffen, sondern auch sein umfangreiches zeichnerisches und druckgrafisches Spätwerk. 1969 erhält Brüning ein Jahr vor seinem Tod eine Professur für Freie Malerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Brüning zählt zu den erfolgreichsten Künstlern der Kunstszene, der durch zahlreiche Auszeichnungen und Ausstellungen im In- und Ausland, u.a. die Teilnahme an der documenta in Kassel in den Jahren 1959, 1964 und 1968, schon zu Lebzeiten internationales Ansehen erlangt hat. [KP].
Otten 228. Rechts unten signiert und datiert. Auf dem Rahmen schwer leserlich handschriftlich bezeichnet. 97 x 130,5 cm (38,1 x 51,3 in).
Auf dem Keilrahmen mit dem Klebeetikett der Galerie Wintersberger, Köln. Auf dem Rahmen mit dem Klebeetikett der Galerie Müller, Köln.
Brünings Ende der 1950er und Anfang der 1960er entstandene gestische Kompositionen gelten als die gefragtesten Arbeiten des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt und zählen zu den bedeutendsten Schöpfungen informeller Malerei. (Quelle: www.artnet.de).
AUSSTELLUNG: Das rote Bild, 7. Abendausstellung am 24.4.1958, Gladbacher Str. 69, Düsseldorf.
Peter Brüning, Galerie Parnass-Jährling, Wuppertal, April/Mail 1958.
Moderne Kunst in Wuppertaler Privatbesitz, Kunsthalle Wuppertal, 12.10.-9.11.1958, Kat. Nr. 22, S. 13 (ohne Abb.).
LITERATUR: Franz Roh, Geschichte der deutschen Kunst von 1900 bis zur Gegenwart, München 1958, S. 284 (mit Abb.).
Peter Brüning, der in einem kunstsinnigen Elternhaus aufwächst, beginnt bereits in jungen Jahren künstlerisch zu arbeiten. Ab 1950 studiert Brüning an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und orientiert sich zunächst am Stil seines Lehrers Willi Baumeister und seinen Vorbildern Fernand Léger und Pablo Picasso. Die Auseinandersetzung mit Expressionismus und Kubismus führen Brüning zu eigenen Stilfindungen innerhalb seines vielschichtigen Frühwerkes, in dem die Zeichnung eine besondere Rolle einnimmt. Ein zweijähriger Aufenthalt in dem nahe Paris gelegenden Ort Soisy-sur-Seine ermöglichen Brüning ausgedehnte Frankreich-Touren und einen unmittelbaren Kontakt zur Kunstmetropole. 1953 schließt Brüning sich mit Gerhard Hoehme und Winfred Gaul zu der "Künstlergruppe Niederrhein" zusammen, der sich auch Bernard Schultze und K.O. Götz anschließen. Schon ein Jahr später ändert der Zusammenschluss den Namen in "Gruppe 53". Unter dem Eindruck der französischen informellen Malerei stehend, avanciert Brüning zu einem der erfolgreichsten Vertretern des Deutschen Informalismus der 50er Jahre. Während seine Malerei anfangs von dunklen Farben und einer dichten Malweise geprägt ist, lichtet sich sein Stil unter dem Einfluss seines Freundes Cy Twombly, wird gestisch, großzügiger und dynamischer.
Peter Brünings kraftvolles Gemälde entsteht in einer äußerst schöpferischen Schaffensphase und ist dabei ein sehr eloquentes Beispiel für die Impulse im Werk des Künstlers, die den Grundstein für die weitere malerische Entwicklung legen: "Die Bilder des Jahres 1958 sind von drei unterschiedlichen Bewegungsrichtungen der Arbeitsabläufe geprägt: der Diagonalen, der Horizontalen und der Vertikalen, deren Kombination miteinander gegen Mitte des Jahres zur Formulierung des ersten künstlerischen Höhepunktes führt und deren weitere Ausprägung in den Jahren danach als unverwechselbares Kennzeichen Brüningscher Malerei angesehen werden kann." (Marie-Luise Otten, Peter Brüning. Studien zu Entwicklung und Werk, Köln 1988, S. 141). Vor diesem Hintergrund ist unser Bild mit seinen diagonalen Pinselhieben, die immer wieder von schwungvollen Gesten gebrochen werden, und seiner Verdichtung der Linien im Bildzentrum ein Schlüsselwerk im Œuvre Brünings.
1964 entwickelt Brüning einen neuen Typus des Landschaftsbildes, die sog. "Verkehrslandschaft". Kartografische Zeichen wie Höhenlinien, Verkehrsknotenpunkte und Piktogramme werden von Brüning spielerisch zu farbintensiven Kompositionen kombiniert und künden von dem Wunsch nach einer harmonischen Integration von Natur und Technik. Von 1966 an entstehen plastische Objekte und räumliche Arrangements, u.a. als bekanntestes Werk das Autobahn-Denkmal in Ehrenberg von 1968. Brünings spezifisches Formenvokabular bestimmt nicht nur sein malerisches und plastisches Schaffen, sondern auch sein umfangreiches zeichnerisches und druckgrafisches Spätwerk. 1969 erhält Brüning ein Jahr vor seinem Tod eine Professur für Freie Malerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Brüning zählt zu den erfolgreichsten Künstlern der Kunstszene, der durch zahlreiche Auszeichnungen und Ausstellungen im In- und Ausland, u.a. die Teilnahme an der documenta in Kassel in den Jahren 1959, 1964 und 1968, schon zu Lebzeiten internationales Ansehen erlangt hat. [KP].
209
Peter Brüning
Ohne Titel., 1958.
Öl auf Leinwand
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