312
Martin Kippenberger
Ohne Titel, 1991.
Aquarell
Schätzung:
€ 18.000 Ergebnis:
€ 30.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Aquarell und Bleistift.
Rechts unten monogrammiert und datiert. Auf Aquarellbütten. 41,7 x 56 cm (16,4 x 22 in), Blattgröße.
PROVENIENZ: Galerie Klein, Bad Münstereifel (vormals Bonn).
Privatsammlung Hessen.
AUSSTELLUNG: Martin Kippenberger, New Work, San Francisco, Museum of Modern Art, 1991. Das Werk ist in dem anlässlich dieser Ausstellung erschienenen Katalog "Martin Kippenberger, I had a Vision“, San Francisco, Museum of Modern Art 1991, S. 132 abgebildet.
Martin Kippenberger zählt zu den vielseitigsten und produktivsten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit. Mit überschäumender Energie erarbeitet er ab den 1970er Jahren bis zu seinem frühen Tod ein sehr umfangreiches Œuvre, das von Malerei, Grafik und Plastik über Installation und Happening bis hin zu Ausstellungsorganisation und Buchpublikation nahezu alle Möglichkeiten des Kunstschaffens ausschöpft. Dabei geht es ihm um die Hinterfragung von Gesellschaft, Kunstbetrieb und die Auslotung noch verbleibender Möglichkeiten der zeitgenössischen Kunst. In provozierend banalen oder spöttischen Bildfindungen, die bewusst auch Peinlichkeiten akzeptieren, in Nonsenstexten und mit beabsichtigtem Dilettantismus attackiert er die Kunstproduktion. Nicht selten überschreitet er dabei die Grenzen des guten Geschmacks. Martin Kippenberger wächst in einer sehr kunst- und kulturinteressierten Familie auf. Nach einer nicht sehr erfolgreichen Schullaufbahn und einer abgebrochenen Dekorateurlehre beginnt er 1972 das Studium der Freien Malerei an der Hamburger Kunstakademie. Ein erstes künstlerisches Großprojekt schafft er 1976 während eines einjährigen Florenzaufenthalts, zu dem 1977 auch ein Katalog erscheint. 1978 übersiedelt Kippenberger nach Berlin, wo er zusammen mit Gisela Capitain "Kippenbergers Büro" gründet und die Geschäftsführung des Clubs SO 36 übernimmt. Er organisiert Ausstellungen und Konzerte, erwirbt erste Arbeiten von Künstlerkollegen und lernt seinen späteren Galeristen Max Hetzler kennen. In den 1980er Jahren entstehen viele eigene Kunstproduktionen sowie 1986 die erste umfassende Museumsausstellung "Miete Strom Gas" in Darmstadt. Auch entstehen Gemeinschaftsarbeiten mit Albert Oehlen, Werner Büttner und Georg Herold. 1990 tritt Kippenberger eine Gastprofessur an der Städelschule Frankfurt an und unterrichtet 1992 an der Gesamthochschule Kassel.
1991 entsteht eine Serie von Aquarellen, die die Einbände der Bücher von Martin Kippenberger zeigen, wobei der betreffende Ausschnitt weder vergrößert noch verzerrt wird. Inspiriert wird Kippenberger dazu von Marcel Broodthaers, dem belgischen Künstler (1924-1976), der das gleiche Motiv verwendet. "Früher bin ich eher so vorgegangen, daß ich mir für meine eigene Produktion, die Skulpturen, Objekte, Bücher, etc. immer Sachen von den anderen, die ich gut fand, genommen und eingebaut habe. [..]. Unbewußt mache ich das Zitieren von anderen ja wohl immer noch, aber normalerweise gehe ich heute 'frisch, fromm, fröhlich, frei' an meine eigene Produktion heran. Oder es ist mitbestimmt von dem, was meine Assistenten zu 'meiner Produktion' zusammenbauen, nach Kippenberger-Anweisungen, aber mit ihren Mitteln und Fertigkeiten arbeiten sie an 'meiner view'." (zit. nach: Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, München 1994, S. 14). Dieses Verfahren wendet Martin Kippenberger auch bei der hier vorliegenden Arbeit an. Er delegiert die Ausführung seiner Idee an seinen Assistenten Merlin Carpenter, einen englischen Künstler.
Ein großes Projekt, das Kippenberger neben unzähligen anderen bis zu seinem Tod beschäftigt, ist die Realisierung eines weltumfassenden U-Bahnnetzes, für das er 1993 einen Eingang in Syros (Griechenland), 1995 in Dawson City (Kanada) und 1997 einen dritten auf der Leipziger Messe errichtet; im gleichen Jahr posthum nach seinen Konzepten durch einen Lüftungsschacht in Münster und einen portablen Eingang auf der documenta X in Kassel ergänzt. [DB].
Rechts unten monogrammiert und datiert. Auf Aquarellbütten. 41,7 x 56 cm (16,4 x 22 in), Blattgröße.
PROVENIENZ: Galerie Klein, Bad Münstereifel (vormals Bonn).
Privatsammlung Hessen.
AUSSTELLUNG: Martin Kippenberger, New Work, San Francisco, Museum of Modern Art, 1991. Das Werk ist in dem anlässlich dieser Ausstellung erschienenen Katalog "Martin Kippenberger, I had a Vision“, San Francisco, Museum of Modern Art 1991, S. 132 abgebildet.
Martin Kippenberger zählt zu den vielseitigsten und produktivsten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit. Mit überschäumender Energie erarbeitet er ab den 1970er Jahren bis zu seinem frühen Tod ein sehr umfangreiches Œuvre, das von Malerei, Grafik und Plastik über Installation und Happening bis hin zu Ausstellungsorganisation und Buchpublikation nahezu alle Möglichkeiten des Kunstschaffens ausschöpft. Dabei geht es ihm um die Hinterfragung von Gesellschaft, Kunstbetrieb und die Auslotung noch verbleibender Möglichkeiten der zeitgenössischen Kunst. In provozierend banalen oder spöttischen Bildfindungen, die bewusst auch Peinlichkeiten akzeptieren, in Nonsenstexten und mit beabsichtigtem Dilettantismus attackiert er die Kunstproduktion. Nicht selten überschreitet er dabei die Grenzen des guten Geschmacks. Martin Kippenberger wächst in einer sehr kunst- und kulturinteressierten Familie auf. Nach einer nicht sehr erfolgreichen Schullaufbahn und einer abgebrochenen Dekorateurlehre beginnt er 1972 das Studium der Freien Malerei an der Hamburger Kunstakademie. Ein erstes künstlerisches Großprojekt schafft er 1976 während eines einjährigen Florenzaufenthalts, zu dem 1977 auch ein Katalog erscheint. 1978 übersiedelt Kippenberger nach Berlin, wo er zusammen mit Gisela Capitain "Kippenbergers Büro" gründet und die Geschäftsführung des Clubs SO 36 übernimmt. Er organisiert Ausstellungen und Konzerte, erwirbt erste Arbeiten von Künstlerkollegen und lernt seinen späteren Galeristen Max Hetzler kennen. In den 1980er Jahren entstehen viele eigene Kunstproduktionen sowie 1986 die erste umfassende Museumsausstellung "Miete Strom Gas" in Darmstadt. Auch entstehen Gemeinschaftsarbeiten mit Albert Oehlen, Werner Büttner und Georg Herold. 1990 tritt Kippenberger eine Gastprofessur an der Städelschule Frankfurt an und unterrichtet 1992 an der Gesamthochschule Kassel.
1991 entsteht eine Serie von Aquarellen, die die Einbände der Bücher von Martin Kippenberger zeigen, wobei der betreffende Ausschnitt weder vergrößert noch verzerrt wird. Inspiriert wird Kippenberger dazu von Marcel Broodthaers, dem belgischen Künstler (1924-1976), der das gleiche Motiv verwendet. "Früher bin ich eher so vorgegangen, daß ich mir für meine eigene Produktion, die Skulpturen, Objekte, Bücher, etc. immer Sachen von den anderen, die ich gut fand, genommen und eingebaut habe. [..]. Unbewußt mache ich das Zitieren von anderen ja wohl immer noch, aber normalerweise gehe ich heute 'frisch, fromm, fröhlich, frei' an meine eigene Produktion heran. Oder es ist mitbestimmt von dem, was meine Assistenten zu 'meiner Produktion' zusammenbauen, nach Kippenberger-Anweisungen, aber mit ihren Mitteln und Fertigkeiten arbeiten sie an 'meiner view'." (zit. nach: Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, München 1994, S. 14). Dieses Verfahren wendet Martin Kippenberger auch bei der hier vorliegenden Arbeit an. Er delegiert die Ausführung seiner Idee an seinen Assistenten Merlin Carpenter, einen englischen Künstler.
Ein großes Projekt, das Kippenberger neben unzähligen anderen bis zu seinem Tod beschäftigt, ist die Realisierung eines weltumfassenden U-Bahnnetzes, für das er 1993 einen Eingang in Syros (Griechenland), 1995 in Dawson City (Kanada) und 1997 einen dritten auf der Leipziger Messe errichtet; im gleichen Jahr posthum nach seinen Konzepten durch einen Lüftungsschacht in Münster und einen portablen Eingang auf der documenta X in Kassel ergänzt. [DB].
312
Martin Kippenberger
Ohne Titel, 1991.
Aquarell
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€ 30.000 (inkl. Käuferaufgeld)
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