33
Gabriele Münter
Stillleben mit Madonna, 1911.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 180.000 Ergebnis:
€ 268.400 (inkl. Käuferaufgeld)
Öl auf Malpappe.
91,8 x 70 cm (36,1 x 27,5 in).
Laut www.artnet.com handelt es sich hier um die größte auf dem Kunstmarkt bisher angebotene Arbeit der Künstlerin überhaupt.
Mit einer Bestätigung sowie einer Fotobestätigung des Testamentsvollstreckers von Dr. Johannes Eichner, Joachim von Seydlitz, Gauting, vom 10. Mai 1987 (in Kopie) bzw. vom 22. Januar 1991.
Mit einer schriftlichen Bestätigung der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, vom 19. Oktober 2011. Die Arbeit wird in das Werkverzeichnis der Gemälde von Gabriele Münter aufgenommen.
PROVENIENZ: Privatsammlung Dr. Johannes Eichner, Murnau.
Privatbesitz (nach 1958).
Galerie Heseler, München.
Den ersten Unterricht erhält Gabriele Münter 1897 an der Düsseldorfer Damen-Kunstschule, die weitere Ausbildung im Künstlerinnen-Verein als Schülerin von M. Dasio und A. Jank. Anschließend geht sie nach München und besucht dort die Privatkunstschule "Phalanx"; Leiter der Schule ist Wassily Kandinsky. Mit ihm unternimmt Gabriele Münter ab 1904 viele Reisen u.a. nach Holland, Italien und Frankreich, wo sie Rousseau und Matisse kennenlernen. Stilistisch distanziert sich Münter nun vom Impressionismus und lässt in ihrem Werk Einflüsse der Fauves und der Expressionisten erkennen. Ein ruhigeres Leben beginnt ab 1908 in der mit Kandinsky gemeinsamen Wohnung in München. Mit Klee, Marc, Macke, Jawlensky und Marianne von Werefkin pflegen die beiden regen Kontakt. Für eine produktive künstlerische Zusammenarbeit ist das von Münter gekaufte Landhaus in Murnau die richtige Umgebung. Zwei Jahre lang ist Münter Mitglied in der "Neuen Künstlervereinigung München". Im Jahr 1911 tritt sie der von Kandinsky und Marc gegründeten Redaktion "Blauer Reiter" bei.
Der Umzug in das idyllisch im Voralpenland gelegene Murnau, in das sogenannte "Russenhaus", bildet für Gabriele Münter einen persönlichen und künstlerischen Wendepunkt. Bereits 1908, als sie Murnau bei Ausflügen mit Kandinsky, Werefkin und Jawlensky kennen lernt, schreibt sie in ihr Tagebuch: "[..] Ich habe da nach kurzer Zeit der Qual einen großen Sprung gemacht - vom Naturabmalen - mehr oder weniger impressionistisch - zum Fühlen eines Inhalts, zum Abstrahieren - zum Geben eines Extrakts." (zit. nach: Annegret Hoberg, in: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München, München 1991, unpag., Kat.Nr. 58). In gefestigter Lebenssituation, aus innerem Wohlbefinden und persönlicher Befreiung heraus entstehen in Murnau eine Vielzahl bedeutender Arbeiten, die den künstlerischen Durchbruch und die neu gefundenen Ausdrucksmittel Münters manifestieren. In dieser kreativ entscheidenden Zeit schafft Gabriele Münter auch die vorliegende Arbeit "Stillleben mit Madonna". Hier zeigt sich bereits ihre neu entwickelte künstlerische Handschrift: ihre Fähigkeit, das Gesehene auf wesentliche Formen zu reduzieren und Farben losgelöst vom Natureindruck in ihrer reinsten Form frei einzusetzen. Sie umschließt die kaum abgestuften Farbflächen mit knappen schwarzen Konturen und erschafft so eine starke Komposition von großer Geschlossenheit und gesteigertem Ausdruck.
Mit Interesse verfolgt Gabriele Münter Kandinskys abstrakte Bilder, bleibt jedoch selbst bei der figurativen Malerei. Ihre Landschaften, Figurenszenen und Porträts zeigen eine Reduktion auf das Wesentliche mit Hang zur humorvollen Charakterisierung. Mit Kriegsausbruch gehen Münter und Kandinsky zunächst in die Schweiz, ein Jahr später (1915) entscheidet sich die Malerin für Stockholm, wo es zur Trennung von Kandinsky kommt. Im Spätherbst 1917 übersiedelt sie nach Kopenhagen. Die 1920er Jahre sind geprägt von vielen Reisen und Aufenthalten in München, Murnau, Köln und Berlin. Durch den Bruch mit Kandinsky in eine tiefe Schaffenskrise geworfen, lebt ihre Malerei erst in den 1930er Jahren neu auf. Ab 1931 lebt Münter ständig in München und Murnau. Im Jahr 1956 erhält sie den Kulturpreis der Stadt München, 1960 findet die erste Ausstellung Münters in den USA statt, gefolgt 1961 von einer großen Ausstellung in der Mannheimer Kunsthalle. Die Künstlerin stirbt am 19. Mai 1962 in ihrem Haus in Murnau.
91,8 x 70 cm (36,1 x 27,5 in).
Laut www.artnet.com handelt es sich hier um die größte auf dem Kunstmarkt bisher angebotene Arbeit der Künstlerin überhaupt.
Mit einer Bestätigung sowie einer Fotobestätigung des Testamentsvollstreckers von Dr. Johannes Eichner, Joachim von Seydlitz, Gauting, vom 10. Mai 1987 (in Kopie) bzw. vom 22. Januar 1991.
Mit einer schriftlichen Bestätigung der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, vom 19. Oktober 2011. Die Arbeit wird in das Werkverzeichnis der Gemälde von Gabriele Münter aufgenommen.
PROVENIENZ: Privatsammlung Dr. Johannes Eichner, Murnau.
Privatbesitz (nach 1958).
Galerie Heseler, München.
Den ersten Unterricht erhält Gabriele Münter 1897 an der Düsseldorfer Damen-Kunstschule, die weitere Ausbildung im Künstlerinnen-Verein als Schülerin von M. Dasio und A. Jank. Anschließend geht sie nach München und besucht dort die Privatkunstschule "Phalanx"; Leiter der Schule ist Wassily Kandinsky. Mit ihm unternimmt Gabriele Münter ab 1904 viele Reisen u.a. nach Holland, Italien und Frankreich, wo sie Rousseau und Matisse kennenlernen. Stilistisch distanziert sich Münter nun vom Impressionismus und lässt in ihrem Werk Einflüsse der Fauves und der Expressionisten erkennen. Ein ruhigeres Leben beginnt ab 1908 in der mit Kandinsky gemeinsamen Wohnung in München. Mit Klee, Marc, Macke, Jawlensky und Marianne von Werefkin pflegen die beiden regen Kontakt. Für eine produktive künstlerische Zusammenarbeit ist das von Münter gekaufte Landhaus in Murnau die richtige Umgebung. Zwei Jahre lang ist Münter Mitglied in der "Neuen Künstlervereinigung München". Im Jahr 1911 tritt sie der von Kandinsky und Marc gegründeten Redaktion "Blauer Reiter" bei.
Der Umzug in das idyllisch im Voralpenland gelegene Murnau, in das sogenannte "Russenhaus", bildet für Gabriele Münter einen persönlichen und künstlerischen Wendepunkt. Bereits 1908, als sie Murnau bei Ausflügen mit Kandinsky, Werefkin und Jawlensky kennen lernt, schreibt sie in ihr Tagebuch: "[..] Ich habe da nach kurzer Zeit der Qual einen großen Sprung gemacht - vom Naturabmalen - mehr oder weniger impressionistisch - zum Fühlen eines Inhalts, zum Abstrahieren - zum Geben eines Extrakts." (zit. nach: Annegret Hoberg, in: Der Blaue Reiter im Lenbachhaus München, München 1991, unpag., Kat.Nr. 58). In gefestigter Lebenssituation, aus innerem Wohlbefinden und persönlicher Befreiung heraus entstehen in Murnau eine Vielzahl bedeutender Arbeiten, die den künstlerischen Durchbruch und die neu gefundenen Ausdrucksmittel Münters manifestieren. In dieser kreativ entscheidenden Zeit schafft Gabriele Münter auch die vorliegende Arbeit "Stillleben mit Madonna". Hier zeigt sich bereits ihre neu entwickelte künstlerische Handschrift: ihre Fähigkeit, das Gesehene auf wesentliche Formen zu reduzieren und Farben losgelöst vom Natureindruck in ihrer reinsten Form frei einzusetzen. Sie umschließt die kaum abgestuften Farbflächen mit knappen schwarzen Konturen und erschafft so eine starke Komposition von großer Geschlossenheit und gesteigertem Ausdruck.
Mit Interesse verfolgt Gabriele Münter Kandinskys abstrakte Bilder, bleibt jedoch selbst bei der figurativen Malerei. Ihre Landschaften, Figurenszenen und Porträts zeigen eine Reduktion auf das Wesentliche mit Hang zur humorvollen Charakterisierung. Mit Kriegsausbruch gehen Münter und Kandinsky zunächst in die Schweiz, ein Jahr später (1915) entscheidet sich die Malerin für Stockholm, wo es zur Trennung von Kandinsky kommt. Im Spätherbst 1917 übersiedelt sie nach Kopenhagen. Die 1920er Jahre sind geprägt von vielen Reisen und Aufenthalten in München, Murnau, Köln und Berlin. Durch den Bruch mit Kandinsky in eine tiefe Schaffenskrise geworfen, lebt ihre Malerei erst in den 1930er Jahren neu auf. Ab 1931 lebt Münter ständig in München und Murnau. Im Jahr 1956 erhält sie den Kulturpreis der Stadt München, 1960 findet die erste Ausstellung Münters in den USA statt, gefolgt 1961 von einer großen Ausstellung in der Mannheimer Kunsthalle. Die Künstlerin stirbt am 19. Mai 1962 in ihrem Haus in Murnau.
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Gabriele Münter
Stillleben mit Madonna, 1911.
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