Auktion: 386 / Moderne Kunst am 10.12.2011 in München Lot 41

 
Wilhelm Lehmbruck - Kleine Sinnende


41
Wilhelm Lehmbruck
Kleine Sinnende, 1910.
Bronze
Schätzung:
€ 30.000
Ergebnis:
€ 36.600

(inkl. Käuferaufgeld)
Bronze mit rotbrauner Patina.
Schubert 55 B b I (von C b). Vorne an der Plinthe mit dem Namenszug "W. Lehmbruck" und hinten mit dem Gießerstempel "H. Noack Berlin-Friedenau" sowie handschriftlich bezeichnet "L. 591". Ca. 53 x 15 x 15 cm (20,8 x 5,9 x 5,9 in).
Von der Firma Noack, Berlin-Friedenau, im Auftrag der Witwe in den zwanziger oder dreißiger Jahren gegossen. Schöner Guss mit ebenmäßiger Patina.

PROVENIENZ: Galerie Dr. Klihm, München (1949).
Sammlung Max Fischer, Stuttgart.

Als Lehmbruck 1910 nach Paris geht, begegnet er Matisse, Archipenko, Brancusi und Modigliani, die seinen Weg zur expressionistischen Plastik fördern. Die "Kleine Sinnende" ist die erste Skulptur Lehmbrucks, die nach dem Umzug nach Paris unter den neuen künstlerischen Einflüssen entsteht. Der Künstler findet hier bald zu einer eigenen Formensprache. Ist Plastik in ihrem primären Verständnis Körperlichkeit, die vom statuarischen Volumen lebt, so ist die von Lehmbruck um eine seelische Dimension erweitert. "Nur ein Gestalter, der sich so tief in die Natur hineingesehen hat, der dieses Verständnis für alles Naturgegebene in sich trägt und das Handwerkliche so zur Meisterschaft zu steigern vermag, kann es wagen, Ausdrucksabsichten von solcher Vehemenz in die Naturform hineinzutragen" (Paul Westheim, Wilhelm Lehmbruck, Potsdam-Berlin 1919, S. 35). Damit ist der Kern des Wollens angesprochen, das Lehmbruck in seinen Bildwerken zu verwirklichen sucht. Es ist nicht mehr der Idealismus vergangener Epochen, sondern eine tiefe Verinnerlichung komplexer Seelenzustände. [SM].




41
Wilhelm Lehmbruck
Kleine Sinnende, 1910.
Bronze
Schätzung:
€ 30.000
Ergebnis:
€ 36.600

(inkl. Käuferaufgeld)