Mischtechnik auf leicht strukturierter Hartfaserplatte
Links unten signiert und datiert. 43 x 65,5 cm (16,9 x 25,7 in)

Wir danken Frau Dr. Magdalena Broska, Adolf-Luther-Stiftung, Krefeld, für die wissenschaftliche Beratung.

Diese frühe Arbeit Luthers zeigt deutlich das Abstraktionsverständnis der Nachkriegsjahre. Mit der Abstraktion emanzipiert sich die Form von den Bedeutungen sowie vom Inhalt, und zeitlich fast parallel dazu wird die Farbe, besonders im Konstruktivismus, autonom. Das Wechselspiel zwischen breiten Pinselstrichen und Farbfläche erzeugt hier eine interessante formale Spannung. Vor dem weißen Grund bilden die dunklen breiten Striche scheinbar ungeordnete Linienverläufe und die Bündelung einzelner Linienzüge akzentuieren dies wirkungsvoll. Die blaue Farbfläche erzeugt keine Raumtiefe, sie wird in das Gesamtbild eingebunden. Luther wird der erste Künstler, der mit Licht diese Richtung der Loslösung einschlägt und neue Formulierungen findet. Von da an befasst sich Luther mit dem Licht als eigenständigem Mittel der Darstellung, ohne welches Visualität gar nicht erst möglich ist (vgl. John Matheson, Das plastische Licht, in: Ausst.Kat. Adolf Luther. Das plastische Licht. Mondbilder, energetische Plastik und Spiegelobjekte 1955-1985, Kieler Spar- und Leihkasse 1985). [DB].