511.10
Erich Hauser
22/70, 1970.
Plastik
Schätzung:
€ 15.000 Ergebnis:
€ 15.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Plastik. Edelstahl
Hauser 22/70. 105 x 142 x 80 cm (41,3 x 55,9 x 31,4 in)
Die vom Werkverzeichnis abweichenden Maße gehen vermutlich auf einen falschen Hinweis des Künstlers zurück.
Mit einer Fotobestätigung des Künstlers, Rottweil, vom 9. Dezember 1972 (hier fälschlich bezeichnet "21/70").
Die Authentizität der vorliegenden Arbeit wurde von der Kunststiftung Erich Hauser, Rottweil, bestätigt, der wir für die wissenschaftliche Beratung herzlich danken.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Erich Hauser absolviert 1945-48 eine Lehre als Stahlgraveur und erhält gleichzeitig Unterricht in Zeichnen und Modellieren. Nach Abendkursen an der Freien Kunstschule Stuttgart, Abteilung Bildhauerei, ist Hauser seit 1952 als freischaffender Bildhauer tätig. Anfangs arbeitet er in der Tradition der Plastiken Pablo Picassos und Berto Larderas. In der Handhabung von Metallen an der zeitgenössischen tachistischen Malerei orientiert, hinterlässt er zunächst noch deutlich Gesten-Spuren, bevor er sich für die geglättete Oberfläche entscheidet. Anders als der von ihm verehrte Henry Moore verwendet Hauser seit 1962 industriell vorgefertigte Stahlplatten. Damit einher geht die Auseinandersetzung mit geometrischen Grundformen, die bereits seine ersten eigenständigen Werke kennzeichnen. Aus komponierten Flächen schafft er hohle, allansichtig konstruierte plastische Gebilde mit kantigen Graten und Gruben. Hauser fügt die Versatzstücke so zusammen, dass sie im Ergebnis zur regelmäßigen Gestalt, z.B. der Kugel oder der Pyramide tendieren, aber auch deren Zerbrechen, den Zerfall in Trümmer zeigen. 1964 nimmt Hauser erstmals an der documenta in Kassel teil; dort ist der Künstler auch 1968 und 1977 vertreten. 1964-65 ist er Gastdozent an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Ein wichtiges Motiv der späteren Arbeiten wird die Säule - seit 1967 gestaltet Hauser sie aus glatt polierten, gewölbten Metallscheiben in Form längs geteilter Röhren, scheinbar als Fragment ihrer selbst. 1970 wird er Mitglied der Akademie der Künste, Berlin. Seit den siebziger Jahren schafft er zahlreiche Arbeiten für den öffentlichen Raum, darunter 1971 eine Doppelraumsäule für das Hessische Landesmuseum in Darmstadt, 1977 die Wandgestaltung der Staatsbibliothek Berlin. Neben Auftragsarbeiten fertigt Hauser, der 1970 nach Rottweil übersiedelt und dort am Aufbau des überregional bekannten "Forum Kunst" entscheident mitwirkt, auch kleinere Plastiken, für die er bevorzugt sichel- oder diskusförmige Scheiben und kubische Blöcke verwendet.
Das vorliegende Werk verbindet das Motiv des Kubus mit dem der röhrenartigen Säule. Während der Kubus statisch und zeitlos erscheint, vermitteln die zwei winkeligen Röhren Bewegung, die auch durch das Licht, das sich in der glatten Oberfläche spiegelt, betont wird. Von diesem Kontrast leben Hausers Skulpturen: Statik und Dynamik, Zeitlosigkeit und Vergänglichkeit, Symmetrie und Asymmetrie stehen einander gegenüber und ergänzen sich zu einer harmonischen Einheit.
1984-85 erhält Erich Hauser eine Gastprofessur an der Hochschule für Bildende Künste, Berlin, 1986 folgt die Verleihung des Professorentitels durch das Land Baden-Württemberg. Die Erich-Hauser-Stiftung wird 1996 ins Leben gerufen. Zu den wichtigen Ehrungen zählen die 2000 verliehene Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg sowie der Kulturpreis der Stadt Rottweil. [EH].
Hauser 22/70. 105 x 142 x 80 cm (41,3 x 55,9 x 31,4 in)
Die vom Werkverzeichnis abweichenden Maße gehen vermutlich auf einen falschen Hinweis des Künstlers zurück.
Mit einer Fotobestätigung des Künstlers, Rottweil, vom 9. Dezember 1972 (hier fälschlich bezeichnet "21/70").
Die Authentizität der vorliegenden Arbeit wurde von der Kunststiftung Erich Hauser, Rottweil, bestätigt, der wir für die wissenschaftliche Beratung herzlich danken.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Erich Hauser absolviert 1945-48 eine Lehre als Stahlgraveur und erhält gleichzeitig Unterricht in Zeichnen und Modellieren. Nach Abendkursen an der Freien Kunstschule Stuttgart, Abteilung Bildhauerei, ist Hauser seit 1952 als freischaffender Bildhauer tätig. Anfangs arbeitet er in der Tradition der Plastiken Pablo Picassos und Berto Larderas. In der Handhabung von Metallen an der zeitgenössischen tachistischen Malerei orientiert, hinterlässt er zunächst noch deutlich Gesten-Spuren, bevor er sich für die geglättete Oberfläche entscheidet. Anders als der von ihm verehrte Henry Moore verwendet Hauser seit 1962 industriell vorgefertigte Stahlplatten. Damit einher geht die Auseinandersetzung mit geometrischen Grundformen, die bereits seine ersten eigenständigen Werke kennzeichnen. Aus komponierten Flächen schafft er hohle, allansichtig konstruierte plastische Gebilde mit kantigen Graten und Gruben. Hauser fügt die Versatzstücke so zusammen, dass sie im Ergebnis zur regelmäßigen Gestalt, z.B. der Kugel oder der Pyramide tendieren, aber auch deren Zerbrechen, den Zerfall in Trümmer zeigen. 1964 nimmt Hauser erstmals an der documenta in Kassel teil; dort ist der Künstler auch 1968 und 1977 vertreten. 1964-65 ist er Gastdozent an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Ein wichtiges Motiv der späteren Arbeiten wird die Säule - seit 1967 gestaltet Hauser sie aus glatt polierten, gewölbten Metallscheiben in Form längs geteilter Röhren, scheinbar als Fragment ihrer selbst. 1970 wird er Mitglied der Akademie der Künste, Berlin. Seit den siebziger Jahren schafft er zahlreiche Arbeiten für den öffentlichen Raum, darunter 1971 eine Doppelraumsäule für das Hessische Landesmuseum in Darmstadt, 1977 die Wandgestaltung der Staatsbibliothek Berlin. Neben Auftragsarbeiten fertigt Hauser, der 1970 nach Rottweil übersiedelt und dort am Aufbau des überregional bekannten "Forum Kunst" entscheident mitwirkt, auch kleinere Plastiken, für die er bevorzugt sichel- oder diskusförmige Scheiben und kubische Blöcke verwendet.
Das vorliegende Werk verbindet das Motiv des Kubus mit dem der röhrenartigen Säule. Während der Kubus statisch und zeitlos erscheint, vermitteln die zwei winkeligen Röhren Bewegung, die auch durch das Licht, das sich in der glatten Oberfläche spiegelt, betont wird. Von diesem Kontrast leben Hausers Skulpturen: Statik und Dynamik, Zeitlosigkeit und Vergänglichkeit, Symmetrie und Asymmetrie stehen einander gegenüber und ergänzen sich zu einer harmonischen Einheit.
1984-85 erhält Erich Hauser eine Gastprofessur an der Hochschule für Bildende Künste, Berlin, 1986 folgt die Verleihung des Professorentitels durch das Land Baden-Württemberg. Die Erich-Hauser-Stiftung wird 1996 ins Leben gerufen. Zu den wichtigen Ehrungen zählen die 2000 verliehene Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg sowie der Kulturpreis der Stadt Rottweil. [EH].
511.10
Erich Hauser
22/70, 1970.
Plastik
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€ 15.000 (inkl. Käuferaufgeld)
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