Auktion: 378 / Kunst nach 45 / Zeitgenössische Kunst am 07.05.2011 in München Lot 514

 
Alf Lechner - Verformung 5/1971


514
Alf Lechner
Verformung 5/1971, 1971.
Plastik
Schätzung:
€ 9.000
Ergebnis:
€ 15.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Plastik. Edelstahl-Vierkantrohr, rostfrei geschliffen
Honisch 91. 134 x 106 x 83 cm (52,7 x 41,7 x 32,6 in)
Profilquerschnitt 12,5 x 12,5 cm.

Mit einer Fotobestätigung des Künstlers, dort betitelt "Reihung aus 4 Rahmen".

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.

AUSSTELLUNG: Alf Lechner: '71, Galerie Otto Stangl, München, 25.5.-9.7.1971 (mit Abb.), dort bezeichnet als "Rahmenkonstruktion 4teilig (5/1971)".

Der deutsche Bildhauer Alf Lechner wird am 17. April 1925 in München geboren. Seine Künstlerlaufbahn startet er als Maler und lernt 1940 bis 1950 bei dem traditionalistischen Landschaftsmaler Alf Bachmann am Starnberger See. Es entstehen impressionistisch geprägte Landschaften in lockerer Pinselführung, die bald von abstrakteren Formulierungen abgelöst werden. Ab 1950 ist der vielseitig begabte Alf Lechner dann auch als Grafiker, Industriedesigner und Erfinder tätig. Er entwirft Stühle, Leuchten und erfindet Operationslampen, die er in seiner eigenen kleinen Fabrik auch selbst herstellt. Erst ab 1961 widmet sich Lechner mehr und mehr der Bildhauerei. Es entstehen die ersten Stahlskulpturen. Sie sind einerseits geprägt vom Material Stahl, mit dem sich Alf Lechner fast ausschließlich auseinandersetzt, und andererseits von geometrischen Grundformen, die verschiedentlich aneinandergereiht, multipliziert, geteilt oder verschachtelt werden. Im Jahr 1968 findet die erste Einzelausstellung mit den bildhauerischen Werken Alf Lechners statt, welche großen Anklang finden.

Die Werkgruppe der Verformungen umfasst den Zeitraum von 1967 bis 1972. Zunächst durch einen Zufallsfund ausgelöst, gestaltet Alf Lechner Hohlkörper, die durch Krafteinwirkung in ihrer regelmäßigen Form verändert sind. Dieses Aufzeigen von den Eindruck verändernden Funktionszusammenhängen ist für Lechner wichtiger als das eigenmächtige Erfinden von Formen. In der Ausstellung der Galerie Stangl im Jahr 1971 werden vielfältige Variationen dieser Bündelungen und Rahmenkonstruktionen, denen alle die Verformung eines Elements gemeinsam ist, vorgestellt.

Die folgenden Werkphasen sind ein kontinuierlicher Prozess der Verfeinerung von Form und Thema. Die scheinbar simplen Werke aus geometrischen Grundformen sind das Ergebnis differenziertester Analysen und eines sorgfältig durchdachten Reduktionsprozesses. Neben seinen autonomen Werken schafft Alf Lechner eine beachtliche Anzahl von architekturbezogenen Skulpturen im öffentlichen Raum. Der Künstler erhält mehrere Kunstpreise und ist auf zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten. Im Jahr 2000 wird ihm mit der Einrichtung des Alf-Lechner-Museums in Ingolstadt bereits zu Lebzeiten ein würdiges Denkmal gesetzt. [EH].




514
Alf Lechner
Verformung 5/1971, 1971.
Plastik
Schätzung:
€ 9.000
Ergebnis:
€ 15.000

(inkl. Käuferaufgeld)