Öl auf Leinwand
Boetticher 15. Rechts unten signiert "Preller jun.". Verso auf einem Etikett handschriftlich bezeichnet "Auf dem Berge Pieve di Cadore / der Geburtsort von Tizian". 136,5 x 180 cm (70,8 x 53,7 in)

PROVENIENZ: Privatsammlung Berlin.

AUSSTELLUNG: Kunstausstellung der Königlich Preußischen Akademie der Künste zu Berlin, Berlin 1881, Kat. Abb.14.
Kunstausstellung der Akademie der Bildenden Künste Dresden, Dresden 1881, Kat. Abb.15.

Gemeinsam mit seinem Vater tritt Friedrich Preller d.J. im Jahr 1859 seine erste Italienreise an. Von Rom aus unternehmen sie zahlreiche Exkursionen an die Küste, nach Neapel und Sizilien, um den eigentümlichen Charakter der italienischen Landschaft vor Ort zu studieren. 1864 bricht Preller ein weiteres Mal nach Italien auf, um erneut Inspiration für seine italianisierenden Landschaftsgemälde zu finden, welche sich in Deutschland großer Beliebtheit erfreuen. Prellers Tagebucheintrag berichtet in diesem Zusammenhang auch von einem kurzen Venedig-Aufenhalt (vgl. Max Jordan (Hg.), Friedrich Preller der Jüngere. Tagebücher des Künstlers, München 1904, S. 137). Von Venedig aus wird Preller vermutlich nach Pieve di Cadore, den Geburtsort Tizians, aufgebrochen sein und den dortigen Landschaftseindruck in Zeichnungen oder lediglich in seiner Erinnerung bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1866 festgehalten haben. Ab 1867 ist der Maler in Dresden ansässig, wo er 1880 zum Professor der Dresdner Akademie berufen wird. In unserer ausgesprochen großformatigen Stimmungslandschaft, die sich panoramaartig vor dem Auge des Betrachters ausbreitet, gelingt es Preller, den unmittelbaren Natureindruck wiederzubeleben, welcher sich ihm in Pieve di Cadore am Fuße der Dolomiten geboten hatte. [JS]