12 Radierungen
Bartsch, Dutuit und Wessely 21-32. P. Morse (TIB 2/1 Commentary) I (von II, bzw. III). Nur B.23 II (von III). Hollstein 21 I (von V), 22 I (von III), 23 II (von III), 24 I (von II), 25 I (von I), 26-28 je I (von II), 29 I (von IV), 30-32 je I (von II). Bis 9,8 x 15 cm (3,8 x 5,9 in)Papier: bis 10,3 x 14,4 cm (4 x 5,6 in).

PROVENIENZ: Sammlung Paul Davidsohn, Grunewald-Berlin (Lugt 654).
Seine Auktion C.G. Boerner, Leipzig, 26.-30. April 1921, Los Nr. 1430.
Privatsammlung Frankfurt.
C.G. Boerner, Düsseldorf 1966, Neue Lagerliste 43, Nr. 403.
Privatsammlung Westfalen.
C.G. Boerner, Düsseldorf 1993, Neue Lagerliste 100, Nr. 63.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

Der Ruhm Anthonie Waterloos beruht auf seinem 136 Blatt umfassenden radierten Werk. Es war Vorbild für Künstler und Dilettanten, wurde als Muster der Landschaftsauffassung an den Kunstakademien unzählbar kopiert und seine Kompositionskunst prägte über zwei Jahrhunderte den Blick auf die Landschaft. Erst mit dem Aufkommen der Plein-Air-Malerei im 19. Jahrhundert wurde Waterloos Kunst zunehmend als schematisch empfunden. Dabei übersieht man die Vielfalt und feine Differenzierung sowohl im Technischen als auch im Künstlerischen. Waterloos Graphik besticht in der Darstellung wechselnden Lichtes, aber auch in der Vielfalt des Laubwerkes seiner ruhigen, wassergesäumten und vegetationsreichen Landschaften. Am schönsten wird diese Virtuosität natürlich nur in den vom Künstler selbst noch herausgegebenen Frühdrucken deutlich.
Bei der vorliegenden Folge handelt es sich um das Exemplar der Sammlung Davidsohn, welches 1921 im Auktionskatalog von C.G. Boerner, Leipzig, als Los Nr. 1430 wie folgt beschrieben ist: "Die geschlossene Folge in brillanten, fast durchweg frühesten Drucken, zum Teil auf Schellenkappenpapier oder auf Papier mit Lilienwappen, mit Rand; nur Dut. 26 mit Rändchen um die Darstellung. Dut. 21 mit A und Antoni Waterloo fe.et ex., was tatsächlich der früheste Zustand dieses Blattes ist [..]. Dut. 26 in dem bei Dut., Anm., erwähnten ganz seltenen allerersten Zustand vor der horizontalen Grabstichelüberarbeitung der hellen Fehlstelle am Rande unten in der Mitte; ebenso Dut. 27 vor Überarbeitung des linken Knies des Wanderers rechts [..]. Dut. 28 mit deutlichem Azur [..]. Dut. 29 vor dem Namen und vor Ottens Adresse. Dut. 32 mit dem Ätzflecken unter dem Hunde links, die in Wesselys zweitem Zustande getilgt sind. - In solcher Qualität ist die gesuchte Folge im Handel kaum mehr anzutreffen." [HW].