103
Gerhard Richter
Sich Ankleidende, 1960.
Öl
Schätzung:
€ 140.000 Ergebnis:
€ 165.920 (inkl. Käuferaufgeld)
Öl auf Malpappe
Rechts unten datiert "V. 60". 83,5 x 59 cm (32,8 x 23,2 in)
Mit einem Schreiben (in Kopie) von Dr. Dietmar Elger, Staatliche Kunstsammlungen Dresden - Gerhard Richter Archiv, vom 24. April 2007.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (1961 erworben im Kunsthandel in Dresden).
Nach seinem Studium der Malerei in Dresden von 1952 bis 1957 und drei anschließenden Jahren als Meisterschüler der Akademie reist Richter in die Bundesrepublik aus. In dieser Zeit entstand ein umfangreiches Frühwerk, das lange Zeit als verschollen galt und von dem wohl nur wenige Werke erhalten geblieben sind.
Gerhard Richter führt ein eigenes Verzeichnis seiner Werke, das er im Jahr 1962 demonstrativ mit der Nummer "1" beginnen lässt. Im fruchtbaren Milieu der Düsseldorfer Kunstakademie, wo er 1961 bis 1963 bei Karl Otto Götz studiert und wo die Freundschaft mit Sigmar Polke, Blinky Palermo und Konrad Lueg - dem späteren Galeristen Konrad Fischer - ihren Ausgang nimmt, beginnt für den Maler die Erschaffung seiner künstlerischen Identität. Dennoch ist auch das in Dresden entstandene Werk von Interesse, da sich hier bereits Wesenszüge des Malers Richter ausprägen: Das Thema der "Sich Ankleidenden" weißt schon auf die späteren intimen Familienporträts hin. Die pastos aufgetragene Farbe, die innerhalb der strengen Komposition ein Eigenleben führt und wesentlich zum Bildausdruck beiträgt, wird in den abstrakten Kompositionen der späten 1970er Jahre zum bestimmenden Thema. Formal orientiert sich Richter in seiner ersten Studienzeit, den Möglichkeiten innerhalb der engen Kunstdoktrin der DDR folgend, unter anderem an Renato Guttuso, Pablo Picasso und Jean Dubuffet. Dubuffets Art Brut klingt in unserem Gemälde an. Richter gelingt es, dem Bild trotz des formal spröden und rauen Malstils mit Hilfe des gewählten Bildausschnitts eine Atmosphäre der Intimität zu verleihen. Diese Mischung aus Nähe und Distanz, dem scheinbar Vertrauten und dem Artifiziellen ist es, die an Gerhard Richter fasziniert und auch in unserem Bild bereits angelegt ist.
Erste Einzelausstellungen finden 1964 in den Galerien Heiner Friedrich in München und Alfred Schmela in Düsseldorf statt. 1971 übernimmt Richter eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf, die er bis 1996 innehat. 1997 wird der Atlas, eine systematische Sammlung fotografischer Vorlagen und malerischer Skizzen, auf der documenta X in Kassel ausgestellt. Gerhard Richter zählt heute zu den international erfolgreichsten und bekanntesten Künstlern der Gegenwart, dessen Werke auf zahlreichen großen Ausstellungen ein breites Publikum finden. [KR].
Rechts unten datiert "V. 60". 83,5 x 59 cm (32,8 x 23,2 in)
Mit einem Schreiben (in Kopie) von Dr. Dietmar Elger, Staatliche Kunstsammlungen Dresden - Gerhard Richter Archiv, vom 24. April 2007.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (1961 erworben im Kunsthandel in Dresden).
Nach seinem Studium der Malerei in Dresden von 1952 bis 1957 und drei anschließenden Jahren als Meisterschüler der Akademie reist Richter in die Bundesrepublik aus. In dieser Zeit entstand ein umfangreiches Frühwerk, das lange Zeit als verschollen galt und von dem wohl nur wenige Werke erhalten geblieben sind.
Gerhard Richter führt ein eigenes Verzeichnis seiner Werke, das er im Jahr 1962 demonstrativ mit der Nummer "1" beginnen lässt. Im fruchtbaren Milieu der Düsseldorfer Kunstakademie, wo er 1961 bis 1963 bei Karl Otto Götz studiert und wo die Freundschaft mit Sigmar Polke, Blinky Palermo und Konrad Lueg - dem späteren Galeristen Konrad Fischer - ihren Ausgang nimmt, beginnt für den Maler die Erschaffung seiner künstlerischen Identität. Dennoch ist auch das in Dresden entstandene Werk von Interesse, da sich hier bereits Wesenszüge des Malers Richter ausprägen: Das Thema der "Sich Ankleidenden" weißt schon auf die späteren intimen Familienporträts hin. Die pastos aufgetragene Farbe, die innerhalb der strengen Komposition ein Eigenleben führt und wesentlich zum Bildausdruck beiträgt, wird in den abstrakten Kompositionen der späten 1970er Jahre zum bestimmenden Thema. Formal orientiert sich Richter in seiner ersten Studienzeit, den Möglichkeiten innerhalb der engen Kunstdoktrin der DDR folgend, unter anderem an Renato Guttuso, Pablo Picasso und Jean Dubuffet. Dubuffets Art Brut klingt in unserem Gemälde an. Richter gelingt es, dem Bild trotz des formal spröden und rauen Malstils mit Hilfe des gewählten Bildausschnitts eine Atmosphäre der Intimität zu verleihen. Diese Mischung aus Nähe und Distanz, dem scheinbar Vertrauten und dem Artifiziellen ist es, die an Gerhard Richter fasziniert und auch in unserem Bild bereits angelegt ist.
Erste Einzelausstellungen finden 1964 in den Galerien Heiner Friedrich in München und Alfred Schmela in Düsseldorf statt. 1971 übernimmt Richter eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf, die er bis 1996 innehat. 1997 wird der Atlas, eine systematische Sammlung fotografischer Vorlagen und malerischer Skizzen, auf der documenta X in Kassel ausgestellt. Gerhard Richter zählt heute zu den international erfolgreichsten und bekanntesten Künstlern der Gegenwart, dessen Werke auf zahlreichen großen Ausstellungen ein breites Publikum finden. [KR].
103
Gerhard Richter
Sich Ankleidende, 1960.
Öl
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€ 140.000 Ergebnis:
€ 165.920 (inkl. Käuferaufgeld)
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