177
Adolf Luther
Integration, Steh-Linsen, 1982.
Objekt
Schätzung:
€ 25.000 Ergebnis:
€ 31.720 (inkl. Käuferaufgeld)
4 Objekte. Jeweils zwei halbtransparente Hohlspiegel in Kunststoffrahmen, auf Metallstangen mit Standfuß
Eine Linse in der Fassung mit geritzter Signatur, Datierung und Widmung. Durchmesser der Linsen: 51 cm (20 in) bzw. 61 cm (24 in). Gesamthöhe mit Fuß: 217 cm (85,4 in) bzw. 227 cm (89,3 in). Höhen verstellbar
PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (direkt vom Künstler erworben).
Adolf Luther ist in seinem künstlerischen Bestreben, das Unsichtbare sichtbar zu machen und eine Wirklichkeit zu begreifen, die sich der bildnerisch abbildenden Darstellung entzieht, ein Hauptvertreter der kinetischen Kunst und Optical Art. 1938 nimmt Luther in Köln ein Jurastudium auf, das er 1943 an der Universität Bonn mit der Promotion abschließt. Sein Studium muss er mehrmals unterbrechen, da er zum Kriegsdienst einberufen wird. Ab 1942 beschäftigt sich Luther in seiner Dienstfreizeit mit der Malerei und mit der ersten Beobachtung des Lichtes als eigenständige Realität. Nach der Rückkehr aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft wird er Referendar am Oberlandesgericht Düsseldorf, beteiligt sich jedoch zugleich an Ausstellungen in Krefeld, Düsseldorf und Hamburg. In den folgenden zehn Jahren von 1947-57 experimentiert Luther mit unterschiedlichen Malstilen, er bewegt sich vom perspektivischen Abbild zur reinen Farbflächen-Malerei, um seine eigenen Erfahrungen für einen künstlerischen Neubeginn zu sammeln. 1957 gibt Luther, der inzwischen als Richter tätig ist, den Juristenberuf endgültig auf, um sich ganz der Kunst zu widmen. In den gespachtelten Oberflächen seiner "Dynamischen Formen" entdeckt Luther das Licht als unmittelbaren Gestaltungsfaktor im Raum. 1959-61 entwickelt er die "Licht + Materie"-Arbeiten weiter und erprobt neue Materialien. Seine Werke kann er 1960 in den ersten Einzelausstellungen im Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld und in der Drian-Gallery in London präsentieren. Für Luther wird das Glas die wichtigste Materie, um Energie in Form von Licht bildhaft darzustellen. In den 1960er Jahren entstehen Lichtschleusen, Arbeiten mit "optischen Medien", Arbeiten mit Hohlspiegeln und erste "Sphärische Objekte". Luther beteiligt sich zudem an "Zero"-Ausstellungen in Berlin, Frankfurt, Gelsenkirchen und Philadelphia. Seit 1970 arbeitet er auch mit Laserstrahlen.
Ab Mitte der 1960er Jahre beginnt Adolf Luther die Glasbruchstücke, die er bisher zum Einfangen seiner Lichtkompositionen benutzte, durch Brillengläser, konkav und konvex gewölbte Hohlspiegel, Linsen und Prismen zu ersetzen. Die Verwendung dieser optisch hochwertigen Materialien bringt Luther eine wesentliche Erkenntnis bezüglich des Lichts: "Die durch den Raum eilende Lichtenergie führt Bilder mit sich. [..] Ich sehe das Licht als eine transoptische Substanz unbegrenzter Bildhaltigkeit." (zit. nach Magdalena Broska, Adolf Luther, Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, S. 7). Die Hohlspiegelobjekte gehören zu den klassischen Lichtobjekten des Künstlers. Hier sortiert Luther die formal gleichen und gleichwertigen Elemente nach unhierarchischen seriellen Reihungsstrukturen. Die Spiegelflächen produzieren immaterielle Lichterscheinungen und ermöglichen dem Betrachter als aktivem Rezipienten immer wieder neue Konstellationen der Lichtarchitektur zu erfahren.
Schon zu Lebzeiten erhält Luther zahlreiche Würdigungen. 1979 wird ihm durch das Land Nordrhein-Westfalen der Professorentitel verliehen, 1982 erhält er die Thorn-Prikker-Medaille in Krefeld, 1987 findet aus Anlass des 75. Geburtstages in Bremen eine Retrospektive statt und 1989 wird er mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Im gleichen Jahr gründet er die Adolf-Luther-Stiftung in Krefeld. 1990 verstirbt der Künstler. Im Umgang mit Spiegeln, Hohlspiegeln, Glas und Linsen entwickelt Luther eine Vielfalt von Ideen, die in seinem faszinierenden Œuvre zu bewundern ist. [SM].
Eine Linse in der Fassung mit geritzter Signatur, Datierung und Widmung. Durchmesser der Linsen: 51 cm (20 in) bzw. 61 cm (24 in). Gesamthöhe mit Fuß: 217 cm (85,4 in) bzw. 227 cm (89,3 in). Höhen verstellbar
PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (direkt vom Künstler erworben).
Adolf Luther ist in seinem künstlerischen Bestreben, das Unsichtbare sichtbar zu machen und eine Wirklichkeit zu begreifen, die sich der bildnerisch abbildenden Darstellung entzieht, ein Hauptvertreter der kinetischen Kunst und Optical Art. 1938 nimmt Luther in Köln ein Jurastudium auf, das er 1943 an der Universität Bonn mit der Promotion abschließt. Sein Studium muss er mehrmals unterbrechen, da er zum Kriegsdienst einberufen wird. Ab 1942 beschäftigt sich Luther in seiner Dienstfreizeit mit der Malerei und mit der ersten Beobachtung des Lichtes als eigenständige Realität. Nach der Rückkehr aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft wird er Referendar am Oberlandesgericht Düsseldorf, beteiligt sich jedoch zugleich an Ausstellungen in Krefeld, Düsseldorf und Hamburg. In den folgenden zehn Jahren von 1947-57 experimentiert Luther mit unterschiedlichen Malstilen, er bewegt sich vom perspektivischen Abbild zur reinen Farbflächen-Malerei, um seine eigenen Erfahrungen für einen künstlerischen Neubeginn zu sammeln. 1957 gibt Luther, der inzwischen als Richter tätig ist, den Juristenberuf endgültig auf, um sich ganz der Kunst zu widmen. In den gespachtelten Oberflächen seiner "Dynamischen Formen" entdeckt Luther das Licht als unmittelbaren Gestaltungsfaktor im Raum. 1959-61 entwickelt er die "Licht + Materie"-Arbeiten weiter und erprobt neue Materialien. Seine Werke kann er 1960 in den ersten Einzelausstellungen im Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld und in der Drian-Gallery in London präsentieren. Für Luther wird das Glas die wichtigste Materie, um Energie in Form von Licht bildhaft darzustellen. In den 1960er Jahren entstehen Lichtschleusen, Arbeiten mit "optischen Medien", Arbeiten mit Hohlspiegeln und erste "Sphärische Objekte". Luther beteiligt sich zudem an "Zero"-Ausstellungen in Berlin, Frankfurt, Gelsenkirchen und Philadelphia. Seit 1970 arbeitet er auch mit Laserstrahlen.
Ab Mitte der 1960er Jahre beginnt Adolf Luther die Glasbruchstücke, die er bisher zum Einfangen seiner Lichtkompositionen benutzte, durch Brillengläser, konkav und konvex gewölbte Hohlspiegel, Linsen und Prismen zu ersetzen. Die Verwendung dieser optisch hochwertigen Materialien bringt Luther eine wesentliche Erkenntnis bezüglich des Lichts: "Die durch den Raum eilende Lichtenergie führt Bilder mit sich. [..] Ich sehe das Licht als eine transoptische Substanz unbegrenzter Bildhaltigkeit." (zit. nach Magdalena Broska, Adolf Luther, Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, S. 7). Die Hohlspiegelobjekte gehören zu den klassischen Lichtobjekten des Künstlers. Hier sortiert Luther die formal gleichen und gleichwertigen Elemente nach unhierarchischen seriellen Reihungsstrukturen. Die Spiegelflächen produzieren immaterielle Lichterscheinungen und ermöglichen dem Betrachter als aktivem Rezipienten immer wieder neue Konstellationen der Lichtarchitektur zu erfahren.
Schon zu Lebzeiten erhält Luther zahlreiche Würdigungen. 1979 wird ihm durch das Land Nordrhein-Westfalen der Professorentitel verliehen, 1982 erhält er die Thorn-Prikker-Medaille in Krefeld, 1987 findet aus Anlass des 75. Geburtstages in Bremen eine Retrospektive statt und 1989 wird er mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Im gleichen Jahr gründet er die Adolf-Luther-Stiftung in Krefeld. 1990 verstirbt der Künstler. Im Umgang mit Spiegeln, Hohlspiegeln, Glas und Linsen entwickelt Luther eine Vielfalt von Ideen, die in seinem faszinierenden Œuvre zu bewundern ist. [SM].
177
Adolf Luther
Integration, Steh-Linsen, 1982.
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€ 25.000 Ergebnis:
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