110
Peter Brüning
Nr. 19/66 (Rhein), 1966.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 18.000 Ergebnis:
€ 18.750 (inkl. Käuferaufgeld)
Öl auf Leinwand
Otten 640. Rechts unten signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen handschriftlich datiert, betitelt, bezeichnet "Oben" und mit Richtungspfeil. 125 x 75 cm (49,2 x 29,5 in)
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Peter Brüning, Bilder und Objekte, Städtisches Museum Mönchengladbach, 1. September - 16. Oktober 1966, Kat.Nr. 21.
Peter Brüning, der in einem kunstsinnigen Elternhaus aufwächst, beginnt bereits in jungen Jahren künstlerisch zu arbeiten. Ab 1950 studiert Brüning an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und orientiert sich zunächst am Stil seines Lehrers Willi Baumeister und seinen Vorbildern Fernand Léger und Pablo Picasso. Die Auseinandersetzung mit Expressionismus und Kubismus führen Brüning zu eigenen Stilfindungen innerhalb seines vielschichtigen Frühwerkes, in dem die Zeichnung eine besondere Rolle einnimmt. Ein zweijähriger Aufenthalt in dem nahe Paris gelegenden Ort Soisy-sur-Seine ermöglichen Brüning ausgedehnte Frankreich-Touren und einen unmittelbaren Kontakt zur Kunstmetropole. 1953 schließt Brüning sich mit Gerhard Hoehme und Winfred Gaul zu der "Künstlergruppe Niederrhein" zusammen, der sich auch Bernard Schultze und K.O. Götz anschließen. Schon ein Jahr später ändert der Zusammenschluss den Namen in "Gruppe 53". Unter dem Eindruck der französischen informellen Malerei stehend, avanciert Brüning zu einem der erfolgreichsten Vertretern des Deutschen Informalismus der 50er Jahre. Während seine Malerei anfangs von dunklen Farben und einer dichten Malweise geprägt ist, lichtet sich sein Stil unter dem Einfluss seines Freundes Cy Twombly, wird gestisch, großzügiger und dynamischer. 1964 entwickelt Brüning einen neuen Typus des Landschaftsbildes, die sog. "Verkehrslandschaft". Kartografische Zeichen wie Höhenlinien, Verkehrsknotenpunkte und Piktogramme werden von Brüning spielerisch zu farbintensiven Kompositionen kombiniert und künden von dem Wunsch nach einer harmonischen Integration von Natur und Technik.
Die vorliegende Arbeit gehört in die Werkgruppe der "Legenden", in deren Bildern nach und nach alle informellen und gestischen Formenelemente verdrängt werden. Brüning entwickelt hier eine Bildsprache, die sich der Zeichen und Symbole von Land- und Straßenkarten bedient. Er übernimmt zunächst die Symbole von Michelin-Karten, um diese dann frei weiter zu entwickeln. So ist die Nebeneinandersetzung von Gelb und Rot als Zeichen für eine Straße prominenter Ordnung in dieser Konstellation dort nicht zu finden. Die dargestellten Landschaften sind natürlich von einer realen Karte weit entfernt, belegen aber mit Brünings eigenem Zeichensystem alle wichtigen Informationen zu diesem Stück Landschaft. So auch bei den "Rheinbildern", zu denen auch unsere Arbeit gehört und in denen er einerseits den Rhein mit den Buhnen wie auf einer Landkarte darstellt, andererseits aber Punkteformationen und weitere flächige Formen, die nicht im strengen Sinne kartografisch sind, einsetzt, um eine räumliche Wirkung zu erzielen.
Von 1966 an entstehen plastische Objekte und räumliche Arrangements, u.a. als bekanntestes Werk das Autobahn-Denkmal in Ehrenberg von 1968. Brünings spezifisches Formenvokabular bestimmt nicht nur sein malerisches und plastisches Schaffen, sondern auch sein umfangreiches zeichnerisches und druckgrafisches Spätwerk. 1969 erhält Brüning ein Jahr vor seinem Tod eine Professur für Freie Malerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Brüning zählt zu den erfolgreichsten Künstlern der Kunstszene, der durch zahlreiche Auszeichnungen und Ausstellungen im In- und Ausland, u.a. die Teilnahme an der Documenta in Kassel in den Jahren 1959, 1964 und 1968, schon zu Lebzeiten internationales Ansehen erlangt hat. [SM].
Otten 640. Rechts unten signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen handschriftlich datiert, betitelt, bezeichnet "Oben" und mit Richtungspfeil. 125 x 75 cm (49,2 x 29,5 in)
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
AUSSTELLUNG: Peter Brüning, Bilder und Objekte, Städtisches Museum Mönchengladbach, 1. September - 16. Oktober 1966, Kat.Nr. 21.
Peter Brüning, der in einem kunstsinnigen Elternhaus aufwächst, beginnt bereits in jungen Jahren künstlerisch zu arbeiten. Ab 1950 studiert Brüning an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und orientiert sich zunächst am Stil seines Lehrers Willi Baumeister und seinen Vorbildern Fernand Léger und Pablo Picasso. Die Auseinandersetzung mit Expressionismus und Kubismus führen Brüning zu eigenen Stilfindungen innerhalb seines vielschichtigen Frühwerkes, in dem die Zeichnung eine besondere Rolle einnimmt. Ein zweijähriger Aufenthalt in dem nahe Paris gelegenden Ort Soisy-sur-Seine ermöglichen Brüning ausgedehnte Frankreich-Touren und einen unmittelbaren Kontakt zur Kunstmetropole. 1953 schließt Brüning sich mit Gerhard Hoehme und Winfred Gaul zu der "Künstlergruppe Niederrhein" zusammen, der sich auch Bernard Schultze und K.O. Götz anschließen. Schon ein Jahr später ändert der Zusammenschluss den Namen in "Gruppe 53". Unter dem Eindruck der französischen informellen Malerei stehend, avanciert Brüning zu einem der erfolgreichsten Vertretern des Deutschen Informalismus der 50er Jahre. Während seine Malerei anfangs von dunklen Farben und einer dichten Malweise geprägt ist, lichtet sich sein Stil unter dem Einfluss seines Freundes Cy Twombly, wird gestisch, großzügiger und dynamischer. 1964 entwickelt Brüning einen neuen Typus des Landschaftsbildes, die sog. "Verkehrslandschaft". Kartografische Zeichen wie Höhenlinien, Verkehrsknotenpunkte und Piktogramme werden von Brüning spielerisch zu farbintensiven Kompositionen kombiniert und künden von dem Wunsch nach einer harmonischen Integration von Natur und Technik.
Die vorliegende Arbeit gehört in die Werkgruppe der "Legenden", in deren Bildern nach und nach alle informellen und gestischen Formenelemente verdrängt werden. Brüning entwickelt hier eine Bildsprache, die sich der Zeichen und Symbole von Land- und Straßenkarten bedient. Er übernimmt zunächst die Symbole von Michelin-Karten, um diese dann frei weiter zu entwickeln. So ist die Nebeneinandersetzung von Gelb und Rot als Zeichen für eine Straße prominenter Ordnung in dieser Konstellation dort nicht zu finden. Die dargestellten Landschaften sind natürlich von einer realen Karte weit entfernt, belegen aber mit Brünings eigenem Zeichensystem alle wichtigen Informationen zu diesem Stück Landschaft. So auch bei den "Rheinbildern", zu denen auch unsere Arbeit gehört und in denen er einerseits den Rhein mit den Buhnen wie auf einer Landkarte darstellt, andererseits aber Punkteformationen und weitere flächige Formen, die nicht im strengen Sinne kartografisch sind, einsetzt, um eine räumliche Wirkung zu erzielen.
Von 1966 an entstehen plastische Objekte und räumliche Arrangements, u.a. als bekanntestes Werk das Autobahn-Denkmal in Ehrenberg von 1968. Brünings spezifisches Formenvokabular bestimmt nicht nur sein malerisches und plastisches Schaffen, sondern auch sein umfangreiches zeichnerisches und druckgrafisches Spätwerk. 1969 erhält Brüning ein Jahr vor seinem Tod eine Professur für Freie Malerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Brüning zählt zu den erfolgreichsten Künstlern der Kunstszene, der durch zahlreiche Auszeichnungen und Ausstellungen im In- und Ausland, u.a. die Teilnahme an der Documenta in Kassel in den Jahren 1959, 1964 und 1968, schon zu Lebzeiten internationales Ansehen erlangt hat. [SM].
110
Peter Brüning
Nr. 19/66 (Rhein), 1966.
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