14
Oskar Kokoschka
Blumenstillleben, 1967.
Aquarell
Schätzung:
€ 25.000 Ergebnis:
€ 58.560 (inkl. Käuferaufgeld)
Aquarell
Rechts unten signiert und datiert. Auf Aquarellbütten (mit Wasserzeichen "Whatman 1953"). 61,5 x 49,2 cm (24,2 x 19,3 in), Blattgröße
Die Arbeit wird in Band 3 des in Vorbereitung befindlichen Werkverzeichnisses von Alfred Weidinger und Alice Strobl aufgenommen.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Oskar Kokoschka, Sohn eines Prager Goldschmiedes, wächst in Wien auf. Dort besucht er von 1905 bis 1909 die Kunstgewerbeschule und arbeitet bereits in diesen Jahren in der Wiener Werkstätte, die Josef Hoffmann 1903 gegründet hatte. Seine Illustrationen und Druckgrafiken entstehen unter dem Einfluss des Wiener Jugendstils, für seine Malerei ist neben Vincent van Gogh und Ferdinand Hodler der Sezessionsstil von Bedeutung. Von 1910 an, als er sich in Berlin aufhält, ist er Mitarbeiter an Herwarth Waldens Zeitschrift "Der Sturm", wo nicht nur seine Zeichnungen, sondern auch sein schriftstellerisches Werk publiziert wird, darunter sein Drama "Mörder, Hoffnung der Frauen". Von 1911 bis 1914 währt Kokoschkas Beziehung zu Alma Mahler. Sein Frühwerk, die Lithografiezyklen, seine visionären Bilder und Porträts beschäftigen sich mit den Dramen der menschlichen Seele. 1914 meldet er sich als Freiwilliger zur Kavallerie, 1916 wird er nach einer schweren Verwundung nach Wien entlassen. In Berlin lernt er im selben Jahr die Schauspielerin Käthe Richter kennen, mit der er nach Dresden zieht. Dort übernimmt er 1919 eine Professur an der Kunstakademie, die er 1924 wieder aufgibt. In den folgenden Jahren, in denen Oskar Kokoschka stetig auf Reisen ist, wird Paris sein Stützpunkt, von dem er erst 1931 wieder nach Wien zurückkehrt. Unter dem Eindruck der dortigen rechtsradikalen Bestrebungen zieht er 1934 nach Prag. 1937 beschlagnahmen die Nationalsozialisten 417 seiner Arbeiten. Ein Jahr später emigriert der Künstler nach London, wo erste Arbeiten mit politisch-allegorischen Themen entstehen. Aus Anlass der großen Kokoschka-Retrospektiven in der Kunsthalle Basel und im Kunsthaus Zürich hält sich der Künstler 1947 in der Schweiz auf. Es folgen Reisen nach Salzburg, Hamburg und in die Vereinigten Staaten, wo er 1952 als Gastdozent an der Minneapolis School of Art unterrichtet. 1953 übersiedelt Oskar Kokoschka an den Genfer See und leitet im selben Jahr erstmalig im Rahmen der Internationalen Sommerakademie für bildende Kunst in Salzburg den Hauptkurs "Schule des Sehens". Einen Höhepunkt seines Wirkens in Salzburg stellen die Bühnenentwürfe zu Mozarts "Zauberflöte" für die Festspiele 1955/56 dar, die auf Anregung Wilhelm Furtwänglers entstehen. In den folgenden Jahren bereist er Europa, Afrika und die USA. Zahlreiche Ehrungen, Ausstellungen und Retrospektiven prägen diese Zeit.
Die späten Blumenaquarelle Oskar Kokoschkas leben aus der Unmittelbarkeit der spontanen Aquarellmalerei. Ohne die Andeutung einer Vorzeichnung leistet der Künstler hier Meisterliches und hält die Blüten in ihrer natürlichen Frische und Reinheit in einer optischen Brillanz fest, die ihresgleichen sucht. Unser Werk führt die ungebrochene Gestaltungskraft des über Achtzigjährigen exemplarisch vor und zeigt, zu welchen Höchstleistungen Kokoschka auch im hohen Alter fähig ist.
In den 1960er Jahren widmet sich der Künstler wieder in zunehmendem Maße dem grafischen Werk: über zweihundert Lithografien und Radierungen entstehen, meist in Zyklen gefasst. Im Februar 1970 beginnt der Künstler mit der Niederschrift der Autobiografie "Mein Leben", die ein Jahr später publiziert wird. Am 22. Februar 1980 stirbt Oskar Kokoschka in Montreux. [KD].
Rechts unten signiert und datiert. Auf Aquarellbütten (mit Wasserzeichen "Whatman 1953"). 61,5 x 49,2 cm (24,2 x 19,3 in), Blattgröße
Die Arbeit wird in Band 3 des in Vorbereitung befindlichen Werkverzeichnisses von Alfred Weidinger und Alice Strobl aufgenommen.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Oskar Kokoschka, Sohn eines Prager Goldschmiedes, wächst in Wien auf. Dort besucht er von 1905 bis 1909 die Kunstgewerbeschule und arbeitet bereits in diesen Jahren in der Wiener Werkstätte, die Josef Hoffmann 1903 gegründet hatte. Seine Illustrationen und Druckgrafiken entstehen unter dem Einfluss des Wiener Jugendstils, für seine Malerei ist neben Vincent van Gogh und Ferdinand Hodler der Sezessionsstil von Bedeutung. Von 1910 an, als er sich in Berlin aufhält, ist er Mitarbeiter an Herwarth Waldens Zeitschrift "Der Sturm", wo nicht nur seine Zeichnungen, sondern auch sein schriftstellerisches Werk publiziert wird, darunter sein Drama "Mörder, Hoffnung der Frauen". Von 1911 bis 1914 währt Kokoschkas Beziehung zu Alma Mahler. Sein Frühwerk, die Lithografiezyklen, seine visionären Bilder und Porträts beschäftigen sich mit den Dramen der menschlichen Seele. 1914 meldet er sich als Freiwilliger zur Kavallerie, 1916 wird er nach einer schweren Verwundung nach Wien entlassen. In Berlin lernt er im selben Jahr die Schauspielerin Käthe Richter kennen, mit der er nach Dresden zieht. Dort übernimmt er 1919 eine Professur an der Kunstakademie, die er 1924 wieder aufgibt. In den folgenden Jahren, in denen Oskar Kokoschka stetig auf Reisen ist, wird Paris sein Stützpunkt, von dem er erst 1931 wieder nach Wien zurückkehrt. Unter dem Eindruck der dortigen rechtsradikalen Bestrebungen zieht er 1934 nach Prag. 1937 beschlagnahmen die Nationalsozialisten 417 seiner Arbeiten. Ein Jahr später emigriert der Künstler nach London, wo erste Arbeiten mit politisch-allegorischen Themen entstehen. Aus Anlass der großen Kokoschka-Retrospektiven in der Kunsthalle Basel und im Kunsthaus Zürich hält sich der Künstler 1947 in der Schweiz auf. Es folgen Reisen nach Salzburg, Hamburg und in die Vereinigten Staaten, wo er 1952 als Gastdozent an der Minneapolis School of Art unterrichtet. 1953 übersiedelt Oskar Kokoschka an den Genfer See und leitet im selben Jahr erstmalig im Rahmen der Internationalen Sommerakademie für bildende Kunst in Salzburg den Hauptkurs "Schule des Sehens". Einen Höhepunkt seines Wirkens in Salzburg stellen die Bühnenentwürfe zu Mozarts "Zauberflöte" für die Festspiele 1955/56 dar, die auf Anregung Wilhelm Furtwänglers entstehen. In den folgenden Jahren bereist er Europa, Afrika und die USA. Zahlreiche Ehrungen, Ausstellungen und Retrospektiven prägen diese Zeit.
Die späten Blumenaquarelle Oskar Kokoschkas leben aus der Unmittelbarkeit der spontanen Aquarellmalerei. Ohne die Andeutung einer Vorzeichnung leistet der Künstler hier Meisterliches und hält die Blüten in ihrer natürlichen Frische und Reinheit in einer optischen Brillanz fest, die ihresgleichen sucht. Unser Werk führt die ungebrochene Gestaltungskraft des über Achtzigjährigen exemplarisch vor und zeigt, zu welchen Höchstleistungen Kokoschka auch im hohen Alter fähig ist.
In den 1960er Jahren widmet sich der Künstler wieder in zunehmendem Maße dem grafischen Werk: über zweihundert Lithografien und Radierungen entstehen, meist in Zyklen gefasst. Im Februar 1970 beginnt der Künstler mit der Niederschrift der Autobiografie "Mein Leben", die ein Jahr später publiziert wird. Am 22. Februar 1980 stirbt Oskar Kokoschka in Montreux. [KD].
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Oskar Kokoschka
Blumenstillleben, 1967.
Aquarell
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€ 25.000 Ergebnis:
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