90
Edgar Ende
Die brennende Fahne, 1934.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 15.000 Ergebnis:
€ 26.250 (inkl. Käuferaufgeld)
Öl auf Leinwand
Murken 82. Rechts unten signiert und datiert. 120 x 94,5 cm (47,2 x 37,2 in)
Im Original-Künstlerrahmen.
PROVENIENZ: Graphisches Kabinett Guenther Franke, München (auf dem Keilrahmen mit dem Galerieetikett).
Privatsammlung Deutschland.
AUSSTELLUNG: Münchener Kunst. Sonderausstellung in der Neuen Pinakothek München, 18.1. - 28.2.1935, Abb. S. 11.
Bereits im Alter von 11 Jahren beschießt Edgar Ende, nicht aufs Gymnasium zu gehen sondern Maler zu werden. Er beginnt 1915 eine Lehre als Dekorationsmaler und besucht parallel dazu die Kunstgewerbeschule in Hamburg-Altona. Hier setzt er sich mit der Malerei Hans von Marées und den Schriften Rudolf Steiners auseinander. Nach dem Abschluss der Lehre 1919 beendet der Künstler im Jahr darauf auch die Lehrzeit an der Kunstgewerbeschule und belegt weitere Kurse an der Hochschule für Freie und Angewandte Kunst in Hamburg. Er erhält ein Atelier im Donnerschen Schloss, wird Mitglied im Altonaer Künstlerverein und stellt bei Karl Nierendorf in Berlin und der Hamburger Secession aus. Der Maler Ivo Hauptmann kauft erste Werke. 1922 hört Ende an der Universität Vorlesungen von Ernst Cassirer und beschäftigt sich mit den Schriften von Sigmund Freud und C.G. Jung. Nach wiederholten Berlin-Aufenthalten und mehreren Ausstellung dort verlässt der Maler Hamburg 1918 endgültig und siedelt nach Garmisch, wenige Jahre später nach München über. Die frühen 1930er Jahre sind für den Maler äußerst fruchtbar. Er skizziert seine spontanen, aus dem Unterbewusstsein entwickelten Bildideen auf den sog. Dunkelkammerskizzen und erschafft Gemälde mit einer ganz eigenen Bildwelt.
Die Bildwelten von Edgar Ende werden in der Literatur gern mit dem Terminus des romantischen Surrealismus belegt. Wie wahr, handelt es sich doch um visualisierte Traumwelten, die Ende im kühlen realistischen Malstil einer neuen Sachlichkeit festhält. Die verschlüsselten Bildinhalte sind Anlass zu mannigfaltiger Interpretation, die je nach Seelenlage und Inspiration mehr oder minder realbezogen ausfällt, wie die oft banalen Bildtitel verraten. Das vorliegende Werk ruft Assoziationen an die italienische Malerei des Cinquecento hervor, an Stürze der Verdammten, aber auch an die grimmige Wehr des rechten Glaubens gegen das Böse. Beide Komponenten sind in dieser Bildaussage enthalten und gerade das macht die Interpretation scheinbar schwierig und doch anregend zugleich. Was immer Ende sich bei diesem Motiv dachte, wird wohl unerforscht bleiben. Geblieben ist eine Malerei, die in einer Epoche der Verwerfungen bereits ihren Weg der geheimen Befreiung gefunden hat.
1936 erhält Edgar Ende Berufs- und Ausstellungsverbot, 1937 werden seine Arbeiten im Zuge der Aktion "Entartete Kunst" aus deutschen Museen und Galerien entfernt. Während der Bombardierung Münchens 1944 wird der größte Teil seines Werkes vernichtet. Nach dem Krieg ist der Künstler Mitbegründer des Berufsverbandes Münchner Künstler und der Neuen Gruppe, nimmt an der Biennale in Venedig in Venedig und zahlreichen Gruppenausstelllungen teil. Er ist mehrfach Jurymitglied der Großen Münchner Kunstausstellung im Haus der Kunst. 1951 lernt Ende in Paris André Breton kennen und begründet die Internationale Vereinigung der Surrealisten mit. In den 1950er und 1960er Jahren ist der Künstler häufig auf Reisen, arbeitet in vielen Gremien mit, experimentiert mit neuen Maltechniken und entdeckt die Fotografie als künstlerisches Medium für sich. 1963 wird er zum Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste in München ernannt. Nach einem ungewöhnlich produktiven Schaffensjahr verstirbt der Maler 1965 in Netterndorf. [KD].
Murken 82. Rechts unten signiert und datiert. 120 x 94,5 cm (47,2 x 37,2 in)
Im Original-Künstlerrahmen.
PROVENIENZ: Graphisches Kabinett Guenther Franke, München (auf dem Keilrahmen mit dem Galerieetikett).
Privatsammlung Deutschland.
AUSSTELLUNG: Münchener Kunst. Sonderausstellung in der Neuen Pinakothek München, 18.1. - 28.2.1935, Abb. S. 11.
Bereits im Alter von 11 Jahren beschießt Edgar Ende, nicht aufs Gymnasium zu gehen sondern Maler zu werden. Er beginnt 1915 eine Lehre als Dekorationsmaler und besucht parallel dazu die Kunstgewerbeschule in Hamburg-Altona. Hier setzt er sich mit der Malerei Hans von Marées und den Schriften Rudolf Steiners auseinander. Nach dem Abschluss der Lehre 1919 beendet der Künstler im Jahr darauf auch die Lehrzeit an der Kunstgewerbeschule und belegt weitere Kurse an der Hochschule für Freie und Angewandte Kunst in Hamburg. Er erhält ein Atelier im Donnerschen Schloss, wird Mitglied im Altonaer Künstlerverein und stellt bei Karl Nierendorf in Berlin und der Hamburger Secession aus. Der Maler Ivo Hauptmann kauft erste Werke. 1922 hört Ende an der Universität Vorlesungen von Ernst Cassirer und beschäftigt sich mit den Schriften von Sigmund Freud und C.G. Jung. Nach wiederholten Berlin-Aufenthalten und mehreren Ausstellung dort verlässt der Maler Hamburg 1918 endgültig und siedelt nach Garmisch, wenige Jahre später nach München über. Die frühen 1930er Jahre sind für den Maler äußerst fruchtbar. Er skizziert seine spontanen, aus dem Unterbewusstsein entwickelten Bildideen auf den sog. Dunkelkammerskizzen und erschafft Gemälde mit einer ganz eigenen Bildwelt.
Die Bildwelten von Edgar Ende werden in der Literatur gern mit dem Terminus des romantischen Surrealismus belegt. Wie wahr, handelt es sich doch um visualisierte Traumwelten, die Ende im kühlen realistischen Malstil einer neuen Sachlichkeit festhält. Die verschlüsselten Bildinhalte sind Anlass zu mannigfaltiger Interpretation, die je nach Seelenlage und Inspiration mehr oder minder realbezogen ausfällt, wie die oft banalen Bildtitel verraten. Das vorliegende Werk ruft Assoziationen an die italienische Malerei des Cinquecento hervor, an Stürze der Verdammten, aber auch an die grimmige Wehr des rechten Glaubens gegen das Böse. Beide Komponenten sind in dieser Bildaussage enthalten und gerade das macht die Interpretation scheinbar schwierig und doch anregend zugleich. Was immer Ende sich bei diesem Motiv dachte, wird wohl unerforscht bleiben. Geblieben ist eine Malerei, die in einer Epoche der Verwerfungen bereits ihren Weg der geheimen Befreiung gefunden hat.
1936 erhält Edgar Ende Berufs- und Ausstellungsverbot, 1937 werden seine Arbeiten im Zuge der Aktion "Entartete Kunst" aus deutschen Museen und Galerien entfernt. Während der Bombardierung Münchens 1944 wird der größte Teil seines Werkes vernichtet. Nach dem Krieg ist der Künstler Mitbegründer des Berufsverbandes Münchner Künstler und der Neuen Gruppe, nimmt an der Biennale in Venedig in Venedig und zahlreichen Gruppenausstelllungen teil. Er ist mehrfach Jurymitglied der Großen Münchner Kunstausstellung im Haus der Kunst. 1951 lernt Ende in Paris André Breton kennen und begründet die Internationale Vereinigung der Surrealisten mit. In den 1950er und 1960er Jahren ist der Künstler häufig auf Reisen, arbeitet in vielen Gremien mit, experimentiert mit neuen Maltechniken und entdeckt die Fotografie als künstlerisches Medium für sich. 1963 wird er zum Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Künste in München ernannt. Nach einem ungewöhnlich produktiven Schaffensjahr verstirbt der Maler 1965 in Netterndorf. [KD].
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Die brennende Fahne, 1934.
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