145
Edward Cucuel
Dame am See, 1910.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 20.000 Ergebnis:
€ 17.690 (inkl. Käuferaufgeld)
Öl auf Leinwand
Rechts unten signiert. Auf dem Keilrahmen signiert und bezeichnet "Abend", dort zudem mit den Fragmenten eines handschriftlich bezeichneten Etiketts. 55 x 43,5 cm (21,6 x 17,1 in)
Mit einer Echtheitsbestätigung von Herrn Helmut Krause, Mörfelden-Walldorf, vom 6. September 2010. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Edward Cucuel wird als Sohn eines Zeitungsverlegers in San Francisco geboren. Mit 14 Jahren bereits besucht er die Kunstakademie seiner Heimatstadt. Noch als Jugendlicher wird er von der Zeitung "The Examiner" als Illustrator angestellt. Als Cucuel mit 17 Jahren nach Paris geschickt wird, tritt er dort in die Académie Julian und die Académie Colarossi ein. Dann wechselt er an die Académie des Beaux-Arts zu Jean Léon Gérôme. 1896 kehrt Edward Cucuel nach Amerika zurück und lässt sich in New York nieder. Bereits nach einem halben Jahr, während dem Cucuel wieder als Zeitungsillustrator arbeitet, geht er wieder nach Paris zurück, um sich der freien Kunst zu widmen. Zwei Jahre verbringt er dort, dann bereist er Frankreich und Italien, um die Alten Meister zu studieren. Cucuel zieht nach Berlin, wo er hauptsächlich als Illustrator arbeitet. 1907 übersiedelt er nach München, die Stadt, die für lange Zeit seine Heimat werden soll. Dort schließt er sich der Künstlergruppe "Scholle" an, Leo Putz als deren herausragende Künstlerpersönlichkeit nimmt sich in künstlerischen Fragen seiner an. In München beteiligt sich Cucuel außerdem an den Ausstellungen der Sezession. Mit Erfolg stellt der Künstler auch 1912 in Paris aus. Sein malerisches Œuvre erinnert farblich aber auch motivisch stark an die französischen Impressionisten. Bevorzugte Motive sind Frauenporträts und Akte in lichtdurchfluteten Interieurs, Pleinair-Darstellungen mit Gesellschaftsszenen und reizvolle bayerische Landschaften.
Die Jahre des Ersten Weltkrieges verbringt Cucuel in Holzhausen am Ammersee, wo ihm ein parkähnliches Gelände mit Seezugang zur Verfügung steht. An die gemeinsamen Aufenthalte mit seinem Freund und Lehrmeister Leo Putz in Hartmannsberg am Chiemsee anschließend, setzt Cucuel auch hier seine opulent gekleideten, weiblichen Modelle variantenreich inmitten unberührter Natur in Szene. Besonders reizvoll ist im vorliegenden Werk der Kontrast zwischen der Zartheit des spitzenbesetzten Kleides und der ländlichen Ursprünglichkeit. Durch den auffällig hohen Betrachterstandpunkt, welchen Cucuel für unsere stimmungsvolle Komposition wählt, erhält die Landschaft eine sogartige Tiefe. Das Auge des Betrachters wird dem Blick der Dargestellten folgend über die Wasseroberfläche bis hin zu den winzigen weißen Segeln am Horizont geleitet. Durch die meisterhafte künstlerische Umsetzung des weichen Lichtes, welches vereinzelte Reflexe auf das Kleid der Dame zeichnet, gelingt Cucuel eine eindrucksvolle Schilderung einer stillen, sommerlichen Abendstimmung.
Edward Cucuel richtet sich Ateliers in München und Starnberg ein. Hier verbringt er ab 1928 die Sommer, während er sich in den Wintermonaten bis 1934 regelmäßig in New York aufhält. Wegen des beginnenden Krieges verlässt Cucuel im Jahr 1939 Deutschland endgültig. Er lässt sich in der kalifornischen Stadt Pasadena nieder, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1954 zurückgezogen lebt. [JS].
Rechts unten signiert. Auf dem Keilrahmen signiert und bezeichnet "Abend", dort zudem mit den Fragmenten eines handschriftlich bezeichneten Etiketts. 55 x 43,5 cm (21,6 x 17,1 in)
Mit einer Echtheitsbestätigung von Herrn Helmut Krause, Mörfelden-Walldorf, vom 6. September 2010. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.
PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.
Edward Cucuel wird als Sohn eines Zeitungsverlegers in San Francisco geboren. Mit 14 Jahren bereits besucht er die Kunstakademie seiner Heimatstadt. Noch als Jugendlicher wird er von der Zeitung "The Examiner" als Illustrator angestellt. Als Cucuel mit 17 Jahren nach Paris geschickt wird, tritt er dort in die Académie Julian und die Académie Colarossi ein. Dann wechselt er an die Académie des Beaux-Arts zu Jean Léon Gérôme. 1896 kehrt Edward Cucuel nach Amerika zurück und lässt sich in New York nieder. Bereits nach einem halben Jahr, während dem Cucuel wieder als Zeitungsillustrator arbeitet, geht er wieder nach Paris zurück, um sich der freien Kunst zu widmen. Zwei Jahre verbringt er dort, dann bereist er Frankreich und Italien, um die Alten Meister zu studieren. Cucuel zieht nach Berlin, wo er hauptsächlich als Illustrator arbeitet. 1907 übersiedelt er nach München, die Stadt, die für lange Zeit seine Heimat werden soll. Dort schließt er sich der Künstlergruppe "Scholle" an, Leo Putz als deren herausragende Künstlerpersönlichkeit nimmt sich in künstlerischen Fragen seiner an. In München beteiligt sich Cucuel außerdem an den Ausstellungen der Sezession. Mit Erfolg stellt der Künstler auch 1912 in Paris aus. Sein malerisches Œuvre erinnert farblich aber auch motivisch stark an die französischen Impressionisten. Bevorzugte Motive sind Frauenporträts und Akte in lichtdurchfluteten Interieurs, Pleinair-Darstellungen mit Gesellschaftsszenen und reizvolle bayerische Landschaften.
Die Jahre des Ersten Weltkrieges verbringt Cucuel in Holzhausen am Ammersee, wo ihm ein parkähnliches Gelände mit Seezugang zur Verfügung steht. An die gemeinsamen Aufenthalte mit seinem Freund und Lehrmeister Leo Putz in Hartmannsberg am Chiemsee anschließend, setzt Cucuel auch hier seine opulent gekleideten, weiblichen Modelle variantenreich inmitten unberührter Natur in Szene. Besonders reizvoll ist im vorliegenden Werk der Kontrast zwischen der Zartheit des spitzenbesetzten Kleides und der ländlichen Ursprünglichkeit. Durch den auffällig hohen Betrachterstandpunkt, welchen Cucuel für unsere stimmungsvolle Komposition wählt, erhält die Landschaft eine sogartige Tiefe. Das Auge des Betrachters wird dem Blick der Dargestellten folgend über die Wasseroberfläche bis hin zu den winzigen weißen Segeln am Horizont geleitet. Durch die meisterhafte künstlerische Umsetzung des weichen Lichtes, welches vereinzelte Reflexe auf das Kleid der Dame zeichnet, gelingt Cucuel eine eindrucksvolle Schilderung einer stillen, sommerlichen Abendstimmung.
Edward Cucuel richtet sich Ateliers in München und Starnberg ein. Hier verbringt er ab 1928 die Sommer, während er sich in den Wintermonaten bis 1934 regelmäßig in New York aufhält. Wegen des beginnenden Krieges verlässt Cucuel im Jahr 1939 Deutschland endgültig. Er lässt sich in der kalifornischen Stadt Pasadena nieder, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1954 zurückgezogen lebt. [JS].
145
Edward Cucuel
Dame am See, 1910.
Öl auf Leinwand
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