Gouache
Rechts unten monogrammiert. Verso datiert "18 IX 1938 Paris". Auf hellgrauem Karton. 32 x 25 cm (12,5 x 9,8 in), Blattgröße

Mit einer Fotoexpertise von Edda Maillet, Association Les Amis de Jeanne et Otto Freundlich, Paris, vom November 2008. Laut Fotoexpertise wird das Werk in den Nachtrag zum Werkverzeichnis aufgenommen.

PROVENIENZ: Privatsammlung Frankreich.

Otto Freundlich zählt zu den Pionieren der Abstraktion. Es gibt "hierzulande nicht viele Künstler vom Range und der Ernsthaftigkeit Otto Freundlichs, seinem intellektuellen Format wie der weitsichtigen Konsequenz und seltenen Geschlossenheit seines bildnerischen Konzepts, die wie jener bereits vor dem ersten Weltkrieg intensiv nach einer neuen Bildgestalt suchten - sieht man einmal von Adolf Hoelzel oder Kandinsky ab." (zit. nach: Joachim Heusinger von Waldegg, Otto Freundlich (1878-1943). Monographie mit Dokumentation und Werkverzeichnis, Köln 1978, S. 11). Im Kontext der gesellschaftlichen und künstlerischen Umbruchsituation der Jahrhundertwende beginnt Freundlichs Suche nach einer neuen Ästhetik. Sein musiktheoretisches Interesse, seine Auseinandersetzung mit Hermann Helmholtz' "Lehre von den Tonempfindungen als physiologische Grundlage für die Theorie der Musik" und Bachs "Kunst der Fuge" geben Freundlichs abstrakter, durch Farb- und Formkontraste akzentuierter und rythmisierter Formsprache entscheidende Impulse. Ein aus Quadrat und Kreisfragment entwickeltes Grundmotiv bildet den Ausgangspunkt für unsere in ihrer eigenwilligen Dynamik und leuchtenden Farbigkeit überzeugenden Komposition. [JS].