Weitere Abbildung
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263
Arnulf Rainer
Zacken, 1969.
Ölkreide
Schätzung:
€ 12.000 Ergebnis:
€ 16.470 (inkl. Käuferaufgeld)
Farbige Ölkreide über Schwarz-Weiß-Fotografie
Links unten signiert und betitelt. Auf Barytpapier. 59,7 x 49,5 cm (23,5 x 19,4 in), blattgroß
PROVENIENZ: Sammlung Evelyn Weiss, Köln.
Im Laufe der 1950er Jahre wird die "Übermalung" zum entscheidenden Charakteristikum im Œuvre Arnulf Rainers. Etwa ein Jahrzehnt später beginnt der österreichische Künstler, Reproduktionen Alter Meister sowie Fotos der eigenen Physiognomie und des eigenen Körpers zu übermalen und damit nicht etwa in ihrem Ausdruck zu zerstören, sondern vielmehr zu verfremden und zu verstärken. Die Untersuchungen der Körpersprache und die Frage nach der eigenen Identität manifestiert sich gegen Ende der 1960er Jahre u.a. in der bedeutenden Serie der "Face Farces", zu der auch unser Werk zählt. Hier versucht Rainer, die Nerven- und Muskelspannungen in seinem Gesicht in mit Farbstift und Ölkreide überarbeiteten Automatenfotos, welche später durch Porträtserien professioneller Fotografen abgelöst werden, zu dokumentieren. In jenen Arbeiten, welche im automatischen Schriftduktus der Übermalung noch Rainers Verwurzelung im Informel deutlich erkennen lassen, erklärt Rainer die Analyse der eigenen Physiognomie und damit das Eigene Ich zum Gegenstand der Kunst: "Der Mensch ist zu ungeheuren Differenzierungen fähig. Die unvergleichliche Reichhaltigkeit seiner leiblichen Ausdrucksfähigkeit ist völlig unausgelotet, unausgedeutet, vielleicht noch nie völlig entwickelt. Ohne sie kann sich das Individuum nicht entfalten, nicht realisieren." (zit. nach: Arnulf Rainer. Retrospektive 1950-1977, Ausst.Kat. Kestner-Gesellschaft Hannover, 7.10.-13.11.1977, S. 35). [JS].
263
Arnulf Rainer
Zacken, 1969.
Ölkreide
Schätzung:
€ 12.000 Ergebnis:
€ 16.470 (inkl. Käuferaufgeld)
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